Die City soll attraktiver für E-Mobile, Radfahrer und Fußgänger werden
Pläne für Wall-Stillleben

Ein Stillleben wie auf der A40 plant die Stadt auf dem Wall.  | Foto: Archiv
  • Ein Stillleben wie auf der A40 plant die Stadt auf dem Wall.
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Gleich nach der Übergabe des Zuwendungsbescheides startet die Stadt mit dem Förderprojekt „Stadtluft ist (emissions-)frei – Dortmunds Einstieg in eine emissionsfreie Innenstadt“. Das Konzept zur Förderung nachhaltiger Mobilität umfasst Maßnahmen von rund 8 Mio. €. Die Umsetzung wird mit bis zu 6,4 Mio. € gefördert.

Mit den geplanten Maßnahmen will sie Dortmunder bewegen, möglichst viele Wege in die City zu Fuß, per Rad, mit Bus und Bahn oder E-Mobilen zurückzulegen und durch weniger Kfz-Verkehr das Klima zu schützen. Um den Förderzeitraum bis zum 2022 effektiv nutzen zu können, bereitet das Projektteam Emissionsfreie Innenstadt bereits Vergaben für erste Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität vor. In einer ersten Stufe sind Vergabeverfahren für Maßnahmen unter den Leitthemen City (C), Wall (W), Achsen (A) und Quartier (Q) sowie Querschnittsthemen (QS) für 2,6 Mio. Euro vorgesehen.
Voraussetzung für den Erfolg des Projektes ist eine breit angelegte Kampagne, die möglichst viele Dortmunder zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel bewegt oder sie in ihrer nachhaltigen Mobilität bestärkt.
Ein Marketingkonzept mit Dachmarke, Kommunikationsstrategie und crossmedialem Marketingmix soll eine Klammer für ein ganzheitliches Konzept bilden. Gipfeln soll es in einem Still-Leben in Teilen des Walls voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2021.

Emissionsfreier Lieferverkehr

Die Veranstaltung ist angelehnt an das Still-Leben Ruhrschnellweg auf der A40 im Kulturhauptstadtjahr.
Außerdem will die Verwaltung anknüpfen an erfolgreiche Beteiligungsprozesse. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen sollen Dortmunder, Institutionen, Unternehmen, Händler sowie Politik in den Prozess eingebunden werden. Dazu sind Dialogveranstaltungen und Bürgerwerkstätten und Akteursgespräche geplant.
Inwieweit Treibhausgasemissionen reduziert werden können und ob sich die Verkehrsmittelwahl verändert, wird gemessen und bewertet.
Für den „letzten Kilometer“ in die City wird ein wirtschaftliches und stadtverträgliches Modell für eine emissionsfreie Gestaltung des Lieferverkehrs entwickelt. Dafür wird ein temporäres Mikrodepot in Form von Containern auf dem Parkplatz am Außenring des Ostwalls auf Höhe des Stadtgymnasiums eingerichtet.

Mobilitätsmanagement gewünscht

Nach Ende des Förderzeitraums soll eine Immobilie zu einem dauerhaften Mikrodepot entwickelt werden. Die Stadtverwaltung setzt dabei auf die Hilfe eines Beratungsunternehmens.
Auch in Betrieben können infrastrukturelle oder organisatorische Veränderungen zu nachhaltigerem Verkehrsverhalten der Beschäftigten führen. Darüber hinaus können Anreize für ein umweltverträglicheres Mobilitätsverhalten gleichzeitig als Bonus für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung genutzt werden. Beratungen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement sollen Entscheidungsträger davon überzeugen, Einsparungsziele zu formulieren und die notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

Entwurf für sicheren Wallradweg

Um kurzfristig einfacher und sicherer über den Wall radeln zu können, erarbeitet ein Ingenieurbüro einen Entwurf für den Schwanen- und Ostwall. Darüber hinaus dient eine Untersuchung der Infrastruktur des Radverkehrs und eine Machbarkeitsstudie für den Umbau des Wallrings zum Vorteil von Fußgängern und Radfahrern als Vorbereitung der Diskussion um die Gestaltung des Walls nach 2030.
Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, soll die City grüner werden. Dafür werden mögliche Flächen ermittelt und Bäume gepflanzt. Um die Situation für Fußgänger zu verbessern, soll untersucht werden, wie sie schneller den Wall überqueren können.

Elektrische Fahrzeuganzahl erhöhen

Mit Beratungsangeboten sollen der Anteil elektrischer Mobilität und die Akzeptanz für neue und nachhaltige Mobilitätsformen bei Gewerbetreibenden, Handwerksbetrieben, Pflegediensten, Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Quartieren im Projektgebiet erhöht werden. Zu diesem Zweck werden unter anderem zwei Labels entwickelt. Mit dem einenwerden aktive Betriebe ausgezeichnet, mit dem anderen sollen Gebäude ausgezeichnet werden, welche die Voraussetzungen für Elektromobilität schaffen (Lademöglichkeiten etc.).

Mobilität für Kitas managen

Das in Dortmund erfolgreich entwickelte und prämierte Projekt „So läuft
das“, das für Grundschulen bereits erprobt ist, gilt es, für weitere
Grundschulen, Kitas, sowie weiterführende Schulen und die
Berufskollegs in der Innenstadt weiterzuentwickeln. Durch umfassende
Beratungsleistungen und aktive Zusammenarbeit mit den jeweiligen
Schulgemeinschaften soll der Anteil an so genannten Eltern-Taxis
deutlich reduziert werden.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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