Messe Jagd&Hund in Dortmund
PETA will öffentlichkeitswirksam und blutig demonstrieren

Foto: Anti-Jagd Demonstration in Wiesbaden - Bild (c) PETA Deutschland e.V.
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Tödliches Hobby: Ab kommendem Dienstag (07.Juni) findet Europas größte Jagdmesse „Jagd & Hund“ in der Messe Dortmund statt. Um ein Zeichen gegen das Hobby-Töten zu setzen, demonstriert PETA am Eröffnungstag mit einer blutigen Aktion ab 9.15 Uhr vor dem Haupteingang der Jagdmesse am Rheinlanddamm 200 (Halle 4).

Bei der Aktion in Form einer nachgestellten Jagdszene posiert ein als Trophäenjäger verkleideter Aktivist feixend über einer Jagdstrecke „lebloser Wildtiere“. Als Elefant, Fuchs, Löwe und Hirsch verkleidete Aktive werden vor dem „Jäger“ liegend das Leid der Wildtiere symbolisieren. Weitere Aktive halten Schilder wie „Ob Löwe oder Fuchs – Jagd ist Mord“ und „Tiere sind keine Trophäen“. PETA fordert mit dieser dramatischen Szene die Stadt Dortmund auf, die Jagdmesse aus den städtischen Messehallen zu verbannen.

„Es ist geschmacklos, das Töten von Tieren – egal ob im Inland oder in Afrika – als unterhaltsamen ‚Freizeitsport‘ anzupreisen“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA. „Unsere Protestaktion soll die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik wachrütteln, damit im Zeitalter des weltweiten Artensterbens keine Messehalle mehr für die sogenannte legale Jagd vermietet wird.“

PETA fordert bundesweites Verbot der Fuchsjagd sowie Importverbot für Jagdtrophäen

Die Tierrechtsorganisation spricht sich grundsätzlich gegen die Hobbyjagd aus und fordert als einen ersten Schritt ein bundesweites Verbot der Fuchsjagd sowie ein Importverbot für Jagdtrophäen. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger bundesweit zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Katzen und Tausende Hunde pro Jahr – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“. Viele Hobbyjäger suchen irgendwann zudem den Nervenkitzel im Ausland: angefangen beim Töten von Bären in Osteuropa bis hin zum Elefanten in Afrika. Schätzungsweise 50.000 Deutsche reisen jährlich ins Ausland, um auf Großwildjagd zu gehen. Deutschland ist weltweit der drittgrößte Importeur für Jagdtrophäen international geschützter Arten: Allein 2020 wurden Trophäen von 543 seltenen Tieren eingeführt, darunter Körperteile von Elefanten, Löwen, Nashörnern, Eisbären und Affen.

Jagd laut Experten nicht notwendig

Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So müssen dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge die nahezu ausgerotteten Wölfe nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten stattfindet. Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist daher unnötig, kontraproduktiv und grausam.

Weitere Informationen: PETA.de/Jagd

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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