PCB-Belastung am Dortmunder Hafen immer noch zu hoch

Utz Kowalewski,  Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN

Linke & Piraten haken sieben Jahre nach dem Envio-Skandal nach.

Es war der größte Umweltskandal in der deutschen Geschichte: Im Jahr 2010 hatte die im Hafen ansässige Firma Envio Transformatoren und Kondensatoren, die das verbotene und giftige PCB enthielten, nicht richtig recycelt. Zahlreiche Mitarbeiter erlitten schwerste Vergiftungen. Die Behörden legten den Betrieb still, nachdem erhöhte PCB-Werte in Staubproben nachgewiesen wurden. Bis heute gibt es die Empfehlung, auf den Verzehr von Grünkohl zu verzichten, der in der Nähe des Hafens wächst. Dasselbe gilt für fettreichen Fisch.

Das Schlimme: Bis heute hat sich nicht viel geändert. Die Belastung für Mensch und Umwelt ist immer noch viel zu hoch. „Doch wir befürchten, dass das Thema langsam in Vergessenheit gerät“, sagt Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. Seine Fraktion hat deshalb am Mittwoch im Umweltausschuss mehrere Fragen zur immer noch vorhandenen PCB-Belastung im Dortmunder Hafengebiet gestellt und hofft nun auf eine schnelle Beantwortung.

„Wir wollen vor allem wissen, ab wann endlich eine weiterhin schleichendende Vergiftung der Menschen, die in der Nähe des Hafens wohnen oder arbeiten, definitiv ausgeschlossen werden kann“, sagt Utz Kowalewski. Grund genug für seine Fraktion, bei der Stadtverwaltung und den zuständigen Behörden wie folgt nachzubohren.

• Wann können die Verzehrempfehlungen für Grünkohl aufgehoben werden? Und ab welchem PBC-Wert gibt es dafür eine Freigabe?

• Wird die Belastung der Fische weiterhin untersucht? Und wenn ja, mit welchem Ergebnis? Dürfen die Angler ihre Fische wieder essen?

„Aber darüber möchten wir auch wissen, ob die Verwaltung nach wie vor davon ausgeht, dass die PCB-Belastungen ausschließlich vom ehemaligen Envio-Gelände stammen. Schließlich kommt es auch im Umfeld von Schrottbetrieben zu PCB-Belastungen“, sagt Utz Kowalewski. Und falls es wirklich noch weitere Umweltsünder gebe, möchte man schon wissen, was von offizieller Seite unternommen werde.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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