Neubau der Fuß- und Radwegbrücke an der Dortmunder Lindemannstraße
Ohne Barrieren die B1 überqueren
Mit großen barrierefreien Schleifen soll die neue Brücke über die B1 zukünfig das Kreuzviertel mit dem Vorplatz der Westfalenhallen verbinden.
Beim Verfahren für das neue Brückenbauwerk entschied sich die Jury 2019 für zwei Preisträger. Mit beiden trat die Stadt in ein Verhandlungen, wobei es um die fraglichen Punkte der Entwürfe sowie die Konkretisierung der Bauwerksplanung ging.
Aufzüge überflüssig
Den Planungsauftrag erhielt im Sommer 2020 das Büro „schlaich bergermann partner sbp“ aus Stuttgart und die Planungsrandbedingungen für die Brücke wurden abschließend geklärt. Die Analyse ergab, dass die Steigung ausreichend konzipiert ist, dass die Brücke barrierefrei ist und auf Aufzüge zu beiden Seiten der Bundesstraße 1 verzichtet werden kann. Weiterhin wurden auch im Hinblick auf die Anlage der Freiflächen und das Konzept zur Beleuchtung der Brücke grundlegende Entscheidungen getroffen. Die darauf gründende Vorplanung konnte im Januar 2021 abgeschlossen werden.
Ruhepodeste eingeplant
Der Entwurf erfüllt die wichtigste Aufgabenstellung für die neue Brücke: eine direkte barrierefreie Verbindung zwischen Max-Ophüls-Platz und dem Messevorplatz. Nachträglich eingeplant wurden Ruhepodeste im Bereich der geschwungenen Rampen und die Optimierung des Gefälles. Es mussten sowohl die Durchfahrtshöhen der B1 als auch die Anschlusshöhen an die beiden Plätze berücksichtigt werden.
Wartungsarmer Brückenbetrieb
Charakteristika der neuen Brücke wurden im Vorplanungsentwurf geschärft: die schwungvolle Form mit den weit auskragenden Loops, der Stahl-Überbau mit den V-förmigen Stützen, das transparente, robuste Geländer aus Edelstahl-Seilnetz und die integrale Konstruktion, die einen wartungsarmen Betrieb der Brücke verspricht. Der Gehbelag wird aus einem Dünnschichtbelag mit einer rutschhemmenden Quarzsandeinstreuung bestehen. Überbau, V-Stützen und Treppen erhalten durch eine Eisenglimmer-Beschichtung einen dauerhaften Korrosionsschutz.
Beleuchtungskonzept
Bei Dunkelheit sorgen im Handlauf integrierte LED-Leuchten für blendfreies, auf die Laufplatte projiziertes Licht. Zusammen mit einer bodennahen Lichtlinie ermöglicht die Handlaufbeleuchtung über Reflektion auch eine Gesichtserkennung. Bei großem Fußgängeraukommen ergänzt durch einen zuschaltbaren Lichtmast im Mittelstreifen der B1. Eine effektvolle Akzentbeleuchtung wird auf der Unterseite entlang der Brückenränder, an den V-Stützen sowie als seitliche Linienleuchte angeordnet.
Umfeld anpassen
Die Gestaltung des Freiraums sollte neben der repräsentativen Brücke auch die denkmalgeschützten Gebäuden und dem Alleebestand am Rheinlanddamm berücksichtigen. Am Max-Ophüls-Platz muss vor dem Hotel die Garten- und Teichanlage zurückgebaut werden. Baumneupflanzungen werden in in größtmöglicher Anzahl auf dem Max-Ophüls-Platz sowie im Bereich des Messeplatzes geplant. Die Freiflächen werden als Blumenwiese gestaltet, um die Flächenversiegelung zu minimieren.
Höhere Kosten
2017 hatte der Rat für die Planung 350.000 Euro per Beschluss genehmigt. Geschätzt wurden damals Baukosten in Höhe von 3,95 Millionen. Im Zuge der weiteren Vorplanung erhöhen sich nun beide Summen, denn erst jetzt waren reale Kosteneinschätzungen möglich. Grund dafür sind Elemente wie das Beleuchtungskonzept. Die Höhe der Baukosten für Bauanlagen, Tragwerk und Beleuchtung liegen aktuell bei 4,67 Millionen Euro.
Nutzung bei der EM
Nach den Sommerferien kann ein Baubeschluss gefasst werden. Die Fertigstellung des Bauwerks soll bis zur Fußball EM 2024 erfolgen.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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