Neues Zentrum für Bildung eröffnet

An der Rheinischen Straße übergab Oberbürgermeister Ullrich Sierau das neue Zentrum an die Weiterbildungseinrichtungen der Dortmunder Bildungskooperative. | Foto: Schmitz
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Oberbürgermeister Ullrich Sierau hat das für schulische Zwecke langfristig angemietete Gebäude Rheinische Straße 69 an die Weiterbildungseinrichtungen der Dortmunder Bildungskooperative übergeben.

Dazu gehören: Volkshochschule Dortmund – Schulabschlüsse –, Abendrealschule Max-von-der-Grün und das Westfalenkolleg, das bereits im Nachbargebäude Rheinische Straße 67 untergebracht ist.
Durch Konzentration der verschiedenen Einrichtungen an einem zentralen Standort ist somit ein Zentrum entstanden, das sämtliche Weiterbildungs-Angebote umfasst und zudem ein wichtiger Baustein im Stadterneuerungsprojekt „Rheinische Straße“ ist.
Das ehemals von der DAB Brauerei als Verwaltungsgebäude errichtete und seit 1983 von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung genutzte Gebäudewurde nach dem Umbau zunächst von Klassen des Konrad-Klepping-Berufskollegs sowie des Karl-Schiller-Berufskollegs während der Sanierung dieser Schulen im Brügmannzentrum genutzt.

Die Ausstattung des Zentrums

Seit Beginn des Schuljahres 2011/12 wird in dem Gebäude unterrichtet. Als letzte bauliche Maßnahme wurden die naturwissenschaftlichen Fachräume jetzt für 500.000 Euro mit Facheinbauten ausgestattet. Für die Beschaffung der naturwissenschaftlichen Lehr- und Unterrichtsmittel stehen weitere 500.000 € bereit.
Das Gebäude verfügt über 15 Klassenräume, vier Computerräume, neun naturwissenschaftliche Fachräume mit den Sammlungs- und Vorbereitungsräumen, ein Selbstlernzentrum sowie Verwaltungs- und Nebenräume und eine Cafeteria.
Die Nutzung durch die verschiedenen Einrichtungen im Vormittags-, Nachmittags- und Abendbereich gewährleistet, dass das Gebäude von 8 Uhr bis 22 Uhr optimal genutzt wird.

Nachträgliche Schulabschlüsse bei der VHS

VHS und Abendrealschule Max-von-der-Grün bieten die Chance, einen ersten oder einen höheren qualifizierten, staatlich anerkannten Schulabschluss nachträglich zu erwerben. Dieser Abschluss ermöglicht einen Einstieg in Ausbildung und Beruf und ist damit ein elementarer Schritt zur Integration/Inklusion in die Gesellschaft. Daneben nutzen viele der Teilnehmer diese nachträglichen Schulabschlüsse als Sprungbrett zu weiteren Schullaufbahnen innerhalb der Bildungskooperative. Eine ganze Reihe wechselt im Anschluss zum Westfalenkolleg oder zum Abendgymnasium.

In den schulabschlussbezogenen Angeboten der VHS sind jährlich rund 260 Teilnehmer vertreten. Etwa 150 von ihnen erreichen den Abschluss. Eine Reihe von Frauen mit Familie und Alleinerziehende nehmen an den Lehrgängen teil und erreichen ihr Ziel. Der Unterricht findet in einem angemessenen Stundenvolumen statt. Dadurch gelingt es, Familienleben und Schule miteinander zu vereinbaren. Ihre Chancen für den geplanten Wiedereinstieg in das Berufsleben verbessern sich erheblich.
An der VHS können die Hauptschulabschlüsse nach Klasse 9 und 10 sowie der Mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife) von 9 bis 14 Uhr erworben werden.

An der Abendrealschule erfolgreich lernen

Die gleichen Abschlüsse können aber auch in Nachmittags- und Abendkursen an der Abendrealschule Max-von-der-Grün nachgeholt werden. Im laufenden Schuljahr nutzen 348 Studierende dieses Angebot. Die Abendrealschule kann von nicht mehr schulpflichtigen Jugendlichen und Erwachsenen besucht werden. Die Einstufung in das Semestersystem erfolgt nach den schulischen Vorleistungen und nach einem Einstufungstest in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Bereits erreichte Abschlüsse in der Sekundarstufe I können zu einer Verkürzung der Schulzeit führen.

Abi am Westfalenkolleg machen

Seit über 50 Jahren haben Erwachsene am Westfalen-Kolleg die Möglichkeit, die allgemeine Hochschulreife (bzw. die Fachhochschulreife) im Nachgang zu erwerben. Im Bereich der Erwachsenenbildung gehört die Schule mit über 1000 Studierenden und ca. 100 Lehrkräften zu den größten Einrichtungen dieser Art in NRW.
Als Eingangsvoraussetzung müssen die Studierenden eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine zweijährige Berufstätigkeit nachweisen (dabei sind Zeiten der Arbeitslosigkeit, Mutterschutz etc. anrechenbar) und mindestens 18 Jahre alt sein.
Die Ausbildung am Westfalen-Kolleg ist in verschiedenen Bildungsgängen möglich:
• Bildungsgang Kolleg als Ganztagsschule mit ca. 30 Unterrichtsstunden in der Woche,
• Bildungsgang Abendgymnasium in Form des Teilpräsenzlehrgangs Abitur-online mit elf Wochenstunden (freitagabends und samstags) und häuslichen Lernphasen. Dieser Bildungsgang eignet sich besonders für Berufstätige oder tagsüber Beschäftigte sowie
• den Bildungsgang Abendgymnasium über den Teilpräsenzlehrgang mit einem Präsenztag in Dortmund (Montag) im zweiwöchigen Rhythmus und wöchentlichen Unterrichtszeiten im virtual-classroom. Dieser Bildungsgang ist für „beruflich Reisende“ eingerichtet worden.
Außerdem ist das Westfalen-Kolleg im Bereich des Regierungsbezirks Arnsberg Prüfungsschule für die Externenprüfung zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife.
Neben einer individuellen Förderung und Vorbereitung auf die zentralen Prüfungen finden die Studierenden am Westfalen-Kolleg im Bereich des Schullebens ein Angebot vor, das über die rein fachliche Betreuung weit hinaus geht. Zu nennen sind hier kulturelle Veranstaltungen wie Jazz-Workshops, Studienfahrten, gemeinsame EU-Projekte.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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