Stadtverwaltung und Viertelwerk gGmbH initiieren neues Konzept
Neues Wohnprojekt will etwas bewegen

Diese Immobilie am Nordmarkt wird ebenfalls Teil des neuen Wohnprojektes. | Foto: Günter Schmitz
2Bilder
  • Diese Immobilie am Nordmarkt wird ebenfalls Teil des neuen Wohnprojektes.
  • Foto: Günter Schmitz
  • hochgeladen von M Hengesbach

Eine eigene Wohnung als Rückzugsort zu haben, sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen zu können – das ist für viele selbstverständlich, doch noch lange nicht für alle. Seit den 1990er Jahren engagiert sich die GrünBau gGmbH vorwiegend in der Nordstadt im Projektverbund mit der Stiftung Soziale Stadt und weiteren Partnern für die soziale Stabilisierung und berufliche Qualifizierung arbeitssuchender Dortmunder.

Nun will sie mit der eigens gegründeten Tochtergesellschaft, der Viertelwerk gGmbH, Häuser kaufen, um bezahlbare Wohnungen nebst sozialer Betreuung den Menschen zur Verfügung zu stellen, welche besonderes unter Wohnungsnot leiden. Und hier kommt die Stadt ins Spiel: Der Fachbereich Liegenschaften will aktiv an der In-Wert-Setzung von "Schrottimmobilien" mitwirken. Sanierungsfähige Häuser sollen mit Hilfe externer sozialer Einrichtungen, wie der Viertelwerk gGmbH, als preiswerter Wohnraum wieder zur Verfügung gestellt werden. Damit soll Wohnraumnot einerseits sowie Leerstand andererseits reduziert und die Lebensqualität in der Nordstadt nachhaltig verbessert werden.

Auch Kita ist geplant

Die Stadt erwarb Stück für Stück die Eigentumsanteile an den stark vernachlässigten Immobilien Nordmarkt 3 und Mallinckrodtstraße 55 – 59. Die Viertelwerk gGmbH soll nun über Erbbaurecht Eigentümer der Häuser werden und diese von Grund auf sanieren. Auch die Einrichtung einer Kita ist vorgesehen. Die Ordnungspartnerschaften, werden in der ehemaligen Apotheke am Nordmarkt weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und sich für Sicherheit und Ordnung einsetzen.

Jobs und Wohnraum

Anders als bei herkömmlichen Sanierungen liegt der Fokus hier vor allem auf der sozialen Komponente. Es geht nicht allein um bezahlbaren Wohnraum – das Konzept geht weit darüber hinaus: Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, sollen aktiv in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt integriert werden, damit sie für sich und ihre Familien selbständig sorgen können.
Hierzu will die Viertelwerk gGmbH auf Instrumente und Fördertöpfe von Bund, Land und Kommune zurückgreifen: Die Sanierung und Instandhaltung der Gebäude soll mit der geförderten Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen und anderen Problemgruppen des Arbeitsmarkts kombiniert werden. Das Jobcenter und die Stadt sind dabei die wichtigsten Partner bei der kommunalen Arbeitsmarktstrategie. Finanzielle Unterstützung bietet hierfür das Modell Service Center lokale Arbeit, das Programm FAV und das Landes-ESF-Programm ÖgB. Durch das Aktionsprogramm „Hilfen in Wohnungsnotfällen“ vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales soll Fachpersonal für die Beratung und Unterstützung betroffener Bewohner zur Seite stehen. Für eine erfolgreiche Integration ist auch die Unterstützung bei der Arbeitssuche vorgesehen.
Im Rahmen der Programme BIWAQ und ISA werden qualifizierte Jobcoaches eingesetzt. Außerdem sollen für zugewanderte Bewohner geförderte muttersprachliche Beratungen in Gesundheits-, Familien und Sozialfragen angeboten werden. Auch Sprach- und Alphabetisierungsangebote durch die GrünBau gGmbH sind vorgesehen. Darüber hinaus sollen den Kindern und Jugendlichen Spiel-, Sport und Tanzangebote sowie Lernförderungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dazu will die Viertelwerk gGmbH auf Finanzmittel aus dem Landesjugendplan zurück greifen.

Umfassendes Konzept

Die Stadtverwaltung ist von diesem Konzept überzeugt. "Nur mit einer solch breit aufgestellten Gemeinwesenarbeit kann nachhaltig in der Nordstadt etwas bewegt werden", heißt es aus dem Rathaus. Daher sei vorstellbar, dass derartige Kooperationen zukünftig auch bei anderen Problem-Immobilien in der Nordstadt zum Einsatz kommen. Eine willkommene Folge: Die Eigentümer benachbarter Gebäude haben, nachdem Schrottimmobilien saniert wurden, häufig ebenso in ihre Häuser investiert und so zur Aufwertung ihres Viertels beigetragen.

Diese Immobilie am Nordmarkt wird ebenfalls Teil des neuen Wohnprojektes. | Foto: Günter Schmitz
An der Mallinckrodtstraße soll dieses Haus von Viertelwerk gGmbH saniert werden. | Foto: Günter Schmitz
Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.