Mission gegen Anhebung des Mindestalters auf 21 für Prostituierte
Im Land wurde ein runder Tisch einberufen, um die Situation für Prostituierte zu verbessern. Über die Vorschläge sprachen wir mit Gisela Zohren, Mitarbeiterin der Mitternachtsmission, die Prostituierte in Dortmund betreut.
1. Was halten Sie davon, wenn Bordellbetreiber zukünftig eine Zuverlässigkeitsprüfung ablegen müssen, wonach sie keine Vorstrafen wegen sexueller Gewalt haben dürfen und Mindeststandards für Hygiene und Arbeitsbedingungen einhalten müssen?
Wir befürworten die Forderung nach einer Erlaubnispflicht für Betreiber/Innen. Darin enthalten ist natürlich eine Zuverlässigkeitsprüfung und auch die Mindeststandards. Wir sind allerdings der Meinung, dass die Betroffenen an der Gesetzgebung gehört bzw. beteiligt werden sollen.
2. Hilft es Prostituierten, wenn Angebote, wie „Flatrate Partys“ eingedämmt werden?
Die Meinungen zu sogenannten „Flatrate Partys“/-bordellen sind sehr geteilt. So gibt es durchaus einen Teil von Sexarbeiterinnen, die diese Form des Arbeitens befürworten. Wir sind der Meinung, dass es sich bei einem Teil dieser „Modelle“ durchaus um ausbeuterische Arbeitsverhältnisse handelt.
3. Der Runde Tisch lehnt die Anhebung des Mindestalters für Prostituierte auf 21 Jahre sowie eine Kondompflicht ab. Stimmen Sie dem zu?
Wir sprechen uns gegen eine Anhebung des Mindestalters für Prostituierte auf 21 Jahre aus, ebenso gegen eine Kondompflicht. Viele Frauen und natürlich auch Männer von 18 bis 21 Jahren wären gezwungen wieder in der Illegalität zu arbeiten und somit vielen Gefahren ausgesetzt. Eine Kondompflicht ist nicht zu kontrollieren und bringt daher überhaupt nichts, es würden nur wieder die Sexarbeiterinnen verfolgt und nicht deren Kunden die Sex ohne Kondom einfordern.
Lesen Sie auch zur Arbeit der Mitternachtsmission: Hilfe zum Ausstieg
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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