Milliardenschwerer RRX bringt keine Ausbildungsplätze nach Dortmund
Die Freude im Ruhrgebiet ist groß. Siemens wird in Krefeld 82 Züge des superschnellen Rhein-Ruhr-Express (RRX) bauen. Auftragsvolumen: mindestens zwei Milliarden Euro. Und Dortmund bekommt für den neuen Superzug das Instandhaltungswerk, verbunden mit etwa 80 bis 100 neuen Arbeitsplätzen.
„Ein deutlicher Gewinn für Dortmund“, jubelt die Wirtschaftförderung. Wenn es da nicht einen kleinen Wermutstropfen gäbe: „Ausbildungsplätze sind in dem neuen Dortmunder Instandhaltungswerk leider erst einmal nicht vorgesehen“, sagt Christian Gebel, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN und Mitglied in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), einem der am RRX beteiligen Zweckverbände.
Ausbildung im Zusammenhang mit dem RRX soll erst einmal nur im Krefelder Siemens-Werk stattfinden. Dort will Siemens ab sofort 27 junge Facharbeiterinnen und Facharbeiter – etwa im Elektronikbereich – ausbilden. Diese sollen erst den Produktionsprozess in Krefeld begleiten, um nach ihrer Ausbildung die neuen Züge im Dortmunder Werk warten zu können.
„Wir müssen uns unbedingt dafür einsetzen, dass auch Jugendliche aus Dortmund von der milliardenschweren Investition des RRX profitieren“, fordert Christian Gebel. Im Zweifelsfall müssten am Krefelder Standort gezielt Ausbildungsplätze für junge Dortmunderinnen und Dortmunder freigehalten werden.
Natürlich begrüße es auch die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, dass der ehemalige Güterbahnhof in Eving zu einer großen RRX-Werkstatt umgebaut werde. Doch die Dortmunder Wirtschaftsförderung, die diese Neuansiedlung aktiv begleitet habe, dürfe bei all ihrer Freude über neue Facharbeitsplätze – und vor allem auch über Helfer-Arbeitsplätze – die vielen unversorgten Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz nicht aus den Augen verlieren, so Gebel. Aktuell seien dies in Dortmund knapp 1400 junge Frauen und Männer. „Wir fordern deshalb auch die Arbeitsagentur auf, hier Initiative zu zeigen und RRX-Ausbildungsplätze an Dortmunder Schulabgängerinnen und Schulabgänger zu vermitteln“, so Gebel.
Übrigens: Die Jugendlichen würden dann nicht nur Züge bauen und warten. Die Anreise zu einem Ausbildungsplatz in Krefeld könne auch wunderbar im Zug erfolgen, so Gebel.
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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