Portraits starker Frauen aus dortmund
Marianne Wendzinski
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Aquarell Portrait von Marianne Wendzinski gemalt von Bettina Brökelschen- hochgeladen von Bettina Brökelschen
Nach Dortmund kam die junge Frau aus Fürth der Liebe wegen. Und sie blieb – auch als sie ihren ersten Ehemann durch eine schwere Krankheit früh verlor. Später fand sie in Dortmund eine neue Liebe und heiratete Gerd Wendzinski, gründete mit ihm eine Familie, hat zwei Töchter und zwei Enkelinnen.
Marianne Wendzinski engagierte sich früh im Beruf, in der SPD und in der Kommunalpolitik und war schnell sehr erfolgreich. 29 Jahre lang war sie letztlich Mitglied des Rates der Stadt, sachkundig und immer gut vorbereitet, nicht nur in den „Frauenthemen“ wie als Vorsitzende des Jugendwohlfahrtsausschusses, sondern auch im Vorsitz der Männerdomäne des Verkehrs- und Bauausschusses und als Vorsitzende des Krankenhausausschusses. Und sie war 15 Jahre lang unsere Dortmunder Bürgermeisterin, 1989 die erste gewählte ehrenamtliche Bürgermeisterin der gesamten BRD.
Über ihr kommunalpolitisches Engagement war sie 22 Jahre lang Mitglied des „Westfalenparlamentes“, der Landschaftsversammlung beim LWL in Münster, dessen Vorsitzende sie viele Jahre lang war. Auch in wirtschaftliche und kulturpolitische und ordnungs- und sicherheitspolitische Themen arbeitete sie sich ein, war Vorsitzende des Dortmunder Polizeibeirates, Vorsitzende des Aufsichtsrates des Flughafens, des Verwaltungsrates der Sparkasse Dortmund und Mitglied im Verwaltungsrat des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes, Vizepräsidentin der NRW-Auslandsgesellschaft und auf Landesebene Vorstandsmitglied der Stiftung Naturschutz – Heimat – Kulturpflege.
Die Stärkung der Rolle von Frauen – in Politik und Wirtschaft und Kultur – war und ist ihr ein großes Anliegen. So wirkte sie mit im Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft und war viele Jahre lang die Vorsitzende des dortigen Beirates.
Diese Aufgaben stellten zeitweise ein Vollzeitengagement dar – und waren doch alle immer ein Ehrenamt! Ehrenamtliches Engagement bleibt ihr immer wichtig, auch nach ihrem selbstgewählten Ausscheiden aus der Kommunalpolitik. So war sie später noch viele Jahre lang Patientenfürsprecherin am Klinikum Dortmund und aktiv in ihrem selbst gegründeten Frauennetzwerk.
Der Erfolg gelingt nicht von allein, dazu gehören immer tragfähige Netzwerke. Und Marianne Wendzinski ist eine begnadete Netzwerkerin. Als Bürgermeisterin begann sie 1994, Frauen in Führungspositionen, Frauen mit künstlerischen Begabungen, Frauen mit Unternehmerinnengeist, Frauen mit sozialem Engagement miteinander bekannt zu machen und ins Gespräch zu bringen. Sie gründete ein Frauennetzwerk, ohne Vereinsstatus, ohne Mitgliedsbeiträge, mit regem Austausch von immer etwa 50 Frauen aus Wirtschaft, Kultur, Verwaltung, Bildungs- und Sozialorganisationen. Dieses Netzwerk lebt seit 30 Jahren und ist auch heute noch immer in Bewegung.
Und letztlich gehört für Marianne Wendzinski zu diesem Erfolg auch die Verankerung in der Familie und im Kreise von guten Freundinnen und Freunden. Die Familie war und ist Zentrum und Kraftquelle ihres Lebens. Freundschaften pflegt sie über Jahre und Jahrzehnte. Sie ist für Familie und Freunde gern eine gute und großzügige Gastgeberin.
Marianne Wendzinski ist eine starke Frau und eine verlässliche Freundin!
Text: Mechthild Greive
Autor:Bettina Brökelschen aus Dortmund-City |
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