Linke & Piraten: Warum bezahlen Protestanten ihren Kirchentag nicht selbst?

Carsten Klink

Mit Verwunderung reagiert die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN auf die Ankündigung des Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, 111 Freikarten an die Kritiker der Kirchentagssubventionen zu vergeben.

„Offensichtlich wird nicht verstanden, dass sich unsere Kritik nicht gegen den Kirchentag an sich richtet“, so der finanzpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, Carsten Klink. „Vielmehr kritisieren wir, dass eine völlig überschuldete Stadt, die regelmäßig im sozialen Bereich kürzt, den Kirchentag einer wohlhabenden religiösen Gesellschaft subventionieren soll, die im letzten Jahr neben umfangreichen Einnahmen aus Wirtschaftsunternehmungen eine Rekord-Kirchensteuereinnahme von 5,2 Milliarden Euro verbuchte“, so Klink weiter.

Auch die Stadt Münster habe sich jüngst einer Millionenzahlung an den Katholikentag verweigert, der dort trotzdem 2018 stattfinden wird.

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass eine so reiche Organisation wie die Evangelische Kirche 2,7 Millionen Euro sowie Sachleistungen in noch unbekannter Höhe fordert“, so Linke & Piraten. Man sehe hier einen massiven Erklärungsbedarf, warum die Kirche nicht bereit ist, ihren Kirchentag selbst zu bezahlen.

„Ein Kirchentag als Dreh- und Angelpunkt des evangelischen Vereinswesens sollte auch von den Protestanten selbst bezahlt werden", meint Ratsmitglied Klink. Alles andere widerspreche im Übrigen auch dem Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche.

Bis heute habe die Evangelische Kirche auch nicht ansatzweise begründet, warum sie den Kirchentag nicht selber bezahlen kann oder will, so Klink. „Wenn das kirchliche Milliardenvermögen nicht reicht, könnte jeder der erwarteten 100.000 Kirchentagsbesucher täglich sechs Euro spenden und der Kirchentag wäre bezahlt. Kommunales Geld könnte stattdessen in auch vom Kirchentag thematisierte soziale und ökologische Bereiche fließen“, so Carsten Klink. „Dann würde ich auch sehr gerne persönlich an dem Kirchentag teilnehmen und täglich sechs Euro spenden“, so Klink abschließend.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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