LINKE & PIRATEN fordern städtische Initiative gegen Wohnungslosigkeit

Nadja Reigl, Ratsmitglied, Fraktion Die LINKE & PIRATEN

Hinter Wohnungslosigkeit stecken meist sehr schwere Schicksale. Derzeit sind rund 440 wohnungslose Menschen in Dortmund registriert. Eine hohe Dunkelziffer ist anzunehmen. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN wird deshalb die Stadt Dortmund auffordern, ein neues Programm aufzulegen, um betroffene Menschen gezielt aus der Wohnungslosigkeit herauszuholen. Eine entsprechende Anfrage und ein Antrag für den Rat sind in Vorbereitung.

In Dortmund sei vor allem bei den auf dem Arbeitsmarkt gescheiterten EU-Zuwanderern aus Südeuropa (vor allem aus Spanien und Griechenland) und auch aus Südosteuropa (Rumänien und Bulgarien) eine vermehrte verdeckte Wohnungslosigkeit zu befürchten, meint Fatma Karacakurtoglu, Mitglied der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN im Sozialausschuss der Stadt. „Das gilt auch für abschiebebedrohten Menschen aus sogenannten sicheren Drittstaaten, die dort dennoch Folter oder Ermordung fürchten müssen.“

Utz Kowalewski, Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, ergänzt: „Obdachlosigkeit ist der größte Ausdruck des Versagens von Gesellschaft und Sozialsystemen. Es ist eine Schande, dass so viele Menschen auf der Straße landen. Spätestens, wenn das Sanktionsregime von Hartz IV zuschlägt und das Existenzminimum gekürzt wird, wird es für viele Menschen schwer, ihre Wohnungen zu halten. Auch Energiearmut mit der Gefahr des Abstellens der Wärme und Energieversorgung kann den Weg in die Obdachlosigkeit befördern. Dass immer mehr Menschen auf die Tafeln und die Suppenküchen angewiesen sind, muss alle Alarmglocken schrillen lassen. Es ist daher an der Zeit, den Menschen gezielt eine Perspektive anzubieten und sowohl stärker präventiv tätig zu werden als auch konkrete Einstiegsprogramme zur Integration in ein normales Leben aufzulegen.“

„Zuständig für die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit sind in NRW grundsätzlich die Kommunen und Kreise. Sie sind nach dem Ordnungsbehördengesetz verpflichtet, Menschen ohne Obdach unterzubringen. Das reine Vorhalten von Übernachtungsplätzen reicht dafür aber nicht aus, zumal offenbar die Zuteilung eines Schlafplatzes ohnehin nicht ganz unbürokratisch zu sein scheint und für die Betroffenen alles andere als günstig ist.

Die Obdachlosenwohnungen in Grevendicksfeld sind deshalb nur eine wichtige Notreserve, um das Durchsacken ganzer Familien in die Obdachlosigkeit zu verhindern. Der Wunsch vieler wohnungsloser Menschen nach einer Rückkehr in ein normales Leben kann so in vielen Fällen noch nicht erfüllt werden, wie die hohe Obdachlosenzahl in Dortmund zeigt“, fügt Nadja Reigl, ordnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN hinzu.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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