Linke & Piraten fordern kostenlose Lagermöglichkeiten für die Möbel der Hannibal-Mieter

Bezirksvertreterin Anne Eberle

Die schreckliche Situation der Mieter des Hannibal II-Komplexes nimmt einfach kein Ende. Seitdem die Bewohner von über 450 Wohnungen in einer Nacht- und Nebelaktion ihr Zuhause aus Brandschutzgründen verlassen müssen, haben sie auch Probleme mit ihrem Mobiliar. Der Eigentümer hat das Gebäude zum 1. Februar stillgelegt. Seitdem dürfen die Wohnungen, in denen sich noch von vielen Mietern die Möbel und anderes Eigentum befinden, nicht mehr betreten werden. Die Mieter müssen klagen. Jeder einzeln, so will es das Gesetz. Und erst drei Mietparteien haben sich den Zugang zu ihrer ehemaligen Wohnung vor Gericht erstritten.

Aber selbst, wenn noch weitere Klagen erfolgreich sind: Wo sollen Sofa, Bett und Kleiderschrank zwischengelagert werden? Viele Betroffene sind immer noch bei Freunden oder der Familie unterkommen oder leben mit dem Notwendigsten in kleinen Übergangswohnungen.

Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN setzt sich deshalb dafür ein, dass die Stadt Dortmund den Betroffenen kostenlose Lagermöglichkeiten für deren Mobiliar und Umzugskartons zur Verfügung stellt.

Einen solchen Aufruf hat die zuständige Bezirksvertretung Innenstadt-West bereits im Rahmen einer Resolution einstimmig beschlossen. Anlass war ein Antrag der Bezirksvertreterin Anne Eberle gewesen, den diese für die LINKE gestellt hatte.

„An der Sitzung unserer Bezirksvertretung hatten viele frustrierte Mieter teilgenommen. Doch die meisten haben die Resolution gar nicht mehr mitbekommen, da sie die Sitzung vorzeitig verlassen haben“, bedauert Anne Eberle. Die Ratsfraktion DIE LINKE & PIRATEN will deshalb den Antrag noch einmal aufgreifen und hat die Resolution der Bezirksvertretung zum Antrag im Rat (15. Februar) erhoben. „Die Stadt muss in solchen Härtefällen einfach helfen“, meint Utz Kowalewsi, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE & PIRATEN.

Utz Kowalewski: „Die notwendige Räumung des Hannibal II aus Brandschutzgründen hat für die Bewohner dieses ehemals öffentlichen Wohnungsbestandes unbillige Härten ausgelöst. Mit dem Versuch, den Bewohnern den Zugang zu ihren Wohnungen zu verweigern, hat der jetzige private Inhaber einmal mehr deutlich gemacht, dass ihm an Lösungen zu Gunsten der Mieter nicht gelegen ist. Da ein erheblicher Teil der Mieter bis heute noch keine dauerhafte Bleibe gefunden hat, kommt der Möglichkeit, den Hausrat anderweitig unterzubringen eine erhebliche Bedeutung bei.“

Er hofft nun, dass sich der Rat die Resolution der Bezirksvertretung anschließt und die Stadtverwaltung mit der Umsetzung – also der kostenlosen Einlagerung von Möbeln – unterstützt.

Resolution der Bezirksvertretung Innenstadt-West:

„Die Bezirksvertretung Innenstadt-West erklärt sich grundsätzlich solidarisch mit den Problemen, die die Menschen im geräumten Hannibal II haben und möchte die Menschen im Rahmen ihrer (der Bezirksvertretung Innenstadt-West) Möglichkeiten bestmöglich unterstützen.

Die Firma INTOWN Property Management GmbH hat durch ihr Handeln in den letzten Tagen die Situation dieser Menschen verschärft, in dem für diese Menschen nicht hinnehmbare Fristen gesetzt wurden und ihnen der Zugang und der Zutritt zu ihren Räumlichkeiten verwehrt bleibt.

Da nicht absehbar ist, wie oft diese Menschen noch in ihre Wohnungen hineinkommen um ihr Hab und Gut herauszuräumen, bittet die Bezirksvertretung Innenstadt-West die Stadt Dortmund unter Zurückstellung jeglicher bürokratischer Hindernisse diesen Menschen geeignete Räumlichkeiten für die Unterbringung von Möbeln zur Verfügung zu stellen.“

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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