Kundgebung der Gebäudereinigungskräfte: Schluss mit Turboputzen - Respect for Cleaners

Petra Vogel, die taffe Vorsitzende der Fachgruppe Gebäudereinigung Bochum/Dortmund der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hielt in Dortmund eine kämpferische Rede bei der Kundgebung der Beschäftigten des Gebäudereinigungshandwerkes am Internationalen Tag der Reinigungskräfte. | Foto: Carsten Klink
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  • Petra Vogel, die taffe Vorsitzende der Fachgruppe Gebäudereinigung Bochum/Dortmund der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hielt in Dortmund eine kämpferische Rede bei der Kundgebung der Beschäftigten des Gebäudereinigungshandwerkes am Internationalen Tag der Reinigungskräfte.
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Wie bereits im vergangenen Jahr feierte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt den traditionellen Internationalen Tag der Gebäudereinigungskräfte am 15. Juni unter anderem in Dortmund mit einer Kundgebung an der Reinoldikirche. Im Jahre 1990 hatten Reinigungskräfte drei Wochen lang das Geschäftszentrum von Los Angeles (USA) bestreikt. Der gewaltfreie Streik wurde von der Polizei angegriffen, schwangere Streikende verloren durch die Polizeiknüppel ihre ungeborenen Kinder. Trotzdem wurde der Streik fortgesetzt und schließlich die Forderungen durchgesetzt.

Diesen kämpfenden Streikenden gedenkend hielt Petra Vogel, die Vorsitzende der Fachgruppe Gebäudereinigung Bochum/Dortmund der IG BAU und Mitglied der Tarifkommission, eine ebenso kämpferische Rede, in der sie auch auf die aktuelle Rentenproblematik der meisten in dieser Branche Beschäftigten einging. Viele werden wohl trotz jahrzehntelanger harter Arbeit nicht mehr als die Grundsicherung im Alter bekommen, mit 67 Jahren und älter kann man den hohen Arbeitsdruck definitiv auch nicht mehr aushalten. Vogel appellierte auch an die Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen sich zusammen mit ihrer Gewerkschaft gegen die prekären Arbeitsbedingungen im Reinigungsgewerbe zu wehren.

"Darunter leiden Körper und Seele"

"Die Gebäudereinigerinnen stehen mit jeder tariflichen Lohnerhöhung unter Strom. Die Quadratmeter die gereinigt werden müssen erhöhen sich mitunter nach Lohnerhöhungen um bis zu 100qm/Stunde. Das bedeutet, wenn vor der Lohnerhöhung 300 Quadratmeter gereinigt wurden, sollen es dann 400 Quadratmeter sein. Oder in den zu reinigenden Revieren werden die Zeiten verkürzt. Wo vorher zwei Beschäftigte tätig waren, reinigt dann nur noch eine Kraft.", erläutert Jürgen Rümmler, Teamleiter Gebäudereiniger-Handwerk bei der IB BAU, die Angriffe und miesen Tricks mancher Arbeitsgeber in der Branche. Da dies nun schon Jahre so gehe, würde nicht nur der Körper der Beschäftigten darunter leiden, sondern auch die Seele. Gerade in sensiblen Bereichen wie Krankenhäuser und Altenheimen könne stellenweise die benötigte Hygiene schlicht nicht mehr gewährleistet werden.

Die Beschäftigten in der Gebäudereinigungsbranche stehen unter Strom, seit dem die Arbeitgeber die Vereinbarung zur Ost-West-Angleichung der Löhne gekündigt haben. Daher kündigen sie dagegen Widerstand an. Gemäß des Mottos der Aktion "Wir stehen unter Strom" sollen die Arbeitgeber, die sich nicht an Vereinbarungen halten, "einen gewischt" bekommen.

Kampfbereitschaft der Reinigungskräfte

Das Dortmunder Ratsmitglied Carsten Klink (DIE LINKE), der nach einer Einladung durch die Betriebsratsvorsitzende Petra Vogel an der Kundgebung teilnahm, lobte auch die Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, die offensichtlich bereit sind, sich auch gegen die Widerstände der Arbeitgeber für ihre eigenen Interessen einzusetzen. "Die Kundgebung am internationalen Tag der Reinigungskräfte war ein sehr schönes Zeichen der Solidarität.", so Carsten Klink (DIE LINKE).

Petra Vogel, Mitglied der IG BAU Tarifkommission im Gebäudereinigerhandwerk:

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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