Dortmund baut Zelte vorm Impfzentrum auf: Kapazität wird erhöht
Kritik an unsinniger Impfquote
Zwei große Zelte will die Stadt heute Abend, wenn der Sturm abflaut und morgen Abend, am Eingang des Dortmunder Impfzentrums am Phoenix Platz aufbauen. Mit den beiden Zelten soll der Personenfluss am Eingang optimiert werden. "Der Umbau hat auch etwas mit Kapazitäten zu tun", sagt Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner.
Dabei liege Dortmund mit den Impfungen über dem, was das Land vorgeschrieben habe. 3550 Impfdosen BionTech werden für diese Woche erwartet. 2550 Impfdosen Moderna kommen dazu, auch für Schwangere und ihre Kontaktpersonen. Derzeit werden 75- Jährige und ältere, Dortmunder mit bestimmten Vorerkrankungen und Attest, Pflegebedürftige und ihre Kontaktpersonen auf Phoenix-West geimpft.
Gruppe 3 ist noch nicht dran
"Wir haben dem Land vorgetragen, dass wir sehr gerne die Priorisierungsgruppe 3 öffnen würde, da es schwieriger wird, die Termine , die weiter liegen als 2 oder 3 Wochen, mit Impfterminen voll zu kriegen, doch das Land hat mehrfach darauf hingewiesen, dass die Gruppe noch nicht geöffnet wird", berichtet die Dezernentin, die weiter voraus planen will.
Aufgebaut werden die Zelte vorm Impfzentrum, um mehr Menschen gut organisiert im Zentrum zu impfen. "Im Juni bei einer größeren Anzahl von 2. Impfungen, die auf eine größere Anzahl von 1. Impfungen treffen, werden wir, wenn wir können, die Kapazitäten aufstocken", hofft Birgit Zoerner auf ausreichend Impfstoff. "Wir wären in der Lage größere Gruppen von Menschen zu impfen. Auch die Zeiten können ausgeweitet werden", will Birgit Zoerner das geplante schnellere Impftempo mit den Ärzten und Apothekern besprechen.
1000 Obdachlose impfen
Nicht im Impfzentrum, sondern am FZW, an der Methadonambulanz an der Bornstraße und in Hörde an einem noch nicht festgelegten Ort, sollen bald wohnungslose Dortmunder mit dem Impfstoff Johnson & Johnson geimpft werden. "Ich danke ungefähr 1000 obdachlose Menschen könnten wir im ersten Schritt zügig erreichen", so Zoerner. Derzeit werde geklärt, wie man möglichst viele Wohnungslose, nicht nur an den Anlaufstellen erreiche. Zugesagt worden sind der Stadt dafür rund 2.800 Impfdosen, die auch für das Impfen in Gemeinschaftsunterkünften vorgesehen seien.
Tausende FFP2 Masken werden gerade an die bekannten Anlaufstellen für Obdachlose verteilt.
Impfquote unsinnig
Zu den unterschiedlichen Impfquoten von Städten erklärt die Krisenstabsleiterin: "Die Impfquote wird berechnet im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, doch wir bekommen Impfstoff im Verhältnis zu Bevölkerungsgruppen." So habe eine Stadt mit vielen über 80-jährigen Bewohnern mehr Impfstoff bekommen, als eine andere mit jüngerer Altersstruktur. Auch auf die Impfungen in Arztpraxen haben die Städte keinen Einfluss. Es sei nicht so, dass jede Kommune proportional gleich viel Impfstoff zur Verfügung gestellt bekommt. "Schmeißen sie die Impfquote weg", meint Oberbürgermeister Thomas Westphal zum Vergleich der Impfquoten verschiedener Städte, "sie ist eine der unsinnigsten Statistiken, sie sagt nichts, sie suggeriert, dass eine Stadt über Impfstoff verfügt", doch wieviel Impfstoff eine Stadt verimpfen könne, darüber entscheide sie nicht selbst, da er ja zugeteilt werde.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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