Beleidigungen und Übergriffe haben in der Stadtverwaltung zugenommen
Konzept soll Beschäftigte besser schützen
Zunehmende Gewalt und Übergriffe fallen in der internen Statistik der Stadtverwaltung auf. So hat sich die Zahl von "Gewaltvorfall-Schnellmeldungen" von 155 im Jahr 2017 auf 206 im Jahr 2018 erhöht. Der Personaldezernent Christian Uhr hat dies zum Anlass genommen, das Sicherheitskonzept anzupassen. Die Stadtverwaltung soll ein gewaltfreier Ort sein. Der Oberbürgermeister, der Personalrat und alle Beschäftigten tolerieren keine Gewalt am Arbeitsplatz. Dies ist Grundlage einer Dienstvereinbarung, die sich bewährt hat.
Zur Optimierung der Schutzmaßnahmen und für eine umfassendere Betreuung der Gewaltopfer werden neue Aspekte aufgenommen. Das Spektrum von Gewalt reicht von unangepasstem Verhalten und verbalen Aggressionen, wie Beleidigungen, Beschimpfungen und Nötigungen über Sachbeschädigungen bis hin zu Bedrohungen und Übergriffen.
Auch Übergriffe im Internet (Cyber-Mobbing) werden explizit benannt.
Betroffenen umfassend helfen
Ein weiterer Aspekt betrifft die Nachsorge eines Gewaltvorfalles. Für alle betroffenen Beschäftigten muss gewährleistet sein, dass sie kurzfristig aus der belastenden Situation herausgenommen werden. Ein Übergriff ist belastend und kann zu physischen und psychischen Problemen führen, dies betrifft auch Zeugen. Sie haben ein Recht auf Hilfe und erhalten auch Unterstützung durch die Beratungsstelle für Beschäftigte.
Wichtig: Opfer von Gewaltvorfällen haben nun einen Anspruch auf Rechtsschutz. Dies kann das Stellen einer Strafanzeige oder Strafantrages durch das Rechtsamt beinhalten.
Darüber hinaus kann den Beschäftigten Strafrechtsdeckungsschutz gewährt werden. Auch hier gewährt das Rechtsamt den Rechtsschutz.
Stadt übernimmt Schmerzensgeld
Darüber hinaus erfolgt der Ersatz von Sachschäden. Die Stadt hat die neuen Regelungen aus dem Landesbeamtengesetz zur Zahlung von Schmerzensgeldansprüchen, die nur für Beamte galten, auf die ganze Belegschaft übertragen. Sofern ein Anspruch auf Zahlung eines Schmerzensgeldes nicht realisierbar ist, kann unter Umständen die Stadt die Zahlung des Schmerzensgeldes übernehmen.
Mit dem Maßnahmenpaket setzt die Stadt ein deutliches Zeichen, dass es wichtig ist, jegliche Art von Gewalt zu thematisieren, damit Betroffene ernst genommen und unterstützt werden. Denn Christian Uhr betont: „Für Gewalt ist in unserer Verwaltung kein Platz!“
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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