Umwelt-Aktivisten blockieren den B1-Verkehr / Polizei löst unangemeldete Versammlung auf
Klima-Alarm auf der Straße
Geredet, gesungen, getanzt und gespielt wurde am Sonntag auf der B1. Dortmunder Extinction-Rebellen haben fünf Stunden lang die B1 auf Höhe der Voßkuhle blockiert, um Aufmerksamkeit auf die Klimakrise und das Artensterben zu lenken.
Vor allem wegen der vielen Verzögerungen für den Bau des Radschnellweges Ruhr wurde die Dortmunder Politik kritisiert, der erst sechs Jahre später als angekündigt 2030 provisorische fertig gebaut werde. „Die Stadt Dortmund setzt hier wieder einmal falsche Prioritäten“, kritisiert XR-Aktivistin Lina Eichler. „Statt der Umweltzerstörung und den Klimafolgen durch den stetig zunehmenden Verkehr entgegenzusteuern, ziehen die Verantwortlichen die Bremse an. Wir fordern, dass der Radschnellweg wie ursprünglich versprochen bis 2024 bis zur Stadtgrenze Wickede ausgebaut wird.“
Bauschilder aufgestellt
Die Aktivisten haben große Bauschilder aufgestellt, einige haben sich an Verkehrsschildern festgekettet. „Wir sind wütend und enttäuscht, weil die Dortmunder Politik scheinbar immer noch nicht begriffen haben, dass wir uns mitten in der Klimakrise befinden und die Zukunft und das Wohl dieser und künftiger Generationen gefährden“, erklärt Aktivist Thomas Wenner. „Wie eine soziale und ökologisch gerechte Verkehrswende gelingen kann, sollen deshalb die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden.“
Mitbestimmung gefordert
Doch der Ausbau des Radschnellwegs sei nur ein Baustein von vielen. Für einen konkreten Maßnahmenplan zur Bewältigung der Klimakrise und der Bewahrung der Artenvielfalt soll nach dem Willen von Extinction Rebellion Dortmund eine repräsentative Bürger:innenversammlung einberufen werden. So könne die Akzeptanz der Maßnahmen bei den Dortmundern erhöht und sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse der Anwohner ausreichend berücksichtigt werden.
Versammlung aufgelöst
Ruhig und störungsfrei verlief die Auflösung der unangemeldeten Versammlung, so die Bilanz der Polizei. Sie hatte Verstärkung der Bereitschaftskräfte angefordert, um die B1-Blockade zu beenden. Die Maßnahme sei getroffen worden, um eine Gefahr für die teilnehmenden Umweltaktivisten auszuschließen, so die Begründung. Nach Aufforderungen die Kreuzung zu verlassen seien 60 Aktivisten von der Kreuzung geführt worden. Unverhältnismäßig seien die Maßnahmen, da Personen stundenlang festgehalten worden seien, obwohl es sich um einen friedlichen, demokratisch legitimen Protest gehandelt habe, der nicht kriminalisiert werden dürfe, kündigte Extinction Rebellion Dortmund weitere Aktionen an.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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