Forderung nach einem kinder- und fahrradfreundlichen Dortmund
Kidical Mass im August
Die für den 22. März geplante Familien-Fahrrad-Demonstration „Kidical Mass“ Dortmund fiel wegen des Corona-Virus aus. Gesichert von der Polizei war eine bunte Radtour vom Friedensplatz zum Westpark geplant, bei der hunderte Kinder die großen Straßen der Stadt erobern wollten, um der Forderung nach einem kinder- und fahrradfreundlichen Dortmund Nachdruck zu verleihen.Diesmal sollte die Veranstaltung Teil eines bundesweiten Aktionswochenendes sein- mit Kidical-Mass Aktionen in 70 Städten. Die meisten anderen Städte haben ihre Aktivitäten ebenfalls abgesagt. Damit ein Umdenken in Politik und Verwaltung stattfindet, ist die nächste reguläre Kidical Mass Dortmund für den 30. August geplant, also kurz vor der Kommunalwahl. Ob es einen zusätzlichen Ersatztermin für die ausgefallene Kidical Mass geben wird, ist noch nicht entschieden. Das bundesweite Aktionswochenende soll ebenfalls nachgeholt werden, aber ein Termin steht noch nicht fest. Es wird von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie abhängen, ob diese Veranstaltungen auch wirklich wie geplant stattfinden können. Aktuelle Informationen dazu gibt es auf kidicalmass-dortmund.de.
1100 Kinder und Erwachsene machten mit
Die Kidical Mass sollte anknüpfen an den Erfolg des Vorjahres, als die erste Kinder-Fahrraddemo in Dortmund stattfand. Damals waren 1100 Kinder und Erwachsene mitgefahren und hatten den Wallring, der sonst ganz den Autos gehört, in ein Meer von Fahrrädern und lächelnden Menschen verwandelt. Die Kidical Mass Dortmund wurde so zur größten Kidical Mass, die bisher weltweit stattgefunden hat.
„Die Entscheidung zur Absage der Kidical Mass Dortmund ist uns nicht leicht gefallen, aber wir stehen zu unserer Verantwortung und sorgen dafür, dass durch unsere Aktion nicht zusätzliche Kontakte entstehen“, so Mitorganisator Max Kumpfer. „Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns unterstützt haben, zum Beispiel beim Verteilen von Flyern und Plakaten.“
"Kinder, die Fahrrad fahren, brauchen furchtlose Eltern"
Der Wunsch nach einer kinder- und fahrradfreundlichen Stadt Dortmund bleibt natürlich trotz der Absage: „Ich finde es schade, dass Kinder in Dortmund furchtlose Eltern brauchen um Fahrrad zu fahren, weil es nicht genug mutige Politiker gibt, die sich für sichere Radwege einsetzen“, meint Mitorganisatorin Anna Meckmann. Das betreffe nicht nur Straßen, bei denen vor Jahrzehnten der Radverkehr vergessen worden sei, sondern auch ganz aktuelle Planungen.
„Die Grünen in der Innenstadt-Ost haben gerade den Vorschlag gemacht, bei der Umgestaltung der stark befahrenen Saarlandstraße den Radweg wegzulassen“, bestätigt Mitorganisator Peter Fricke. Dort müssten dann Zehnjährige auf der Fahrbahn zwischen 13.000 Autos am Tag fahren. „So etwas passiert, wenn man alle anderen Dinge höher gewichtet und die Belange des Radverkehrs und speziell Rad fahrender Kinder wieder einmal an die hinterste Stelle setzt“, ärgert sich Fricke.
Autor:M Hengesbach aus Dortmund-City |
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