Keine Gewinnerzielung mit Kleinkindern!
An allen Ecken und Enden fehlen in Dortmund Betreuungsplätze für die wachsende Zahl der Kleinkinder. Kindertagesstätten schießen deshalb wie Pilze aus dem Boden. Kein Wunder, dass auch private Anbieter diesen boomenden Markt für sich entdeckt haben. Sehr zum Unmut von Petra Tautorat. Sie ist stellvertretende Vorsitzende und kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN.
Es ist die schwedische Aktiengesellschaft AcadeMedia, die derzeit ihre Fühler nach Dortmund ausstreckt und im August in der Bothestraße in Huckarde eine Tageseinrichtung in der Trägerschaft der ‚Step Kids Kitas gGmbH‘ eröffnen möchte. Für Petra Tautorat und ihre Fraktion DIE LINKE & PIRATEN ist das ein „No-Go“.
„Wir wissen, dass der deutsche AcadeMedia-Ableger ‚Step Kids gGmbH‘ zum „Marktführer“ in Deutschland werden will. Schon alleine der Begriff macht deutlich, dass es um Kommerz geht“, so Petra Tautorat. „Wenn man so spricht, geht es gemeinhin um Warenmärkte. Das auf Kinder und frühkindliche Bildung und Erziehung zu übertragen ist unerträglich“, meint die linke Ratsfrau.
„Unsere Fraktion lehnt es daher entschieden ab, dass eine Aktiengesellschaft die Verantwortung für Kleinkinder übernimmt. Wie soll denn der Profit für das gewinnorientierte Unternehmen erzielt werden? Mit schlechten Löhnen bei den Erzieherinnen? Mit weniger Personal? Oder mit höheren Kita-Gebühren?“ Zur betrieblichen Konzeption der „Step Kids Kitas“ gehört in der Tat eine Zuzahlung über den kommunalen Elternbeitrag hinaus. Aufgrund der Übernahme des Trägeranteils durch die Stadt will „Step Kids“ in Dortmund auf Zuzahlungen der Eltern verzichten.
Petra Tautorat: „Das muss man sich mal vorstellen: Die öffentliche Hand unterstützt eine schwedische Aktiengesellschaft bei der Gewinnerzielung. Und das auch noch, ohne den Hauch einer Kontrollmöglichkeit über deren Arbeit zu haben. Kita-Plätze um jeden Preis? Nein, das kann es nicht sein. Wir haben in Dortmund eine bewährte und gute Trägerlandschaft bei den Kitas, bestehend aus dem städtischen Träger FABIDO und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege als Träger. Daher sollten wir uns darauf konzentrieren, das Angebot mit diesen verlässlichen Partnern zu erweitern.“
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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