Streit
Kein Platz für Festi Ramazan?
Seit 2012 gibt es das Festival zum Ramadan in Dortmund, bisher an wechselnden Standorten. Rund 150.000 Besucher insgesamt, nicht nur aus Dortmund, kommen täglich zwischen 18 bis 24 Uhr – mit entsprechendem Parkdruck. Laut Veranstalter ist das Festi Ramazan das größte Ramadan-Fest in ganz Europa. Ob es auch in diesem Jahr in Dortmund laufen kann, ist weiter unklar, denn die Standortfrage, sie bleibt schwierig.
Die Vorgeschichte: Ende 2018 erklärt OB Ullrich Sierau, dass es im gesamten Stadtgebiet keinen geeigneten Platz für das Festival gäbe. Bereits Ende 2013 hatte die Bezirksvertretung Innenstadt-Ost den Beschluss gefasst, dass das Festi Ramazan nicht mehr am Reydamm stattfinden sollte, auch 2018 lehnte die BV das Festival ab. In der Folge zog das Fest auf den Festplatzan der Eberstraße in die Nordstadt, dann auf dem Logistikparkplatz am Rabenloh. Alle diese Standorte waren nicht von Dauer, auch deshalb, weil solche Großveranstaltungen immer mehr Auflagen hinsichtlich Brandschutz u.ä. erfüllen müssen.
Anfang des Jahres verabschiedete der Stadtrat dann eine Resolution mit dem Ziel, das Festi Ramazan dauerhaft in der Stadt anzusiedeln – die Ratsmitglieder von SPD, Grünen und Linke/Piraten stimmten für einen Antrag, der die Verwaltung mit der Prüfung des Standortes Remydamm für das Festival beauftragte.
Gefeiert werden soll ab dem 3. Mai
„Momentan läuft das Genehmigungsverfahren“, erklärt Patrick Arens, der schon seit Jahren als Berater des Veranstalters beteiligt ist. „Alle Gutachten sind abgegeben, jetzt heißt es abwarten.“ Die Grundplanung laufe, mit einer Genehmigung sei etwa Mitte April zu rechnen. Beginnen würde das Festival dann mit dem Ramadan am 3. Mai. Er dauert dieses Jahr bis zum 2. Juni.
"Alle Anforderungen erfüllt"
Für Arens gehört das Festival zu einer der bestorganisierten Veranstaltungen in Dortmund, die gute Zusammenarbeit mit der Stadt lobt er ausdrücklich. „Das Fest hat sich von Jahr zu Jahr verbessert, wir haben alle Anforderungen der Stadt erfüllt. Als es 2014 an der Eberstraße war, gab es insgesamt nur vier Beschwerden.“ Insgesamt sei die Atmosphäre aufgeheizt „nicht so sachlich“, manchmal habe man den Eindruck, dass die Anwohner gegen alle Veranstaltungen seien. Betroffen sind neben etwa 150 bis 250 Anwohnern auch der TSC Eintracht.
Es gibt keinen Plan B
Sollte die Verwaltung das Fest am Remydamm nicht genehmigen, haben Arens und der Veranstalter keinen Plan B. Auch für die kommenden Jahren dürfte es in Dortmund dann wegen der Standortfrage schwierig werden, so Arens.
Derweil positioniert die CDU sich ganz klar, wie schon zuvor: In einer Pressemitteilung aus der letzten Woche sagt die Vorsitzende des Beschwerdeausschusses, Christiane Krause: „Das Festi Ramazan ist die größte Ramadan-Veranstaltung in Europa. Leider hat sich jedoch in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es an allen Standorten in Dortmund zu großen Beeinträchtigungen für die Anwohner*innen auf Grund von Verkehrsproblemen und hohem Lärmaufkommen kam.
Kommerzielle Veranstaltung
Verwaltung und Politik tragen hier Verantwortung und sich in der Pflicht gegenüber den Bürger*innen der Stadt. Es kann nicht richtig sein, eine kommerzielle Veranstaltung mit Profit für Wenige zu etablieren, wenn darunter viele Andere leiden müssen.“
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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