Kampf dem Krach
Wo ist es in Dortmund am lautesten und warum? Das soll eine „Lärmkarte“ zeigen. Die Bürger sind zur Beteiligung an der Übersicht aufgerufen. Zunächst muss der vorgesehene Plan noch die politischen Gremien durchlaufen. Die EG-Umgebungslärmrichtlinie und das Bundesimmissionsschutzgesetz verpflichten die Kommunen, sogenannte „strategische Lärmkarten“ aufzustellen, aus denen sich ein umfassendes objektives Bild über die Lärmbelastung in der Stadt ergibt.
Aufbauend auf der flächendeckenden Untersuchung und Kartierung des Lärms muss dann einen Lärmaktionsplan erarbeitet werden, welche Maßnahmen zur Minderung der Lärmbelastungen ergriffen werden sollen. Dies gilt für die die Bereiche, an denen festgelegte Lärmpegel überschritten worden sind: tagsüber 70 Dezibel und nachts 60 Dezibel.
Die Lärmkartierung - durchgeführt in Kooperation zwischen Stadtplanungs- und Bauordnungsamt mit dem Umweltamt - hat gezeigt, dass die größten Lärmprobleme durch den Straßenverkehr entstehen. An zweiter Stelle ist der Lärm zu nennen, der an den Strecken der Deutschen Bahn ausgeht.
Auch die Stadtbahnen verursachen Lärm, der jedoch gegenüber dem der Straße und Schiene in den Hintergrund tritt. Beim Flug-, Industrie- und Gewerbelärm bestehe laut Stadt kein Handlungsbedarf.
Neben den Lärm mindernden Ansätzen aus dem Masterplan Mobilität verweist die Stadt besonders auf die Aktivitäten, die aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanziert worden sind. So wurde an mehr als 40 Straßen über insgesamt 20 km Flüster-Asphalt aufgebracht. Darüber hinaus wurde auch der Einbau von Schallschutzfenstern an knapp 300 Wohnungen gefördert.
Der Schienenlärm wurde durch Inbetriebnahme des Stadtbahn-Tunnels auf der Ost-West-Achse eingedämmt. Die Deutsche Bahn hat unabhängig von der Aufstellung des Plans ein Programm aufgelegt, das für Dortmund den Bau von Schallschutz vorsieht. Für 15 Lärmschutzeinrichtungen liegt seit kurzem eine Plangenehmigung vor, sie sollen in den nächsten fünf Jahre gebaut werden.
Richtungweisend für die Lärmminderung ist das vom „Arbeitskreis Masterplan Mobilität“ erstellte Leitbild zur Verkehrsentwicklung – zugleich Leitfaden der langfristigen Lärmaktionsplanung.
Die Dortmunder werden aufgefordert, sich aktiv an der Ausarbeitung des Entwurfes zum Lärmaktionsplan zu beteiligen. „Das Lärmempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, die Bürger sind somit unsere Experten vor Ort“, unterstrich Oberbürgermeister Ullrich Sierau.
Zusätzlich zur öffentlichen, formalen Auslegung wird erstmals für Dortmund ein Online-Beteiligungsverfahren aktiviert. Dabei können sich Bürger über eine Internetseite einbringen. Die Seite soll Anfang nächsten Jahres online gehen.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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