"Istanbul, du bist nicht allein!"

Solidarität mit den Deminstraten in der Türkei auch in Dortmund. | Foto: Christian Wiemhöfer
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Aus Solidarität mit den Demonstranten in Istanbul gingen auch Dortmunder gestern in der City auf die Straße. Mit Brecht-Zitaten wie „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht", stellen sie das harte Vorgehen der türkischen Regierung gegen die Demonstranten in der Türkei an den Pranger.

Zu den Potesten schreiben die Dortmunder Jusos:

"Wir solidarisieren uns mit den Protestierenden in der Türkei. Seit Freitag berichtet die Medienwelt, ausgenommen der türkischen, weltweit über den Gezi Park in Istanbul. Anfänglich fanden sich dort einige junge Menschen zusammen, um friedlich gegen die Abholzung des Parks, auf dessen Grund ein Einlaufszentrum gebaut werden soll, zu protestieren. Das unverhältnismäßig brutale Vorgehen der Polizei gegen die Naturschützer*innen - Knüppelschläge, Pfeffergasattacken und letztlich das Anzünden der Protestzelte - entfachte einen landesweiten Widerstand. Was am Taksimplatz, ein symbolisch wertvoller Ort für die Arbeiter*Innenbewegung, begann, weitete sich auf ganz Istanbul, die Hauptstadt Ankara, Izmir, auf Urlaubsorte wie Antalya oder die Ägäis Küste, Anatolien und den Rest der Türkei aus."

Dilara Malkoc von den Jusos Dortmund erklärt: „Der Gezi Park brachte ein Fass zum überlaufen, dass schon lange randvoll ist. Es geht um mehr als nur etwas Grünfläche, es geht um die demokratische Grundordnung in der Türkei. Die Regierungspartei AKP und Ministerpräsident Erdogan streben seit Jahren einen lediglich an islamischen Werten orientierten Staat an. Langfristig war das Scheitern dieses Vorhabens vorauszusehen, denn die Türkei ist multiethnisch, multireligiös, feministisch und queer! Diese Menschen möchten endlich in Freiheit und Würde leben, Erdogans Diktat ist unerwünscht.“

Jusos: Minderheiten werden unterdrückt

Und die Jusos schreiben weiter: "Die Türkische Republik unterdrückt ihre religiösen und ethnischen Minderheiten. Unzählige Journalisten*innen, Studierende und Oppositionelle befinden sich in Haft. Das Bildungssystem wurde formatiert, um eine religiöse und fromme Jugend zu erziehen. Die jüngste Bevormundung der Menschen ist die gesetzliche Einschränkung des Alkoholkonsums. Säkularität ist was anderes!"

Demonstraten fordern Rücktritt

"In der Menge der Demonstranten*innen dominiert keine Partei, keine religiöse Gruppe, keine Ethnie oder gesellschaftliche Schicht, sondern das Volk der türkischen Republik in seiner ganzen Vielfalt", so die Jusos weiter. "Für Demokratie und gegen staatliche Willkür geht das Volk Hand in Hand und äußert mit kreativen Protesten ihren Unmut." Zusammengefasst lautet ihre Forderung:“ Erdogan istifa!“, „Rücktritt Erdogan!“. Aufgrund der staatlichen Medienzensur ist dieser Ruf weitestgehend durch soziale Netzwerke weltweit verbreitet worden.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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