Das Radfahren soll 2021 sicherer werden: 260 Radbügel, 2 Fahrradstraßen und ein autofreier Tag sind in Dortmund geplant
Im März wird der Radwall gebaut
Immer mehr Dortmunder steigen in der Pandemie aufs Rad. Politiker und Stadtplaner wollen das Radfahren in der Stadt sicherer, einfacher und bequemer machen. Der Stadt-Anzeiger fragte bei Stadt-Sprecher Christian Schön nach, wie und wo die Verkehrsplaner 2021 das Radeln fördern und ob es einen autofreien Tag geben wird.
Im Frühjahr soll es mit dem Bau des RS1 im Kreuzviertel losgehen. Gibt es andere Projekte und Planungen, die eher starten?
Der Bau des Radwalls am Ost- und Schwanenwall soll Ende März beginnen. Bis Ende September soll bereits der Innenring in beiden Richtungen befahrbar sein. Eine Animation des neuen Radwalls findet sich unter: Fahrradfreundlicher Umbau des Schwanen- und Ostwalls - Maßnahmen - Emissionsfreie Innenstadt - Verkehr - Leben in Dortmund - Stadtportal dortmund.de.
Wann geht es los mit der Ausstattung der City mit zusätzlichen Radbügeln?
Die Ausschreibung für die ersten rund 260 Bügel für die City ist erfolgt. Mit dem Aufstellen kann, je nach Witterung, voraussichtlich zu Beginn des zweiten Quartals 2021 begonnen werden.
Steht bislang noch der 26. September als Termin für einen autofreien Tag auf dem Wall?
Für den Herbst ist ein autofreier Tag mit Sperrungen für den motorisierten Verkehr am Wallring geplant. Bei dieser Großveranstaltung wird es im Bereich des Radwalls vom Schwanen- bis zum Ostwall eine Tischspur und eine Mobilitätsspur geben - ähnlich wie beim Still-Leben auf der A40 während der Kulturhauptstadt. Stundenweise soll zusätzlich der ganze Wall gesperrt werden. Die Veranstaltung wird ein Mobilitätsfest, an dem einerseits die Maßnahmen des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt vorgestellt und erlebt werden können und andererseits alle Bürger autofreie Mobilität auf dem für Kfz gesperrten Wallring erfahren können. Auch ist an diesem Sonntag der ÖPNV in Dortmund kostenlos.
Die Verwaltung prüft derzeit einen anderen Termin zu finden: Am 26. September ist Bundestagswahl. Da werden viele Mitarbeitende der Stadt als Wahlhelfer eingesetzt, die dann für den Auf- und Abbau beim Wall-Still-Leben nicht zur Verfügung stehen.
Ist schon absehbar, wann die erste Straße zur Fahrradstraße umgebaut und ob es die Krim-, Leuthard-, Arndt- oder Nordstraße wird?
Als Fahrradstraßen sind die Arndtstraße und die Lange Reihe vorgesehen, da in der Krim-, Leuthard- und Nordstraße in den nächsten Jahren immer wieder Baumaßnahmen stattfinden, die die Einrichtung einer Fahrradstraße erschweren. Die Ausschreibung zur Markierung und Beschilderung für die Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe steht noch aus. Eine Realisierung erfolgt daher voraussichtlich im Sommer.
Was ist der Planungsstand bei den Mobilitätskonzepten für das Brügmann- und Klinikviertel?
Die für die Nahmobilitätskonzepte erforderlichen Analysen des Parkraumangebotes und der -auslastung haben noch Ende Oktober nach den Herbstferien aber vor dem "Lockdown-Light" stattfinden können. Die Ergebnisse werden nun durch das Planungsbüro aufbereitet und bilden die Grundlage für die Bewohnerparkkonzepte sowie die Nahmobilitätskonzepte. Ziel ist es, den (Park-)Raum so zu optimieren, dass mehr Platz für Fußgänger, Aufenthalt, Grün und Gestaltung geschaffen werden kann.
Im Brügmannviertel bedarf es auch noch eine Bewohnerparkregelung, wie im Klinikviertel. Da die Bewohner der beiden Quartiere sich am besten in "ihren" Vierteln auskennen, wird es 2021 Beteiligungsformate geben, in denen Ideen eingebracht werden können. Im Mai ist für das Quartier rund um das Brügmannzentrum eine erste Dialogveranstaltung geplant, in der die Ideen der Gutachter und der Verwaltung diskutiert und ergänzt werden. Umgesetzt werden die geplanten Maßnahmen bis spätestens Mitte 2022.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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