"HSP-Mitarbeiter wurden nach Strich und Faden verar...."
Unterstützung durch die öffentliche Hand fordert Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, für die Dortmunder HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH. Dort zittern jetzt auch die verbliebenen 343 Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze, nachdem erst vor acht Wochen 163 Mitarbeiter entlassen wurden.
Das Problem von HSP sind fehlende Aufträge und damit Millionenverluste. Im Rahmen einer Betriebsvereinbarung hatte der Mutterkonzern, die Salzgitter AG, mit dem Betriebsrat deshalb die 163 Kündigungen ausgehandelt. Zudem wurden der Verzicht auf eine von bislang drei Schichten sowie technische Neuerungen vereinbart. Diese Maßnahmen sollten einen langfristigen Erhalt der verbliebenen Arbeitsplätze gewährleisten.
Er frage sich jetzt, wo die Vertragstreue geblieben sei, sagte Kowalewski.
Er könne es gut nachvollziehen, dass die verbliebene Belegschaft, die solche Opfer gebracht habe, nun stinksauer sei. Schließlich sei sie nur acht Wochen nach diesen rigorosen Sparmaßnahmen mit der bevorstehenden Schließung des gesamten Werks konfrontiert worden.
„Das Dortmunder Unternehmen HSP hat durchaus eine Zukunftsperspektive, wenn es ausreichend Aufträge von Bund, Land und Kommunen erhält“, sagte Utz Kowalewski am Dienstag (2. Juni) auf der HSP-Belegschaftsversammlung. Die produzierten Spundwände würden auch künftig dringend benötigt, nicht nur im Dortmunder Hafen. Der Klimawandel und das überall drohende Hochwasser würden den Einsatz der Stahlerzeugnisse dringend erforderlich machen. „Städte, Land und Bund können die Ausschreibungen durchaus so steuern, dass HSP einen Vorteil bei der Auftragsvergabe gegen die Konkurrenz hat“, sagte Kowalewski.
HSP ist der einzige Spundwand-Hersteller in Deutschland. Neben HSP gibt es nur noch in Großbritannien einen Anbieter, der derzeit mit Niedrigstpreisen um das Monopol auf dem Europäischen Markt kämpft. „Man hat es der Konkurrenz auch sehr einfach gemacht“, kritisierte Kowalewski. „Es geht doch nicht an, dass die Geschäftleitung der Salzgitter AG ihre eigene Tochter HSP öffentlich als Problem bezeichnet.“
„Die Salzgitter AG hat die HSP-Belegschaft nach Strich und Faden verar…,“ sagte der linke Ratsvertreter Carsten Klink, der Kowalewski zur Belegschaftsversammlung begleitet hatte.
Kowalewski forderte die Belegschaft auf: „Kämpft!“ Denn hier gehe es nicht nur um 343 Dortmunder Arbeitsplätze, sondern auch um den letzten Stahl verarbeitenden Betrieb in einer der strukturärmsten Städte Deutschlands.
Zudem käme langfristig ein großer wirtschaftlicher Schaden auf die öffentliche Hand zu, wenn sie ihre Spundwände künftig bei einem Monopolisten einkaufen müsse.
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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