Handwerk bleibt optimistisch
Dortmund. Die Konjunktureintrübung in der deutschen Wirtschaft zum Jahreswechsel geht auch am Handwerk nicht spurlos vorüber. Das belegt die aktuelle Umfrage der Handwerkskammer (HWK) Dortmund.
„Wie aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation zu erwarten, hat sich die Konjunktur auch im Kammerbezirk Dortmund in den vergangenen Monaten etwas abgeschwächt“, sagte Handwerkspräsident Otto Kentzler. So seien nur noch 77 Prozent der befragten Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden (im Frühjahr 2012 waren es noch 83 Prozent).
„Besonders die witterungsabhängigen Gewerke, wie beispielsweise das Bauhaupt- oder auch einige Bereiche des Ausbaugewerbes, haben aufgrund des überraschend langen und heftigen Winters mit argen Problemen zu kämpfen“, so der Handwerkspräsident. Bei der Konjunkturumfrage-Erhebung, deren Einschätzungen nun auch schon vor mehr als vier Wochen getroffen seien, sei dies noch nicht in dem Maße absehbar gewesen.
86 Prozent blicken optimistisch nach vorn
Doch von einer negativen Trendwende müsse deshalb trotzdem nicht gesprochen werden. Auch wenn der mit 86 Prozent angegebene optimistische Blick nach vorn (Frühjahr 2012: 85 Prozent) für einige Gewerke sicherlich relativiert werden müsse.
Von der Politik forderte Kentzler, den Betrieben keine weiteren Belastungen aufzubürden. „Das gilt insbesondere für Steuererhöhungen, weiter steigende Energiepreise oder unangemessen hohe Tarifabschlüsse. Auch dem Abbau von Bürokratielasten muss weiter große Aufmerksamkeit geschenkt werden."
Wachstum sei nun einmal kein Selbstläufer. Deshalb sei es wichtig, vernünftige Rahmenbedingungen zu haben. "Vor diesem Hintergrund erwarten wir von der Politik, dass sie in nachhaltige Mittelstandspolitik investiert.“
Kreishandwerksmeister Peter Burmann betonte, das Handwerk aus dem Raum Dortmund und Lünen rechne für das Jahr 2013 mit einem leichten Wirtschaftswachstum von etwa 0,7 Prozent und gehe von einer weiter sinkenden Arbeitslosenquote aus. Gleichwohl komme es darauf an, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter zu optimieren – die Erhöhung der Gewerbesteuer, wie Ende 2012 geschehen, zähle definitiv nicht dazu, meinte Burmann.
Im Weiteren wies er darauf hin, dass sich der Fachkräftebedarf in steigendem Maße bemerkbar mache. „Gerade in den hochqualifizierten Berufen des Elektro- und Klimatechnik-Handwerks ist es schwer, geeignete Bewerber zu finden. Die Unternehmer hoffen hier auf den doppelten Abiturjahrgang.“
Die Konjunkturindikatoren im Überblick:
• Beschäftigte: 12 Prozent der Betriebe haben mehr Stellen geschaffen (Frühjahr 2012: 13 Prozent), bei 67 Prozent blieb die Mitarbeiterzahl stabil. Für die folgenden Monate rechnen 88 Prozent mit einer guten Entwicklung (Frühjahr 2012: 92 Prozent).
• Investitionen: 73 Prozent der Betriebe haben in gleichem Umfang oder auch mehr investiert (Frühjahr 2012: 80 Prozent); 74 signalisieren dies für das nächste halbe Jahr (Frühjahr 2012: 79 Prozent).
• Aufträge: 62 Prozent berichten von steigenden oder gleich bleibenden Auftragseingängen (Frühjahr 2012: 78 Prozent). 83 Prozent erwarten eine Stabilisierung bzw. Verbesserung (Frühjahr 2012: 82 Prozent).
• Preise: Höhere Preise konnten 21 Prozent durchsetzen (Frühjahr 2012: 27 Prozent). Bei 61 Prozent sind sie gleich geblieben. Bis zum Herbst hofft ein Fünftel der Betriebe, steigende Produktionskosten durch höhere Preise kompensieren zu können (Frühjahr 2012: 25 Prozent).
• Umsatz: Nur noch 60 Prozent registrierten im vorigen Halbjahr stabile oder steigende Umsätze (Frühjahr 2012: 79 Prozent). Auf eine weiterhin positive Entwicklung hoffen wie vor einem Jahr insgesamt wieder 79 Prozent der Unternehmen.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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