Grußwort zum Jahreswechsel 2014/15 von Oberbürgermeister Ullrich Sierau

OB Ullrich Sierau wirft einen Blick zurück. | Foto: Klinke

„Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder, das Jahr 2014 liegt hinter uns und es war prall gefüllt mit sportlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Ereignissen. Dortmund hat sich wieder als eine dynamische Stadt gezeigt, eine Stadt die überrascht und die selbstbewusst sagen kann: Wenn man hier lebt, hat man sehr viel richtig gemacht.
Der Neujahrsempfang der Stadt Dortmund am 27. Januar, bei dem über 1200 Gäste aus der Stadtgesellschaft, ehrenamtlich Tätige, Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Politik geladen waren, endete mit einer Neuerung: dem gemeinsamen Singen des Steigerlieds. Es war ein Gänsehautmoment, der eindrucksvoll deutlich machte, dass wir bei allen neuen Entwicklungen in den letzten Jahren unsere Wurzeln nicht vergessen haben. Die Idee dazu hatten wir vom Neujahrsempfang unserer Partnerstadt Zwickau mitgebracht. Im Übrigen nicht das einzige positive Ergebnis, dass wir anlässlich des 25 jährigen Bestehens unserer Städtepartnerschaft im Jahre 2014 vorweisen konnten. Die Partnerschaften, die Dortmund seit 1960 mit acht Städten pflegt, wurde 2014 um eine weitere, für viele Dortmunderinnen und Dortmunder sehr bedeutende Partnerschaft, erweitert. Mit der türkischen Stadt Trabzon am Schwarzen Meer, aus der viele Menschen Dortmunds mit türkischen Wurzeln stammen, wurde am 02. Juni 2014 unsere 9. Partnerschaft besiegelt.
Politisch waren für Dortmund vor allem die Kommunal-, Europa- und Oberbürgermeisterwahlen am 25. Mai und die Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters am 15. Juni von großer Bedeutung. Erfreulicherweise konnten rechtsextreme Parteien keinen Zuwachs an Mandaten im Rat verzeichnen. Der Überfall von Rechtsextremisten auf das Rathaus der Stadt Dortmund am Wahlabend des 25. Mai hat dabei erneut sehr deutlich gemacht, dass es den Rechtsextremisten nicht darum geht, Politik für die Menschen dieser Stadt zu machen, sondern nur darum, unser demokratisches System durch Gewalt und Hass zu provozieren. Davon wird sich unsere Stadtgesellschaft nicht einschüchtern lassen.
Dortmund ist vielmehr eine weltoffene, internationale und hilfsbereite Stadt. Das haben die Unterstützungs- und Willkommensaktionen vieler Menschen und Vereine für die Flüchtlinge, die zu uns kommen, gezeigt. In diesem Jahr kamen mehr Flüchtlinge nach Deutschland, und damit auch nach Dortmund, als in den Jahren zuvor. Aufgrund der vielen globalen Kriegs- und Krisengebiete wird dieser Trend sehr wahrscheinlich in den nächsten Jahren anhalten. Flüchtlingen und Asylsuchenden eine menschenwürdige Unterbringung und ein rechtsstaatliches Verfahren zu gewährleisten sind selbstverständliche Aufgaben für einen demokratischen und humanen Staat wie die Bundesrepublik Deutschland. In unserem föderalen System ist dies Ländersache. Wir, die Kommunen, sind diejenigen, die dies vor Ort umsetzen müssen. Wir sorgen für die Unterkunft und die medizinische sowie soziale Betreuung. Dafür müssen wir jedoch durch Bund und Land in die Lage versetzt werden, es auch tun zu können. Da muss zusammen agiert werden, denn bei diesem Thema besteht eine Verantwortungsgemeinschaft mit Bund und Land, aus der niemand ausscheren kann. Es ist uns gelungen, bei Land und Bund ein Bewusstsein und eine Einsicht für die Herausforderungen der betroffenen Kommunen zu erwirken. Das muss sich in konkreter finanzieller Hilfe darstellen.
Aus sportlicher Sicht hat der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft das Sportjahr überragt. Fünf aktuelle Spieler des BVB waren an dem Titelgewinn beteiligt und mit Mario Götze hat einer das entscheidende Tor im Endspiel geschossen, der seine Fußballkunst hier bei uns in Dortmund erlernt hat. Zum Richtfest des DFB-Museums durfte Dortmund den Bundestrainer und den DFB-Präsidenten begrüßen. Das DFB-Museum – eingebettet in die Museumsmeile mit dem Dortmunder U und dem MKK – als ein weiterer Höhepunkt unserer Kulturstadt, wird ab dem Sommer 2015 viele neue Gäste aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Dortmund führen. Dortmund ist bereits heute eine touristische Millionenstadt mit mehr als einer Million Übernachtungen im Jahr. Diese positive Entwicklung wird sich weiter verstärken.
Kulturell haben vor allem die Aufführungen des Balletts und des Theaters viele Menschen begeistert. Die prämierten Produktionen von Xin Peng Wang, Jens Daniel Herzog und Kay Voges überzeugten auch die Fachwelt und trugen den Ruf Dortmunds als kreative Kulturstadt weit über die Grenzen der Region hinaus. Formate wie die DSW21-Museumsnacht, das Festival RuhrHochDeutsch und viele Aktionen unserer freien Kunstszene lockten viele Besucherinnen und Besucher an und zeigten eindrucksvoll die kulturelle Vielfalt unserer Stadt.
Zu den gesellschaftlichen Höhepunkten des Jahres 2014 zählten in Dortmund die Besuche des niederländischen Königspaares, Willem-Alexander und Máxima, und des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika, John B. Emerson. Bei beiden Besuchen standen innovative Unternehmen unserer Stadt im Mittelpunkt, wie zum Beispiel das Fraunhofer Institut IML. Besonders in der Biomedizin spielen Dortmunder Unternehmen in der Champions League. John B. Emerson lobte dabei unsere Stadt als „Silicon Dortmund“.
Überhaupt, mit der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt können wir insgesamt zufrieden sein. 2014 konnten wir in Dortmund etwa 315.000 Arbeitsplätze verzeichnen – Tendenz steigend. Wir haben heute den höchsten Beschäftigungsstand seit Anfang der 1980 Jahre. Das zeigt, dass wir eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik und -förderung betreiben. Wir haben die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass wir in Zukunft sogar über 320.000 oder gar 330.000 Arbeitsplätze reden können. Dies sind ambitionierte Ziele, aber Dortmund hat gute wirtschaftliche Perspektiven. So baut zum Beispiel WILO hier sein Hauptquartier mit Produktion und Verwaltung komplett neu auf, die Boehringer Ingelheim microParts GmbH investiert 100 Millionen Euro in Dortmund, um die Produktionskapazität zu erhöhen – das schafft über 100 neue Arbeitsplätze. Garbe Logistik baute auf der Westfalenhütte eine Halle für DB Schenker. Das sind 16 Millionen Euro Invest und rund 100 neue Arbeitsplätze. Weiterhin gibt die Bruderer GmbH den Standort im Sauerland auf und zieht nach Hombruch. Das HSBC Bankhaus hat sich am Phoenix-See niedergelassen. Amprion, der führende Übertragungsnetzbetreiber in Europa, bekennt sich weiter zum Standort Dortmund als Sitz des Unternehmens, ebenso wie ThyssenGas als großer Fernleitungsbetreiber für Erdgas. Die Liste der erfolgreichen Beispiele könnte ich an dieser Stelle noch weiter führen. Die jüngsten Ansiedlungserfolge, wie zum Beispiel die Thier-Galerie oder auch die Nordwest AG aus Hagen, die sich für Dortmund entschieden hat, weil es hier mit Phoenix-West ein gutes Angebot von städtebaulich herausragenden Flächen gibt, zeigen, dass wir in Dortmund Strukturwandel und Wirtschaftsförderung können.
Unsere gesamte Arbeit für Dortmund genießt bundesweit große Anerkennung, was sich unter anderem in den Auszeichnungen und Preisen zeigt, die Dortmund auch im Jahr 2014 erhalten hat. Dortmund wird immer häufiger als das Licht am Ende des Ruhrgebietstunnels bezeichnet. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Großstädte“ für unsere integrierten politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten, war dabei als Würdigung herausragend. Darauf kann die Dortmunder Bürgerschaft besonders stolz sein.
Diese erfolgreiche Arbeit wollen wir im Jahr 2015 fortsetzen. Für viele Aktivitäten und Impulse ist ein genehmigter Haushalt von grundlegender Bedeutung. Er garantiert die Gestaltungsfreiheit einer Kommune. Am 13.11.2014 haben wir einen Haushaltsentwurf in den Rat der Stadt Dortmund eingebracht. Wir sind zuversichtlich, dass wir nach den Beratungen und der Verabschiedung durch den Rat auch für den Haushalt 2015 die Genehmigung des Regierungspräsidenten erhalten werden. Dadurch könnten wir weiter eigene Akzente setzen, unsere Infrastruktur erhalten und Innovationen fördern.
Kommunale Investitionen in die Infrastruktur spielen für Wirtschaft und Arbeit eine zentrale Rolle. Mit der Stadtbahn zum Beispiel, die in der Presse zu Recht als das größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte Dortmunds bezeichnet wurde, sind wir jetzt am Hauptbahnhof in Vorleistung gegangen. Wir hoffen, dass die Deutsche Bahn aufgrund des jüngst mit Bund und dem Land NRW unterschriebenen Vertrages nachzieht und endlich die zugesagten ca. 100 Millionen Euro in die Bahnstation investiert.
Dortmund ist ein Vollsortimenter, was die kommunale Unternehmensstruktur angeht. Mit unseren kommunalen Unternehmen sind wir erfolgreich unterwegs und betreiben so aktive Daseinsvorsorge für die Menschen unserer Stadt. Ebenso ist die Energiewende ein Infrastrukturprojekt und wirtschaftlicher Motor, mit dem wir in verschiedenen Formaten, wie dem Masterplan Energiewende oder bei der E-Mobilität, erfolgreich sind.
Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, besonders der Langzeitarbeitslosigkeit, wird im Jahr 2015 ein Schwerpunkt unserer Anstrengungen sein. Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten Monaten glücklicherweise rückläufig. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit. Allerdings ist die Arbeitslosenquote mit 12,2% (Stand 11/2014) immer noch zu hoch. Das Ziel ist weiterhin, diese Quote auf unter 10% zu drücken. Von zentraler Bedeutung wird dabei sein, die Langzeitarbeitslosigkeit in Dortmund entscheidend zu verringern. Rund 17.000 Menschen waren Stand November 2014 im Langzeitbezug. Das sind zu viele! Deshalb müssen wir Einfacharbeitsplätze schaffen und einen Integrationsarbeitsmarkt gestalten, um das Verfestigen von Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Es geht darum, die soziale Balance in der Stadt zu wahren. Die ist eng mit dem Thema „Arbeit“ verknüpft. Wir müssen einer sozialräumlichen Spaltung der Stadt entgegenwirken. Unter dem Titel „Nordwärts“ werden wir in den nächsten Jahren den gesamten Norden Dortmunds in den Fokus nehmen. Wir tragen unseren erfolgreichen Strukturwandel in den Norden, im Süden und in der City haben wir viel erreicht und sind gut aufgestellt. Im Dortmunder Norden gibt es ebenfalls viele erfolgreiche Projekte, wie zum Beispiel das Dietrich-Keuning-Haus, das Fritz-Henßler-Haus, das Depot, den Fredenbaumpark oder den Emscherumbau, unsere innovativen und preisgekrönten Schulen oder auch die Kinderstuben können sich sehen lassen. Der Hafen, viele mittelständische Unternehmen, IKEA und andere Logistiker sind schon da und sorgen für viele Tausend Arbeitsplätze. Aber, viele Herausforderungen, die sich uns als Stadt Dortmund stellen, kristallisieren sich im Norden. Die Zuwanderung aus Süd-Ost-Europa oder die hohe Arbeitslosenquote sind dafür nur zwei Beispiele. Bei „Nordwärts“ werden wir jedoch nicht nur die erfolgreichen Formate aus dem Süden kopieren. Es wird vielmehr darum gehen, an die Stärken des Nordens anzuknüpfen, sie auszubauen und vorhandene Ressourcen und Potenziale zu nutzen.
Im letzten Jahr hatte ich angekündigt, dass Dortmund im Jahre 2014 überraschen wird. Dies ist uns in vielen Bereichen positiv gelungen. Dortmund ist eine attraktive Stadt, die in den vergangenen Jahren einen stetigen Einwohnerzuwachs verzeichnen konnte – als eine der wenigen Städte der Metropole Ruhr überhaupt. Ende des Jahres 2014 wird Dortmund rund 588.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Viele der neuen Dortmunderinnen und Dortmunder kommen aus dem Umland – oftmals zum Studium. Mittlerweile studieren etwa 50.000 Menschen in Dortmund, das ist mehr als in Heidelberg und ein Beleg für das Renommee der Wissenschaftsstadt Dortmund.
Diese Zahlen stehen für eine Abstimmung mit den Füßen, die wir erfolgreich bestanden haben. Mit der neuen Image-Kampagne „Dortmund überrascht. Dich.“ werden wir den Blick der Öffentlichkeit auf Dortmunds Stärken schärfen und das Image der Stadt weiter verbessern.
Für die positiven Meldungen über Dortmund und für die guten Aussichten unserer Stadt werden wir weiter hart arbeiten und kämpfen müssen, um die gesteckten Ziele zu erreichen und unsere Stadt weiter voranzubringen. Das Jahr 2015 wird wieder viel Engagement und Herzblut von uns erfordern, aber es wird als Lohn auch viele schöne Momente für uns bereithalten.

„Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder, das Jahr 2014 liegt hinter uns und es war prall gefüllt mit sportlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Ereignissen. Dortmund hat sich wieder als eine dynamische Stadt gezeigt, eine Stadt die überrascht und die selbstbewusst sagen kann: Wenn man hier lebt, hat man sehr viel richtig gemacht.
Der Neujahrsempfang der Stadt Dortmund am 27. Januar, bei dem über 1200 Gäste aus der Stadtgesellschaft, ehrenamtlich Tätige, Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Politik geladen waren, endete mit einer Neuerung: dem gemeinsamen Singen des Steigerlieds. Es war ein Gänsehautmoment, der eindrucksvoll deutlich machte, dass wir bei allen neuen Entwicklungen in den letzten Jahren unsere Wurzeln nicht vergessen haben. Die Idee dazu hatten wir vom Neujahrsempfang unserer Partnerstadt Zwickau mitgebracht. Im Übrigen nicht das einzige positive Ergebnis, dass wir anlässlich des 25 jährigen Bestehens unserer Städtepartnerschaft im Jahre 2014 vorweisen konnten. Die Partnerschaften, die Dortmund seit 1960 mit acht Städten pflegt, wurde 2014 um eine weitere, für viele Dortmunderinnen und Dortmunder sehr bedeutende Partnerschaft, erweitert. Mit der türkischen Stadt Trabzon am Schwarzen Meer, aus der viele Menschen Dortmunds mit türkischen Wurzeln stammen, wurde am 02. Juni 2014 unsere 9. Partnerschaft besiegelt.
Politisch waren für Dortmund vor allem die Kommunal-, Europa- und Oberbürgermeisterwahlen am 25. Mai und die Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters am 15. Juni von großer Bedeutung. Erfreulicherweise konnten rechtsextreme Parteien keinen Zuwachs an Mandaten im Rat verzeichnen. Der Überfall von Rechtsextremisten auf das Rathaus der Stadt Dortmund am Wahlabend des 25. Mai hat dabei erneut sehr deutlich gemacht, dass es den Rechtsextremisten nicht darum geht, Politik für die Menschen dieser Stadt zu machen, sondern nur darum, unser demokratisches System durch Gewalt und Hass zu provozieren. Davon wird sich unsere Stadtgesellschaft nicht einschüchtern lassen.
Dortmund ist vielmehr eine weltoffene, internationale und hilfsbereite Stadt. Das haben die Unterstützungs- und Willkommensaktionen vieler Menschen und Vereine für die Flüchtlinge, die zu uns kommen, gezeigt. In diesem Jahr kamen mehr Flüchtlinge nach Deutschland, und damit auch nach Dortmund, als in den Jahren zuvor. Aufgrund der vielen globalen Kriegs- und Krisengebiete wird dieser Trend sehr wahrscheinlich in den nächsten Jahren anhalten. Flüchtlingen und Asylsuchenden eine menschenwürdige Unterbringung und ein rechtsstaatliches Verfahren zu gewährleisten sind selbstverständliche Aufgaben für einen demokratischen und humanen Staat wie die Bundesrepublik Deutschland. In unserem föderalen System ist dies Ländersache. Wir, die Kommunen, sind diejenigen, die dies vor Ort umsetzen müssen. Wir sorgen für die Unterkunft und die medizinische sowie soziale Betreuung. Dafür müssen wir jedoch durch Bund und Land in die Lage versetzt werden, es auch tun zu können. Da muss zusammen agiert werden, denn bei diesem Thema besteht eine Verantwortungsgemeinschaft mit Bund und Land, aus der niemand ausscheren kann. Es ist uns gelungen, bei Land und Bund ein Bewusstsein und eine Einsicht für die Herausforderungen der betroffenen Kommunen zu erwirken. Das muss sich in konkreter finanzieller Hilfe darstellen.
Aus sportlicher Sicht hat der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft das Sportjahr überragt. Fünf aktuelle Spieler des BVB waren an dem Titelgewinn beteiligt und mit Mario Götze hat einer das entscheidende Tor im Endspiel geschossen, der seine Fußballkunst hier bei uns in Dortmund erlernt hat. Zum Richtfest des DFB-Museums durfte Dortmund den Bundestrainer und den DFB-Präsidenten begrüßen. Das DFB-Museum – eingebettet in die Museumsmeile mit dem Dortmunder U und dem MKK – als ein weiterer Höhepunkt unserer Kulturstadt, wird ab dem Sommer 2015 viele neue Gäste aus ganz Deutschland und dem Ausland nach Dortmund führen. Dortmund ist bereits heute eine touristische Millionenstadt mit mehr als einer Million Übernachtungen im Jahr. Diese positive Entwicklung wird sich weiter verstärken.
Kulturell haben vor allem die Aufführungen des Balletts und des Theaters viele Menschen begeistert. Die prämierten Produktionen von Xin Peng Wang, Jens Daniel Herzog und Kay Voges überzeugten auch die Fachwelt und trugen den Ruf Dortmunds als kreative Kulturstadt weit über die Grenzen der Region hinaus. Formate wie die DSW21-Museumsnacht, das Festival RuhrHochDeutsch und viele Aktionen unserer freien Kunstszene lockten viele Besucherinnen und Besucher an und zeigten eindrucksvoll die kulturelle Vielfalt unserer Stadt.
Zu den gesellschaftlichen Höhepunkten des Jahres 2014 zählten in Dortmund die Besuche des niederländischen Königspaares, Willem-Alexander und Máxima, und des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika, John B. Emerson. Bei beiden Besuchen standen innovative Unternehmen unserer Stadt im Mittelpunkt, wie zum Beispiel das Fraunhofer Institut IML. Besonders in der Biomedizin spielen Dortmunder Unternehmen in der Champions League. John B. Emerson lobte dabei unsere Stadt als „Silicon Dortmund“.
Überhaupt, mit der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt können wir insgesamt zufrieden sein. 2014 konnten wir in Dortmund etwa 315.000 Arbeitsplätze verzeichnen – Tendenz steigend. Wir haben heute den höchsten Beschäftigungsstand seit Anfang der 1980 Jahre. Das zeigt, dass wir eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik und -förderung betreiben. Wir haben die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass wir in Zukunft sogar über 320.000 oder gar 330.000 Arbeitsplätze reden können. Dies sind ambitionierte Ziele, aber Dortmund hat gute wirtschaftliche Perspektiven. So baut zum Beispiel WILO hier sein Hauptquartier mit Produktion und Verwaltung komplett neu auf, die Boehringer Ingelheim microParts GmbH investiert 100 Millionen Euro in Dortmund, um die Produktionskapazität zu erhöhen – das schafft über 100 neue Arbeitsplätze. Garbe Logistik baute auf der Westfalenhütte eine Halle für DB Schenker. Das sind 16 Millionen Euro Invest und rund 100 neue Arbeitsplätze. Weiterhin gibt die Bruderer GmbH den Standort im Sauerland auf und zieht nach Hombruch. Das HSBC Bankhaus hat sich am Phoenix-See niedergelassen. Amprion, der führende Übertragungsnetzbetreiber in Europa, bekennt sich weiter zum Standort Dortmund als Sitz des Unternehmens, ebenso wie ThyssenGas als großer Fernleitungsbetreiber für Erdgas. Die Liste der erfolgreichen Beispiele könnte ich an dieser Stelle noch weiter führen. Die jüngsten Ansiedlungserfolge, wie zum Beispiel die Thier-Galerie oder auch die Nordwest AG aus Hagen, die sich für Dortmund entschieden hat, weil es hier mit Phoenix-West ein gutes Angebot von städtebaulich herausragenden Flächen gibt, zeigen, dass wir in Dortmund Strukturwandel und Wirtschaftsförderung können.
Unsere gesamte Arbeit für Dortmund genießt bundesweit große Anerkennung, was sich unter anderem in den Auszeichnungen und Preisen zeigt, die Dortmund auch im Jahr 2014 erhalten hat. Dortmund wird immer häufiger als das Licht am Ende des Ruhrgebietstunnels bezeichnet. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Großstädte“ für unsere integrierten politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten, war dabei als Würdigung herausragend. Darauf kann die Dortmunder Bürgerschaft besonders stolz sein.
Diese erfolgreiche Arbeit wollen wir im Jahr 2015 fortsetzen. Für viele Aktivitäten und Impulse ist ein genehmigter Haushalt von grundlegender Bedeutung. Er garantiert die Gestaltungsfreiheit einer Kommune. Am 13.11.2014 haben wir einen Haushaltsentwurf in den Rat der Stadt Dortmund eingebracht. Wir sind zuversichtlich, dass wir nach den Beratungen und der Verabschiedung durch den Rat auch für den Haushalt 2015 die Genehmigung des Regierungspräsidenten erhalten werden. Dadurch könnten wir weiter eigene Akzente setzen, unsere Infrastruktur erhalten und Innovationen fördern.
Kommunale Investitionen in die Infrastruktur spielen für Wirtschaft und Arbeit eine zentrale Rolle. Mit der Stadtbahn zum Beispiel, die in der Presse zu Recht als das größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte Dortmunds bezeichnet wurde, sind wir jetzt am Hauptbahnhof in Vorleistung gegangen. Wir hoffen, dass die Deutsche Bahn aufgrund des jüngst mit Bund und dem Land NRW unterschriebenen Vertrages nachzieht und endlich die zugesagten ca. 100 Millionen Euro in die Bahnstation investiert.
Dortmund ist ein Vollsortimenter, was die kommunale Unternehmensstruktur angeht. Mit unseren kommunalen Unternehmen sind wir erfolgreich unterwegs und betreiben so aktive Daseinsvorsorge für die Menschen unserer Stadt. Ebenso ist die Energiewende ein Infrastrukturprojekt und wirtschaftlicher Motor, mit dem wir in verschiedenen Formaten, wie dem Masterplan Energiewende oder bei der E-Mobilität, erfolgreich sind.
Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, besonders der Langzeitarbeitslosigkeit, wird im Jahr 2015 ein Schwerpunkt unserer Anstrengungen sein. Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten Monaten glücklicherweise rückläufig. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit. Allerdings ist die Arbeitslosenquote mit 12,2% (Stand 11/2014) immer noch zu hoch. Das Ziel ist weiterhin, diese Quote auf unter 10% zu drücken. Von zentraler Bedeutung wird dabei sein, die Langzeitarbeitslosigkeit in Dortmund entscheidend zu verringern. Rund 17.000 Menschen waren Stand November 2014 im Langzeitbezug. Das sind zu viele! Deshalb müssen wir Einfacharbeitsplätze schaffen und einen Integrationsarbeitsmarkt gestalten, um das Verfestigen von Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Es geht darum, die soziale Balance in der Stadt zu wahren. Die ist eng mit dem Thema „Arbeit“ verknüpft. Wir müssen einer sozialräumlichen Spaltung der Stadt entgegenwirken. Unter dem Titel „Nordwärts“ werden wir in den nächsten Jahren den gesamten Norden Dortmunds in den Fokus nehmen. Wir tragen unseren erfolgreichen Strukturwandel in den Norden, im Süden und in der City haben wir viel erreicht und sind gut aufgestellt. Im Dortmunder Norden gibt es ebenfalls viele erfolgreiche Projekte, wie zum Beispiel das Dietrich-Keuning-Haus, das Fritz-Henßler-Haus, das Depot, den Fredenbaumpark oder den Emscherumbau, unsere innovativen und preisgekrönten Schulen oder auch die Kinderstuben können sich sehen lassen. Der Hafen, viele mittelständische Unternehmen, IKEA und andere Logistiker sind schon da und sorgen für viele Tausend Arbeitsplätze. Aber, viele Herausforderungen, die sich uns als Stadt Dortmund stellen, kristallisieren sich im Norden. Die Zuwanderung aus Süd-Ost-Europa oder die hohe Arbeitslosenquote sind dafür nur zwei Beispiele. Bei „Nordwärts“ werden wir jedoch nicht nur die erfolgreichen Formate aus dem Süden kopieren. Es wird vielmehr darum gehen, an die Stärken des Nordens anzuknüpfen, sie auszubauen und vorhandene Ressourcen und Potenziale zu nutzen.
Im letzten Jahr hatte ich angekündigt, dass Dortmund im Jahre 2014 überraschen wird. Dies ist uns in vielen Bereichen positiv gelungen. Dortmund ist eine attraktive Stadt, die in den vergangenen Jahren einen stetigen Einwohnerzuwachs verzeichnen konnte – als eine der wenigen Städte der Metropole Ruhr überhaupt. Ende des Jahres 2014 wird Dortmund rund 588.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Viele der neuen Dortmunderinnen und Dortmunder kommen aus dem Umland – oftmals zum Studium. Mittlerweile studieren etwa 50.000 Menschen in Dortmund, das ist mehr als in Heidelberg und ein Beleg für das Renommee der Wissenschaftsstadt Dortmund.
Diese Zahlen stehen für eine Abstimmung mit den Füßen, die wir erfolgreich bestanden haben. Mit der neuen Image-Kampagne „Dortmund überrascht. Dich.“ werden wir den Blick der Öffentlichkeit auf Dortmunds Stärken schärfen und das Image der Stadt weiter verbessern.

Für die positiven Meldungen über Dortmund und für die guten Aussichten unserer Stadt werden wir weiter hart arbeiten und kämpfen müssen, um die gesteckten Ziele zu erreichen und unsere Stadt weiter voranzubringen. Das Jahr 2015 wird wieder viel Engagement und Herzblut von uns erfordern, aber es wird als Lohn auch viele schöne Momente für uns bereithalten.

Ihnen, liebe Dortmunderinnen und Dortmunder, wünsche ich einen guten Start in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2015.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr

Ullrich Sierau

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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