„Gesundheit der Verbraucher wird aufs Spiel gesetzt“

„Das können und das werden wir nicht auf sich beruhen lassen.“ Mit Empörung reagiert die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN auf die offenbar mangelhaften Fleischkontrollen in den Dortmunder Schlachthöfen, insbesondere im Schlachthof in Grevel.

„Wir verlangen im Ausschuss für Bürgerdienste und öffentliche Ordnung am 5. Mai eine Stellungnahme der verantwortlichen Dezernentin Diane Jägers. Wir wollen wissen, welche Verstöße sich tatsächlich in den vergangenen eineinhalb Jahren in den Schlachthöfen ereignet haben und wie die Stadt Dortmund darauf reagiert hat“, sagt Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion die LINKE & PIRATEN.

Laut Medienberichten soll ein nebenamtlicher Fleischkontrolleur schon seit Monaten immer wieder Tiere zum Verzehr freigegeben haben, ohne vorher im Schlachthof die vorgeschriebenen Qualitätsprüfungen durchzuführen – angeblich auf Wunsch des Schlachthofes. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung sollen dies gewusst und auch mehrfach gerügt haben. Konsequenzen soll es aber für den Fleischbeschauer, der hauptamtlich als Landwirt tätig ist, nicht gegeben haben. Angebliche Begründung: Die Stadt habe kein anderes Personal.

„Wenn sich diese Behauptungen als wahr herausstellen, ist das ein Skandal. Anzuklagen wäre in diesem Fall nicht nur die Schlamperei des Mannes, sondern auch die mangelnde Führungsqualität im Ordnungsamt“, sagt Thomas Zweier (Foto), Mitglied im Ausschuss für Bürgerdienste und öffentliche Ordnung. „Hier geht es nicht nur um mangelhafte Arbeit und Missachtung von Gesetzen. Hier geht es vor allem um die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher, die mutwillig aufs Spiel gesetzt wird.“

Und natürlich gehe es nicht an, dass sich die Stadtverwaltung Dortmund von einer einzelnen Person derartig auf der Nase herumtanzen lasse. „Wer mit der Gesundheit und dem Leben seiner Mitmenschen so fahrlässig umgeht, darf eine solche verantwortungsvolle Aufgabe ohnehin nicht übernehmen“, so Kowalewski.

Der eigentliche Skandal sei allerdings, dass die Tätigkeit des „Fleischkontrolleurs“ lediglich nach einem kurzen Lehrgang nebenberuflich - quasi von Jedermann - ausgeübt werden könne, sagt Utz Kowalewski. „Für eine qualifizierte Fleisch-Beschau sind aber unbedingt fundierte veterinärmedizinische Kenntnisse erforderlich.“

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.