Gesund, aber tot?
Sterben die kleinen Eckkneipen aus? Schon jetzt sind viele in ihrer Existenz bedroht. Kommt das strenge Rauchverbot, dann sterben viele Lokale, so die Befürchtungen der Wirte.
Der geplante Gesetzentwurf der NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) schlägt hohe Wellen. Mittlerweile fordern Teile des Koalitionspartners SPD wie der Unterbezirk Hochsauerland schon einen Volksentscheid zum Thema, denn ein striktes Rauchverbot könnte auch das Aus für Brauchtumsveranstaltungen wie Schützenfeste oder Karnevalssitzungen bedeuten.
Auch die Gastronomen, die um ihre Existenz fürchten, wollen nicht tatenlos zusehen und haben am vergangenen Samstag in der Dortmunder Innenstadt demonstriert.
Der Veranstalter der Demonstration, Omid Ghorbanazar, ist seit 20 Jahren Gastronom und betreibt seit elf Jahren die Ratsschänke in der Balkenstraße. Er begründete die Demo auf dem Friedensplatz so: “Die von der rot-grünen Landesregierung beabsichtigte Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes ist landesweit in den Gaststätten und besonders auch hier in Dortmund tägliches Gesprächsthema. Die Gäste und die Gaststättenbetreiber werden nicht tatenlos zusehen.”
Nicht nur herkömmliche Tabakwaren sollen dem gesetz nach demnächst in Gaststätten verboten sein, sondern auch die neuen Dampfzigaretten. Deshalb war bei der Demo auch die Dortmunder Initiative "Dampfaktiv" mit im Boot.
Am Mittwoch (26. September) hat der Landtag über den Gesetzesentwurf der Landesregierung debattiert und vor allem Experten zum Thema gehört. Bei der Anhörung und auch der anschließenden Debatte wurde deutlich, dass die Fronten verhärtet sind. Viel Bewegung scheint auf allen Seiten unmöglich. CDU, FDP und die Piraten im Landtag lehnen die Verschärfung der gesetze ab.
Sollte es zu einem Volksentscheid kommen, erwartet die Gesundheitsministerin Barbara Steffens ein deutliches Votum der Bevölkerung für einen strikten Nichtraucherschutz - was zu beweisen wäre.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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