Klimaschutz in Dortmund vor den Kommunalwahlen thematisieren
Fridays for Future demonstriert mit 600 Menschen

Fridays For Future ging mit Forderungen in Richtung Lokalpolitik kurz vor der Kommunalwahl auf die Straße. | Foto: Schmitz
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  • Fridays For Future ging mit Forderungen in Richtung Lokalpolitik kurz vor der Kommunalwahl auf die Straße.
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Unter strengen Infektionsauflagen kamen am Freitagnachmittag gut 600 Menschen zusammen, um gemeinsam für mehr Klimaschutz in der Kommunalpolitik zu demonstrieren. Um die Abstände wahren zu können, hatte die Polizei den gesamten Südwall sperren lassen.

Zeitgleich sind auch in vielen anderen NRW Städten Menschen auf der Straße um vor den Kommunalwahlen noch einmal ein deutliches Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Eindrücklich fordert der Schüler Sam auf der Bühne alle Wahlberechtigten auf, sich intensiv mit den klimapolitischen Forderungen der Parteien auseinanderzusetzen und diese in die Wahlentscheidung einfließen zu lassen. "Diese Wahlen stellen die Weichen für die nächsten fünf Jahre Klimaschutz in Dortmund", sagt Merle Bösing, 18 Jahre.

Stillstand mit fatalen Auswirkungen

Weitere fünf Jahre Stillstand hätten "fatale" Auswirkungen, die "sich unsere Generation schlicht und ergreifend nicht leisten kann", betont sie. Einige Ansätze wie kommunaler Klimaschutz aussehen könnte, werden auch auf der Bühne vorgestellt: Sechs Forderungen hat Fridays for Future Dortmund an die Kommunalpolitik gestellt, unter anderem den Verkauf der von der Stadt gehaltenen RWE-Aktien, die Rettung von weggeworfenem Lebensmitteln und kostenloses vegetarisches Essen in allen Schulen, aber auch ein sozial-ökologisches Zentrum, in welchem junge Menschen die Fragen der Zeit diskutieren und aktiv ihre Zukunft in die Hand nehmen.

Sozialer Aspekt des Klimaschutzes

Fridays for Future betont dabei auch die sozialen Aspekte ihrer Forderungen: Klimaschutz dürfe nicht auf die Kosten der eh schon schlechter gestellten gehen, viel mehr müssten ökologische und soziale Fragen zusammen gedacht werden. Deswegen fordern sie z.B. auch ein für alle bezahlbares 365€ Klimaticket für den ÖPNV nach dem Vorbild Wiens - die jetzigen Ticketpreise seien für viele unerschwinglich.

Corona-Kompromisse

Trotz des eher zugezogenen Wetters kommt gute Stimmung auf und als die Bands spielen, wird sogar ein wenig getanzt - mit Abstand versteht sich. Die Demo ist ein deutliches Zeichen, dass Fridays for Future aus der Corona Zwangspause zurück ist - mit deutlich weniger Menschen zwar als noch vor einem Jahr, als der Friedensplatz mit gut 12.000 Menschen fast am Überquellen war, aber "wir alle müssen wegen Corona Kompromisse eingehen", so Lena Kah, 18. Wichtig sei dabei nur, dass andere Krisen hinter der Coronakrise nicht zurückbleiben würde - die Klimakrise "wird uns die nächsten Jahrzehnte begleiten. Je früher wir ernsthaft anfangen zu handeln, desto besser die Chance, die schlimmsten Auswirkungen noch abzuwenden".

Politik beobachten

In diesem Sinne richtet sich die Demo auch nicht nur an die Wahlberechtigten, sondern auch an die Politik direkt: "Wie auch immer die Wahl ausgeht, wird werden genau beobachten, ob den Worten des Wahlkampfes auch Taten folgen - und weiter auf die Straße gehen und weiter Druck machen", fügt Lena hinzu. Eine erste Chance dafür bietet sich bereits am 25.09., dem nächsten großen Streiktermin - dieses Mal weltweit. An dem Tag ist eine Sterndemo mit Zügen aus verschiedenen Stadtteilen geplant - unter anderem auf dem Fahrrad, passen zu Forderung Nr. 4: einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur und der Bau von Fahrradschnellwegen in der Innenstadt.

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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