Forderung: Gedenktafel für ermordeten Punk
Am Montag, 24. September, wurde in der Mallinckrodtstraße ein Gedenkstein für den von Neonazis ermordeten Mehmet Kubasik eingeweiht.
Das Dortmunder Antifa-Bündnis mahnt an, auch des durch einen Neonazi ermordeten Punk Thomas “Schmuddel” Schulz endlich angemessen zu gedenken.
Der Kioskbesitzer Mehmet Kubasik war am 4. April 2006 von der Neonazi-Terrorzelle „NSU“ in seinem Laden erschossen worden. Die Tat reiht sich in eine Serie von insgesamt neun Morden an Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund in ganz Deutschland ein.
“Wir begrüßen die Entscheidung der Stadt Dortmund, eine Gedenktafel in unmittelbarer Nähe des Tatorts einzurichten”, so Hannah Piehl, Pressesprecherin des Dortmunder Antifa-Bündnisses. “Neben dem Erinnern an die Tat ist allerdings auch ein Erinnern an die Umstände notwendig. Die rassistische Diffamierung der Opfer mit der Bezeichnung ‘Dönermorde’ und das Wegschauen und Vertuschen durch den Verfassungsschutz sollte in einem ernsthaften Gedenken, das nicht zum abstrakten Ritual verkommen soll, thematisiert werden.”
Anlässlich der Einweihung erinnert Piehl auch an den weiterhin fehlenden Gedenkstein für Thomas “Schmuddel” Schulz. Der Punk war am 28. März 2005 im U-Bahnhof Kampstraße von einem Mitglied der Neonazi-Schlägertruppe “Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld” erstochen worden. “
Seit 2005 fordern Dortmunder Antifaschisten eine Gedenktafel am Tatort in der Kampstraße. Die während der jährlichen Gedenkkundgebungen angebrachten Provisorien wurden bisher immer wieder entfernt. In diesem Jahr ging die Polizei sogar gewaltsam gegen Punks vor, die während der Kundgebung zum Tatort am Bahnsteig gehen wollten. „Wir fordern die Stadt auf, endlich die mehrfach zugesicherte Gedenktafel zu installieren!”, so Piehl.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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