Förderung von Elektromobilität ein Irrweg?

Utz Kowalewski

Die Förderung von Elektromobilität ist ein Irrweg. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls das Umwelt- und Prognoseinstitut Heidelberg (UPI) in seiner neuen Studie „Ökologische Folgen von Elektroautos - Ist die staatliche Förderung von Elektro- und Hybridautos sinnvoll?“.

Die Autoren der Studie kommen im Ergebnis zu dem Schluss, dass Elektroautos keineswegs klimaneutral seien, wie es vor allem aus politisch und wirtschaftlich interessierten Kreisen gerne verbreitet wird. Tatsächlich verursachen Elektroautos ungefähr gleich hohe CO2-Emissionen wie normale Benzin- und Dieselfahrzeuge. Elektroautos haben zwar am Fahrzeug selbst keine Emissionen, verursachen aber durch ihre Herstellung und durch den Verbrauch von Strom erhebliche Emissionen, die ihnen zugerechnet werden müssen.

„Vor allem auf Kommunen, in denen eine starke Förderung für Elektrofahrzeuge etabliert werden soll, wie in Dortmund (siehe Masterplan Energiewende) kommen erhebliche Zusatzprobleme zu. So werden Elektrofahrzeuge meist als Zweit- oder Drittwagen angeschafft und erhöhen damit die Zahl der Autos insgesamt. Dies verschärft den Ressourcen- und Flächenverbrauch des Straßenverkehrs und das Stellplatzproblem in den Städten“, erläutert Utz Kowalewski, der umweltpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN im Dortmunder Rat.

Da Elektroautos an der Unterhaltung der Infrastruktur meist nicht beteiligt werden, liegen sie in den Betriebskosten deutlich niedriger. Damit verursachen sie aber auch eine Verschiebung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße und damit eine Neuinduktion des rückläufigen innerstädtischen Straßenverkehrs. Dies führt zu einer Überlastung des Straßennetzes, ohne dass sich für die Kommunen die Finanzierbarkeit der zum Teil maroden Straßensysteme verbessert hätte, und zu einer Schwächung des ÖPNV und damit auch zu einem höheren Betriebsdefizit der Verkehrsbetriebe. „Dies kann politisch nicht gewollt sein“, so Kowalewski.

Förderer der Elektromobilität seien nicht zuletzt die großen Energiekonzerne. In Dortmund vor allem der Atom- und Braunkohlekonzern RWE. „Die Energiekonzerne erhoffen sich offenbar, sich auf diese Weise um die zur Erforschung und Bereitstellung von Speichertechnologien zu drücken und den Kauf und die Unterhaltung der Stromspeicher in Form von Elektroautos den Kunden aufzuerlegen. Das grüne Feigenblatt der vermeintlich größeren Klimafreundlichkeit wurde RWE aber nun vom UPI in Heidelberg entrissen“, meint Kowalewski. Fazit des UPI: Derzeit führt die Förderung oder Subventionierung des Elektroautos zur Zunahme der CO2-Emmissionen und damit zum Gegenteil des Beabsichtigten.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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