Mit Bildern und Laser-Scans werden ab dem Frühjahr alle Straßen in Dortmund erfasst
Fahrzeuge mit Adler-Augen-Technik unterwegs
Ob Schotterpiste, löchriger Asphalt, Buckelpiste oder glatte Fahrbahn, diese Informationen werden bald auf allen Dortmunder Straßen gesammelt. Alle fünf Jahre führt das Tiefbauamt diese Analyse für 1.800 km Straße, aber auch jeden Radweg und jeden Fußweg durch. Jetzt wird dafür erstmals eine neue Technik eingesetzt.
Schon 2016 gab es hierzu ein erfolgreiches und vielversprechendes Pilotprojekt – beschränkt auf Hombruch. Dabei erhielt das Tiefbauamt umfangreiche Daten – eine Kombination aus bildbasierter Zustandserfassung und Laserscans. Diese Erfassungsmethoden lieferten genauere Ergebnisse als die bis dahin üblichen Eindrücke der Verkehrssicherheitskontrolleure des Tiefbauamtes. Die visuelle Erfassung erfolgte auf Basis von etwa 19.000 Seiten ausgedruckten Seiten mit Fragebögen und Tabellen. Diese Ausdrucke wurden vor Ort ausgefüllt und wurden dann in eine Datenbank zur Auswertung übertragen.
Digitales Kataster ist verlässlicher
Ein aufwendiges Verfahren, das auch Ungenauigkeiten mit sich brachte, denn die Einschätzungen sind zwar fachlich geleitet, aber subjektiv. Auch die Übertrag in die Datenbank war fehleranfällig. Als Basis für die Priorisierung von Reparaturen und Straßenneubaumaßnahmen ist ein verlässliches Kataster unumgänglich. Nun wird die Erfassung auf die neue digitale Technik umgestellt. Im Dezember wurde der Auftrag zur Straßenzustandserfassung und -bewertung vergeben, mitsamt der Erfassung der Flächenbestandsdaten und der Verkehrszeichen. Auffällig sind die Fahrzeuge des Unternehmens „eagle eye technologies“ mit Kameras Messgeräten auf dem Dach, die bald durch Dortmund fahren werden. Zwei Fahrzeugtypen für die verschiedenen Messungen kommen dabei ab März ein Jahr lang zum Einsatz.
Sensoren erfassen Oberflächen
Die Fahrzeuge sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, die sämtliche Straßenflächen digital mit Stereobildkameras, Laserscanner, sowie auf die Straßenoberfläche gerichtete hochauflösende Messkameras erfasst, um Oberflächenschäden von Fahrbahnen und Nebenanlagen in
beiden Fahrtrichtungen aufzunehmen. Das Berliner Technologieunternehmen erfasst den Zustand der Straßen, Wege und Schilder nicht nur, es bewertet sie auch. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro, das messtechnisch den Zustand der Fahrstreifen erfasst. Die Daten werden zusammengeführt und für die Stadt aufbereitet und dokumentiert.
Sanierung soll effizienter werden
In Zusammenarbeit mit dem Vermessungs- und Katasteramt entsteht somit auch die Grundlage für den Aufbau eines Straßenkatasters und eines Schilderkatasters, aber auch für ein spezielles Erhaltungskonzept. Mit Hilfe des so erstellten „digitalen Zwillings“ von Dortmund kann die
Stadtverwaltung ihre Straßeninfrastruktur gezielter verwalten, unterhalten sowie systematisch und effizient sanieren.
Wichtig: Sämtliche personenbezogenen Daten werden schon vor dem Übertragen in die städtische IT anonymisiert oder unkenntlich gemacht. Bereits bei der Erfassung der Daten werden möglichst wenige persönliche Bilddaten erfasst. Ganz bewusst sollen die Fahrten zu verkehrsarmen Zeiten erfolgen. Die Fahrzeuge sind als Vermessungsfahrzeuge erkennbar.
Schutz persönlicher Daten
Eine Zuordnung persönlicher Daten zu den erfassten Bilddaten soll in keinem Fall möglich sein. Das überlieferte Bildmaterial wird ausschließlich im Rahmen des Auftrages zur Erfassung kommunaler Infrastruktur verwendet. Datenmaterial, das im Rahmen des Auftrages durch die kommunale Verwaltung zur Verfügung gestellt wird, kann nur im Rahmen des Auftrages verwertet werden und muss nach Vertragserfüllung sofort und unwiderruflich gelöscht werden.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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