Eröffnung der neuen Umladestation am Hafen
Zur Einweihung hatten sie eigens ein kleines Feuerwerk organisiert - da gab die neue KV-Analge (KV steht für Kombinierter Verkehr) am Hafen schon mal ein strahelndes Bild ab. Die neue Umladestation soll aber noch ein bisschen mehr können - beispielsweise den Logistikstandort Dortmund stärken.
Seit Ende letzten Jahres läuft der Probebetrieb, die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am Donnerstag. Da fiel der Startschuss für die Containeranlage, in der zunächst 60 000, später bis zu 150 000 Ladeeinheiten jährlich umgeschlagen werden sollen. Ein Bedarf, der vorhanden ist, das Logistikgeschäft im Hafen boomt.
Zahl der Container verdoppelt
Allein das Containeraufkommen hat sich in den letzten Jahren im Dortmunder Hafen mehr als verdoppelt. Das 1989 fertiggestellte Container Terminal Dortmund (CTD)stößt schon seit einiger Zeit an seine Grenzen. Ein Ausbau war mangels verfügbarer Flächen aber nicht möglich. Deshalb wurde von DSW21 eine KV-Anlage auf dem Gelände „Am Hafenbahnhof“ realisiert. Der erste Bauabschnitt kostete rund 28 Millionen Euro. Der Bund unterstützt die Investition der DSW21 als Bauherr mit 18,6 Millionen Euro.
Schiene und Straße vernetzen
„Fristgerecht und kostengerecht“ sei die Anlage hergestellt worden, wie Guntram Pehlke, der Vorstandsvorsitzende von DSW21 berichtete. Die KV-Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hafengelände wird nun die Verkehrszweige Schiene und Straße vernetzen. Und das nicht nur im Containerumschlag, sondern auch im Umschlag von Sattelaufliegern und Wechselbrücken. Dieses Angebot fehlte trotz eines entsprechenden Bedarfs bislang. Neben den logistischen Vorteilen für Unternehmen wie etwa IKEA soll durch die KV-Anlage eine Entlastung des regionalen und überregionalen Straßenverkehrsnetzes erreicht werden, da LKW-Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagert werden.
Leistungsangebot ausweiten
Der Hafen kann damit auf die Wettbewerbssituation im Logistikgeschäft reagieren und sein Leistungsangebot erweitern. Zugleich wird der Logistik- und Wirtschaftsstandort Dortmund gestärkt und dessen Arbeitsplätze – rund um den Hafen sind das ca. 5 000, in der Logistikbranche in der Region ca. 26 000 – nachhaltig gesichert.
Zum Hintergrund:
Nach derzeitigen Prognosen ist davon auszugehen, dass die Container je zur Hälfte die KV-Anlage per Eisenbahn und per Lkw erreichen bzw. verlassen.
Im kritischen Dialog mit Anliegern, Anwohnern und politischen Gremien in der unmittelbaren Umgebung der Anlage und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt wurde ein Verkehrskonzept zur optimierten Verkehrsführung der Lkw zu den Hauptverkehrsadern erarbeitet. Insbesondere neue Ampelschaltungen sollen dazu beitragen.
„An einigen Stellen wird noch nachgebaut werden müssen“, stelle OB Sierau bei der Eröffnung fest. Auch NRW-Verkehrsminister Groschek stellte den Dialog mit den Anwohnern heraus. Im Vorfeld hatte es nach Protesten einen „Dortmunder Dialog Hafenverkehr“ mit Anwohnern und Verkehrsexperten gegeben.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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