Eltern gegen kürzere Kita-Zeiten
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- Friedhelm Sohn (r.) nahm die Unterschriften der Elterinitiative entgegen
- Foto: Schmitz
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Berufstätige Eltern, die nicht die klassischen Tagesarbeitszeiten von neun bis fünf Uhr haben - haben auch ein Problem: Die Öffnungszeiten an den Kitas reichen für sie nicht aus.
Dieses Problem dürfte sich in Zukunft noch verschärfen, denn derzeit plant die Stadt aus Kostengründen folgendes: Nur noch 14 von insgesamt 51 Fabido-Kitas sollen noch ein Jahr lang so lange wie bisher, nämlich von frühmorgens bis spät nachmittags geöffnet haben. Bei allen anderen sollen die Betreuungszeiten gekürzt werden.
Genau der Schritt in die falsche Richtung, meinen Eltern. Eine Elterninitiative gegn die Kürzung der Öffnungszeiten hat jetzt Unterschriften gesammelt. Rund 800 Eltern und Familienangehörige haben die Forderungen der Elterninitiative unterzeichnet, doch schon die geplante Übergabe an Oberbürgermeister Ullrich Sierau gestaltete sich schwierig:
"OB Ullrich Sierau hat keine Zeit für die Sorgen junger Familien. Er ließ und ausrichten, dass er in den kommenden Wochen keine Zeit zur Entgegennahme der Unterschriften habe", so Saskia Möllenbeck und Barbara Roth von der Elterninitiative. Immerhin konnten sie die Listen dem Vorsitzenden des Kinder- und Jugendausschusses Friedhelm Sohn übergeben, der ein Gespräch mit den Eltern und dem Stadtelternrat zugesichert hat.
Sie fordert die Rücknahme der geplanten Kürzungen, so dass die Öffnungszeiten wenigstens so erhalten bleiben wie bisher. "Die Stadt betreibt durch die Kürzungen der Öffnungszeiten eine familienfeindliche Politik. Schon das jetzige Angebot der Öffnungszeiten der Kitas ist für viele Berufsgruppen absolut nicht ausreichend.
Eltern, die sich mit der jetzigen Situation noch arrangieren konnten, bekommen nun massive Probleme."
Völlig offen ist für die Elterninitiative auch, wie die von der Fabido angebotenen "Sonderfalllösungen" aussehen sollen. Wie weit sollen Eltern und Kinder für einen der raren passenden Plätze fahren müssen?
Die Richtung ist für die Eltern klar: "nahezu alle Städte um Dortmund herum halten Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr vor. Ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Dortmund weniger wichtig als in Gelsenkirchen, Bochum oder Essen?"
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
1 Kommentar
Hallo liebe Eltern,
auch wir stehen vor einem sehr großen Problem. Unsere Kita hat uns mitgeteilt, dass ab dem 01.08.13 unsere Kita Freitags gegen 14:30 Uhr schließen wird. Bisher war bis 17:00 Uhr geöffnet. Wir sind beide berufstätig meine Frau im Einzelhandel. Dort gehen die Öffnungszeiten mittlerweile bis 21:00 Uhr. Wir stehen nun vor der Entscheidung, dass einer seinen Beruf aufgeben muss um die Betreuung weiterhin sicherzustellen. Das bedeutet konkret, dass am Ende Hartz 4 stehen wird.
Ich habe seit Beginn der Diskussion alle Land- und Bundestagsabgeordneten sowie Frau Kraft und Herrn Steinbrück zu diesem Thema angeschrieben. Zumal Herr Steinbrück auf seiner Homepage das Thema sehr schön beschrieben hat. Zudem habe ich die Petitionsausschüsse des Land- und Bundestages dazu angeschrieben.
Überregionale Medien haben bereits im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl Ihr Interesse bekundet dass Thema näher zu beleuchten.
Die verantwortlichen der Stadt geben das vorhandene Geld lieber in Projekte, die zumindest bei näherer Betrachtung keinen tieferen Sinn ergeben. Wie z.B. den Flughafen (20 Mio.€ Zuschuss durch DEW 21), den U-Turm usw. Wir sollten gemeinsam durch entsprechende Aktivitäten versuchen dieses Thema weiter in die Öffentlichkeit zu tragen.