Eltern fordern faire Auswahl an Schulen
Zur Diskussion um das Auswahlverfahren an Gesamtschulen meinen Werner Vollmer und Anke Staar vom Vorstand der Stadteltern Dortmund:
„Die Stadteltern Dortmund sind der Meinung, dass Gesamtschulen das längere gemeinsame Lernen für alle Kinder fördern sollen. Es gibt sieben Auswahlkriterien, aus denen die Gesamtschulen eigenständig wählen können. Leider werden die Kriterien Schulweg und Wohnortnähe zunehmend von einigen Gesamtschulen nicht berücksichtigt. Des Weiteren wird die Leistungsheterogenität so verändert, dass leistungsschwächere Kinder ausgegrenzt werden.
Kinder dürfen nicht diskrminiert werden
Wir finden es wichtig, dass Gesamtschulen Profile bilden. Das darf aber nicht dazu führen, dass Kinder anhand ihrer Vornoten diskriminiert werden und jeglicher Zugang von vornherein ausgeschlossen wird. Hinsichtlich der positiven Entwicklung Inklusion, Migration und Integration verstärkt zu fördern, finden wir dies sehr bedenklich. Wir brauchen deshalb gute Gesamtschulen an allen Orten. Doch einige Schulen sind durch ihren Standort gefährdet nur noch leistungsschwächere Kinder aufnehmen zu müssen.
Schwächere Schüler nicht ausschließen
Das Land und die Stadt sind auf dem Weg mehr Chancengerechtigkeit herzustellen, doch solange die Kriterien des Aufnahmeverfahrens so gewählt werden können, dass es möglich ist, schwächere Kinder auszuschließen, ist das eine Entwicklung in die falsche Richtung. Wir sehen, dass diese Schulen einen hohen Zulauf haben und jetzt sogar weniger Kinder aufnehmen, weil sie nun durch den Anspruch der inklusiven Beschulungen, kleinere Klassen machen.
Schon lange wünschen die Stadteltern eine zehnte Gesamtschule, da immer mehr Eltern unzufrieden mit G8 sind. Wie ein faires Auswahlverfahren an einer guten Gesamtschule aussehen kann, zeigt die Gesamtschule Gartenstadt. Diese Schule hat einen hohen Zuspruch und wahrt die Chancengleichheit durch Losverfahren in Verbindung mit dem 3- Töpfe-Prinzip.
Doch noch stärker sollten auch hier die Kriterien Schulweg und Wohnortnähe Berücksichtigung finden. Es darf nicht im gesellschaftlichen Interesse sein, lobbystarke Elitegesamtschulen zu bilden und alle andere müssen benachteiligte Kinder aufnehmen und schon gar nicht darf es ein Kriterium „Elternlobby“ geben. Wir wünschen uns deshalb klare Vorgaben zu den Auswahlkriterien und mehr Transparenz für alle Eltern.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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