Ehemaliges Ostwallmuseum: Rat muss Entscheidung revidieren
Wer die Redebeiträge auf der Finissage der Ausstellung "Eckhard Gerber - Baukunst" zum Thema "Bauen im Bestand" gehört hat, weiß: an überzeugenden Argumenten für den Erhalt des ehemaligen Ostwallmuseums mangelt es nicht.
Es ist allerdings zu befürchten, dass seitens der Politik wieder das Totschlagargument "kein Geld" gebracht wird, womit sich letztlich alles begründen oder abwehren lässt. Dieses nicht gelten zu lassen, muss das Anliegen all derer sein, die sich nicht von einer politisch irregeleiteten, selbstmörderischen Spardiktatur ihren städtischen Lebens- und Kulturraum zerstören lassen wollen.
"Die Stadt hat ihre Würde verloren", sagt Dietmar Steiner, Direktor des Architekturzentrums Wien, in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "brand eins" (11/2012), und weiter: "die Politiker haben sich aus der Verantwortung für die Städte gestohlen. Sie haben nicht nur das öffentliche Eigentum verkauft, sie haben gleichzeitig die politischen Einflussmöglichkeiten der Städte auf die Bebauung schwächen lassen." Leider ist das fast überall zu beobachten, besonders in Deutschland.
Die Dortmunder Politiker sind keineswegs schlimmer als anderswo, und sie haben jetzt die Chance, sich zur Geschichte dieser Stadt und zu Erhalt und verantwortungsbewusster Gestaltung eines kultur- und identitätsstiftenden Gebäudes zu bekennen.
Autor:Martin Pohl-Hesse aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.