Dortmunder Nordstadt: Diamorphindebatte geht weiter - Neue Wege in der Drogenpolitik
Die noch vor den Fraktionen von CDU und Grünen sowie nach der SPD-Fraktion zweitstärkste Nordstadtfraktion von DIE LINKE & PIRATEN erhält bei der Frage der kontrollierten Diamorphinabgabe an suchtkranke Menschen Rückendeckung durch ihre gemeinsame Ratsfraktion in Dortmund.
"So ganz neu ist die Idee einer kontrollierten Diamorphinabgabe sicher nicht. Bereits in der Kooperationsvereinbarung der beiden ehemaligen Bezirksbürgermeister Siegfried Böcker (SPD) und Helmut Manz (DIE LINKE) ist 2012 vereinbart worden, dass sich die BV-Mehrheit für ein solches Projekt einsetzen möchte, einfach weil es sinnvoll ist und der Nordstadt helfen kann", erläutert Fraktionssprecher Utz Kowalewski.
"Dealern das Geschäft versauen"
Die Ausführungen der Fraktion FDP/Bürgerliste wonach die Kosten für ein Abgabeprojekt zu hoch seien, weißt Kowalewski zurück: "Die Bekämpfung von Sucht und der damit einhergehenden Beschaffungskriminalität mit Hilfe ordnungspolischer Maßnahmen und Repressionen kostet die Stadt ebenfalls erhebliche Summen. Da ist es allemal klüger, die Ursachen von Diebstählen oder Wohnungseinbrüchen zur Finanzierung der Heroinsucht anzugehen, anstatt an den Symptomen herumzudoktern. Wir halten es darüber hinaus auch für absolut sinnvoll, dass man auf diese Weise den Dealern das Geschäft versaut, indem man ihnen die Kundschaft nimmt."
Eine Aufrechnung der Zuwendungen für ein solches Projekt mit den Zuwendungen für den Trinkraum hält Kowalewski für absolut abenteuerlich. "Es handelt sich um völlig unterschiedliche Suchtproblematiken. Das sollten die Mediziner auch in der Fraktion FDP/Bürgerliste eigentlich wissen".
Ausgelaschte Nordstadt-Wege verlassen
Letztlich sollte man rughig die alten, ausgelaschten Wege verlassen und etwas Neues ausprobieren, da diese alten Wege bekanntlich die Nordstadt bereits in die Sackgasse geführt haben.
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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