Diesel-Fahrverbote drohen
Nach dem Dieselgipfel erhöht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Druck. Für 64 Städte hat die DUH Verfahren eingeleitet, um die Einhaltung der Grenzwerte für Stickoxide festzuschreiben. Betroffen sind Städte, die den Grenzwert im Jahresmittel um ein Zehntel überschreiten. Darunter auch Dortmund. Wegen der zu hohen Schadstoffwerte drohen in den Städten ab 2018 Diesel-Fahrverbote.
Die Umweltverbände in Dortmund setzen sich bereits seit zehn Jahren für eine Reduzierung der Feinstäube und der Stickstoffdioxide in Dortmund ein. "Wir haben wir uns ausführlich zum Luftreinhalteplan Ruhrgebiet-Ost, den die Bezirksregierung seinerzeit aufgestellt hat, geäußert. Die dort vorgesehenen Maßnahmen, insbesondere die Grüne Plakette für die Umweltzone, reichen nicht aus, um insbesondere die hohen Stickstoffdioxidwerte auf etlichen Hauptverkehrsstraßen in Dortmund zu reduzieren", nimmt Thomas Quittek für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Dortmund Stellung zu den Problemen der Luftbelastung.
BUND: Besorgniserregende Entwicklung
"Während die Feinstaubbelastung an den Messstellen Brackeler Straße, Steinstraße und Evinger Straße Straße in den letzten Jahren abgenommen habe, zeigt sich bei Stickstoffdioxid (NO2) eine besorgniserregende Entwicklung", berichtet Quittek. Der seit 2010 geltende Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) werde nicht nur an vier der fünf vorhandenen Messstationen Brackeler Straße, Evinger Straße, Steinstraße, Westfalendamm und Rheinlanddamm überschritten, sondern nach Simulationsrechnungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) auch an über 30 weiteren Straßenzügen. Mit dazu zählen die Mallinckrodt- Immermannstraße, Ruhrallee, Born-, Schützen-, Märkische-, Rheinische-, Faßstraße. Viele dieser Straßen liegen außerhalb der derzeit gültigen Umweltzone.
B1-Initiative
Vor diesem Hintergrund hält es der BUND für dringend erforderlich, auch Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Erwägung zu ziehen und unterstützt die entsprechende Absicht der Deutschen Umwelthilfe. Des weiteren fordert der BUND gemeinsam mit der Bürgerinitiative B1 ein LKW-Durchfahrtverbot auf der B1 und ein Routenkonzept für die weiträumige Umlenkung des überregionalen Lkw-Verkehrs auf das Autobahnnetz. "Leider hat dies der Rat der Stadt mit den Stimmen von SPD und CDU auf Druck einiger Bezirksvertretungen verhindert", übt der BUND-Sprecher Kritik und fordert noch mehr: "Ferner sollte in der bestehenden Umweltzone auch aus Gründen der Verkehrssicherheit flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden. In der Nordstadt würde dies für die Immermannstraße und Mallinckrodtstraße gelten." Letzteres fordert auch die erste Sternfahrt von radelnden Dortmunder Kindern und Jugendlichen, die am Sonntag, 10. September, auch dafür demonstrieren wollen. An weit über 30 Straßen werden laut Simulationsberechnung die Grenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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