Die Wirtschaft brummt
Krise, welche Krise? Von einer Wirtschaftskrise kann nicht die Rede sein, so die Industrie- und Handelskammer (IHK). Den Unternehmen in der Region geht es gut.
stadtmitte. Von der Wirtschaftskrise werde kaum gesprochen - zu Recht, wie die jüngsten Ergebnisse einer von der IHK in Auftrag gegebenen Konjunkturumfrage eindrucksvoll belegen.
Die Unternehmen, die nach der weltweiten Finanzkrise für einen Aufschwung XXL sorgten, werden auch der europäischen Staatsschuldenkrise selbstbewusst die Stirn bieten.“ Mit diesen optimistischen Worten begrüßte der Präsident der IHK, Udo Dolezych, über 700 Gäste beim Jahresempfang.
Eine aktuelle IHK-Umfrage spreche eine deutliche Sprache: Über 90 Prozent der 600 befragten Unternehmen bewerten die Geschäftslage als befriedigend oder sogar als gut. Damit konnte der Vorjahreswert nochmals leicht um 0,8 Prozentpunkte übertroffen werden.
Ebenfalls positiv fällt der Blick in die Zukunft aus. 86,2 Prozent der Firmen gehen von einer gleich bleibenden oder sogar sich verbessernder Wirtschaftslage in der ersten Hälfte 2012 aus. Lediglich 13,8 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.
Während noch nicht einmal jedes zehnte Unternehmen von sinkenden Beschäftigtenzahlen ausgeht (9 Prozent), erwarten fast 80 Prozent der Betriebe keine Veränderung. Immerhin knapp 13 Prozent kündigen steigende Beschäftigtenzahlen an. Auch bei der Investitionsbereitschaft kann ein erfreuliches Fazit gezogen werden. Während eine deutliche Mehrheit von 66,4 Prozent der Unternehmen keine Veränderungen erwartet, planen 17 Prozent der Unternehmen sogar verstärk Investitionen.
Zunehmende Sorge bereitet Dolezych aber der Fachkräftemangel, der in einigen Branchen konkret spürbar sei. Umso fataler sei es, dass das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit in der Region immer noch als ungelöst betrachtet werden müsse. „Wir können nicht Menschen aus dem Ausland herbeirufen, ohne alles daran zu setzen, dass unsere eigenen Leute in Arbeit kommen“, forderte der IHK-Präsident. Auch die Unternehmen müssten ihren Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit leisten. Sein Appell lautet daher: „Wir müssen junge Menschen noch besser bilden und ausbilden, ältere Menschen verstärkt weiterbilden und und den Frauen mehr Möglichkeiten schaffen, Familie und Beruf zu vereinbaren.“
Ein besonderes Augenmerk legte Dolezych auf die Geringqualifizierten: „Diese Menschen, die ohne berufliche Bildung, aber mit Sorgfalt und Zuverlässigkeit sich wiederholende Tätigkeiten ausüben könnten, die brauchen wir auch.“ Mehr als ein Drittel der Unternehmen bieten Einfacharbeitsplätze an. Er unterstich: „Die IHK wird sich aktiv an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beteiligen.“
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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