Die wahren Engel wurden jetzt in der Nordstadt ausgezeichnet
Es sind die Ehrenamtlichen, die gute Seelen von nebenan oder die Vereine aus der Nachbarschaft, die einen ganz großen Anteil für ein friedvolles, gemeinschaftliches Zusammenleben in der Nordstadt haben. Oftmals sind es die kleinen Alltagshelfer, die ganz uneigennützig helfen oder Ehrenamtliche, die sich in Vereinen und Initiativen für das Wohl anderer engagieren. Seit 2005 werden sie in Dortmund mit dem Ehrenamtspreis „Engel der Nordstadt“ in den Fokus gerückt und jährlich drei Personen, Institutionen oder Vereine ausgezeichnet.
Nordstadt. Beim des Neujahrsempfangs des Dietrich-Keuning Hauses wurden jetzt die „Engel der Nordstadt 2017“ verliehen. Die Engelskulpturen, kunsthandwerkliche Einzelanfertigungen aus Kupfer, werden seit 2005 vom Ideengeber der Auszeichnung, Christian Schmitt, gesponsert - wobei die Preisträger von der Lenkungsgruppe des Stadtbezirksmarketings ausgewählt werden.
Ein Glücksfall für die Nordstadt
In diesem Jahr waren es zwei Nordstädter, die sich jeweils in ihrem Bereich ehrenamtlich besonders für ihren Stadtteil und seine Bewohnerschaft eingesetzt haben. Selbiges gilt für den dritten Preisträger, der sich als Gemeinschaftsprojekt in der Nordstadt verdient gemacht hat. Die Engel der Nordstadt gingen an:
Kissa Utzelmann (ein „Glücksfall für die Nordstadt“), Hassan Adzaj (Aktivist und Vermittler für die Roma-Kultur) und VeloKitchen (Fahrradwerkstatt und vegane Küche).
Beispielloses Engagement
Die feierliche Verleihung und die individuelle Dankesrede übernahmen in diesem Jahr Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder, Susanne Linnebach vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung und Leiterin der Abteilung Stadterneuerung und Quartiersentwicklung sowie Christian Schmitt von Julius Ewald Schmitt GbR. „Das ehrenamtliche Engagement und der Einsatz für die Roma-Kultur in Dortmund sowie im Speziellen die Angebote für Kinder im Roma-Kids-Club hier im Keuning-Haus sind beispiellos und sehr wichtig“, unterstrich Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder bei der Rede für Hassan Adzaj.
Radeln, kochen und schrauben
Susanne Linnebach betonte bei ihrer Rede für die Initiative VeloKitchen, dass „VeloKitchen mit ihrem zweigleisigen Konzept aus Fahrradwerkstatt und veganer Küche ein wichtiges Angebot darstellt, das vor allem soziale und gemeinschaftliche Ziele verfolgt“. Ähnlich einzuordnen ist das ehrenamtliche, persönliche Engagement von Kissa Utzelmann. Hier hielt Christian Schmitt die Laudatio und brachte es auf den Punkt: „Eigentlich ist das von einer Person gar nicht zu schaffen – und doch zeigt uns Kissa Utzelmann, dass jeder und jede sich für seine Nachbarschaft und Hilfsbedürftige einsetzen kann. Sie ist wirklich ein Glücksfall für die Nordstadt!“
Eine Preisträgerin ist Kissa Utzelmann - für die Laudatoren ist sie ein „Glücksfall“ für die Nordstadt". Sie leistet seit Jahrzehnten eine unglaubliche Arbeit: Sie ist in zahlreichen Institutionen und Projekten ehrenamtlich aktiv und somit sehr vernetzt, was dazu führt, dass sie mit ihrer verbindenden Funktion zur Verbesserung des Images der Nordstadt auch über den Stadtteil hinaus beiträgt.
Ein Glücksfall für die Nordstadt
Die Themen Integration, Interkulturelles sowie Frauenarbeit sind ihr ein großes Anliegen, aber sie ist stets offen für neue Ideen und Projekte. Für viele Menschen ist sie eine Vertrauensperson für persönliche Anliegen geworden.
Einige ihrer Tätigkeitsfelder: Forum indonesische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Dortmund, Internationaler Frauentreff "Miteinander reden", DKH als Drehscheibe, Willkommenscafé für Frauen und Flüchtlingsfrauen, Train of Hope, Migrantinnenverein Dortmund, Café Latino, Afrika Positive, Nachbarschaftstreff am Borsigplatz und in der Libellensiedlung, Café Aufbruch - Anders besser Leben, Komm-kids-com und die Dortmunder Tafel. "Nicht nur diese enorm große Anzahl der unterschiedlichen Aktivitätsbereiche und Kooperationspartner sprechen für sie, sondern insbesondere Ihre humane und soziale Haltung", so die Laudatoren, "sie ist immer da, wenn Hilfe benötigt wird, ohne eine Gegenleistung zu erwarten."
Velokitchen
Velokitchen Dortmund wurde 2011 gegründet. Das Konzept der VeloKitchen fußt dabei auf zwei Standbeinen: Die vegane Küche und eine spezielle Fahrradwerkstatt. Sie wird durch einen losen Zusammenschluss von verschiedenen Menschen ehrenamtlich betrieben und finanziert sich ausschließlich aus Spenden.
Diese werden von den Besucherinnen und Besuchern sowie den Nutzerinnen und Nutzern erbeten, wobei dann jeder die Höhe der Spenden selbst bestimmt.
Es ist der VeloKitchen ein wichtiges Anliegen, dass auch finanziell Benachteiligte, Studierende, Arbeitslose, Flüchtlinge, Menschen im Ruhestand, Kinder und Jugendliche sie in Anspruch nehmen können.
Einmal in der Woche montags ab 18 Uhr werden die Räume an der Bornstraße 138 von Aktiven der VeloKitchen aufgeschlossen und selbstverwaltet betreut.
In dieser Zeit steht die VeloKitchen allen Interessierten und Hilfesuchenden offen, ob mit oder ohne Fahrrad.
Ebenso kann jede und jeder begeisterte Hobbykoch in der dazugehörigen Küche etwas Veganes für alle kochen.
So ergibt sich fortlaufend ein spannender Wandel durch das Zusammentreffen vieler unterschiedlicher Personen und Persönlichkeiten. :
Ein Aktivist:
Hassan Adzaj ist Aktivist und Vermittler für die Roma-Kultur. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Concierge engagiert er sich ehrenamtlich für die Belange der Roma.
Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins Romano Than, der sich zum Ziel gesetzt hat, ein "Haus der Roma-Kultur" in Dortmund zu errichten.
Hassan Adzaj bietet wöchentlich für Kinder im DKH den Roma-Kids-Club an.
Bei diesem beliebten und inzwischen überregional bekannten Angebot wird Lernförderung mit spielerischen und kulturellen Elementen (Tanz) verbunden.
Jede Woche kommen 50 Kinder und mehr.
Durch diese und weitere Mediatorentätigkeiten trägt Hassan Adzaj zur Integration der ethnischen Minderheit der Roma in Dortmund und zum nachbarschaftlichen Zusammenleben in der Nordstadt bei. Ein Aktivist:
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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