Die Stadt, die nie schläft: Runder Tisch von Dortmunder Clubs, Stadt und Polizei zieht Bilanz
Seit 2011 setzen sich Betreiber Dortmunder Clubs, Polizei, Ordnungsamt und Oberbürgermeister Ullrich Sierau zusa
mmen, um für ein attraktives Nachtleben zu sorgen. Nun wurde Bilanz gezogen.
Nach vier Jahren der Zusammenarbeit und acht Sitzungen zeigen sich die Mitglieder des Runden Tischs „Nightlife in Dortmund“ zufrieden mit der Entwicklung des Ausgehsituation in der Stadt.
Die Polizeivertretung resümiert, dass sich die Sicherheit in und um die Betriebe in den letzten Jahren deutlich verbessert habe.
Weniger Gewalt in den Clubs
Eine Auswertung der Einsatzprotokolle aus den sieben auffälligsten Betrieben in der City in zwei vergleichbaren 460 Tage-Zeiträumen der Jahre 2008/2009 sowie 2013/2014 ergab, dass sich die Zahl der Einsätze insgesamt um rund 26 Prozent (von 902 auf 668), die Zahl der Einsätze im Zusammenhang mit Gewalt um 33 Prozent (von 503 auf 338) und die Zahl der Ermittlungsverfahren um 68 Prozent (von 469 auf 150) verringert haben.
Gegen Diskriminierung an der Tür
Vom „Jugendforum Nordstadt“ waren Probleme mit den Einlasskontrollen bei Jugendlichen an den Runden Tisch herangetragen worden. Die Betreiber sprachen sich geschlossen gegen die Diskriminierung von jugendlichen Migranten aus und teilten dies auf ihren Homepage mit. Zugleich wurde mit dem Jugendforum und dem Jugendamt die Idee geboren, interessierte Jugendliche zum richtigen Verhalten an den Türen von Diskotheken und Clubs zu schulen. Der erste Workshop wird demnächst beginnen.
Problem Vergnügungssteuer
Immer wieder auf der Tagesordnung stand die Höhe der Vergnügungssteuer, vor allem an umsatzschwachen Tagen in der Woche. Oberbürgermeister Ullrich Sierau konnte dazu vor dem Hintergrund der schwierigen Finanzlage der Stadt keine kurzfristige Lösung in Aussicht stellen, versprach aber, das Thema im Rahmen eines Masterplanprozesses zur Freitzeitwirtschaft in Dortmund mit zu bearbeiten.
Masterplan Nightlife Dortmund soll kommen
Als ein Teil und im Vorgriff eines späteren Masterplanes soll gemeinsam von den Betreibern, der Wirtschaftsförderung, der Dortmund-Agentur, den städtischen Kulturbetrieben und Dortmund-Tourismus zeitnah ein Zehn-Punkte-Plan erarbeitet werden, mit dem die Nightlife-Szene gefördert werden soll.
24-Stunden-Parken für Nachtschwärmer in Planung
Eine ganz konkrete Idee nahm Sierau sofort mit, um sie mit der „SBB GmbH“ zu besprechen: Die im westlichen City-Bereich beheimateten Betreiber wünschten sich für das SBB-Parkhaus am Westentor eine Öffnung rund um die Uhr.
Mehr Werbefläche und Kampagnen für das Nachtleben
Der Verein „Ausgehen in Dortmund“ hat mit der Stadt einen Gestattungsvertrag abgeschlossen, der ihm erlaubt, an 348 Stellen Kulturinformationen (Plakatrahmen an Beleuchtungsmasten) anzubringen. Außerdem kommt eine mobile Kulturinformationssäule zum Einsatz. Im März ist mit einer ersten betriebsübergreifenden Bestückung zu rechnen, später sollen die Tafeln auch von einzelnen Betreibern genutzt werden können.
Auch mit der neuen Image-Kampagne der Stadt hat sich der Verein inzwischen beschäftigt und erste Ideenskizzen zu einer Komplementär-Kampagne entwickelt: „Dortmund überrascht. Dich. – Auch im Nightlife. – Dortmund schläft nie.“
Dortmunder Clubs haben Top-Besucherzahlen
Die 33 Dortmunder Clubs werden monatlich von rund 134 000 Gästen besucht. Viele kommen dafür extra aus dem Umland.
Ergebnisse und Hintergrund
-> Aus dem Runden Tisch ist die Vereinigung der Clubbetreiber „Ausgehen in Dortmund“ (AID) hervorgegangen.
-> Für Sicherheit und Service vorbildliche Betriebe wurden bis jetzt sechs Clubbetriebe mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet.
-> Der Runde Tisch dient als Diskussionsforum für Fragen rund um die Schwerpunktthemen Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Marketing in der Landschaft Dortmunder Ausgeh- und Partymöglichkeiten.
Autor:Steffen Korthals aus Kamen |
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