Die Optik bleibt erhalten; West-LB-Haus wird umgebaut

Investoren, Vermarkter und die Stadt freuen sich über die Genehmingung zum Umbau. Von links: Ludger Wilde, Stadt Dortmund, Rudolf R. Reiss, Bevollmächtigter des Bauherren, Michael Holtkötter, Denkmalamt,  Erasmus Eller, Architekt, Regina Brandt, Vermarktung und Andreas Deilmann, Sohn des West-LB-Architekten. Foto: Schmitz | Foto: Schmitz
  • Investoren, Vermarkter und die Stadt freuen sich über die Genehmingung zum Umbau. Von links: Ludger Wilde, Stadt Dortmund, Rudolf R. Reiss, Bevollmächtigter des Bauherren, Michael Holtkötter, Denkmalamt, Erasmus Eller, Architekt, Regina Brandt, Vermarktung und Andreas Deilmann, Sohn des West-LB-Architekten. Foto: Schmitz
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Wo früher mit hohen Beträgen und Wertpapieren jongliert wurde, soll schon bald die Gesundheitsbranche einziehen.
Aus städtischer Sicht ist es ein Glücksfall für Dortmund, dass dieses Stadtraum prägende Gebäude eine neue Nutzung erhält. Sie stellt einerseits einen Gewinn für die Dortmunder City dar und trägt andererseits dazu bei, dass ein architektonisch besonders qualitätvoller Bau der 1970er in Dortmund in seinen markanten Eigenarten erhalten bleibt.“ Mit diesen Worten überreichte Ludger Wilde, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, der Lanber GmbH offiziell die Baugenehmigung für den Umbau des ehemaligen WestLB-Gebäudes an der Kampstraße zu einem Centrum für Medizin und Gesundheit.
Der Gebäudekomplex der WestLB und das Nachbargebäude der Dresdner Bank (jetzt Commerzbank) wurde in den 70er Jahren von Prof. Harald Deilmann als städtebauliche Einheit geplant. Äußere Charakteristika sind die „Schichtung“ aus den weißen Brüstungsbändern der Dachterrassen und Balkone im Wechsel mit den bronzefarbenen Metallfassaden und Gold bedampften Sonnenschutzgläsern. Ebenso markant sind die „Türme“ der Treppenkerne und Technikbauwerke.
Mitte April wurde das Gebäudeensemble unter Denkmalschutz gestellt - nicht nur als „typisches Kind seiner Zeit“, sondern auch als beispielhafter Beleg der industriellen Vorfertigungsbauweise. „Deilmann, der zu den bekannten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts gehörte, setzte nahezu programmatisch die Architekturideale jener Jahre um und verstand es zugleich, dem Gebäudekomplex eine eigene, unverwechselbare Handschrift zu geben“, erläuterte Michael Holtkötter von der Denkmalbehörde.
„Die zeitgemäße Nutzung eines Baudenkmals und das gleichzeitige Bewahren als Zeitzeichen einer vergangenen Epoche sind eine Gratwanderung und eine Herausforderung für die Architekten“, betonte Rudolf R. Reiss als Bevollmächtigter des Bauherrn Lanber GmbH. Die Planung zum Umbau in ein Ärztehaus erfolgte in enger Abstimmung zwischen den Planern Eller + Eller Architekten, der Denkmalbehörde der Stadt und dem LWL als Fachamt für Denkmalpflege in Westfalen. „Es galt, ein Ärztehaus im Bestand zu konzipieren, das einerseits die Anforderungen an ein modernes Gesundheitszentrum erfüllt und andererseits die schützenswerten Eigenarten des Gebäudes erhält. Aus Sicht der Dortmunder Denkmalbehörde ist den Planern diese anspruchsvolle Aufgabe gut gelungen“, lobte Michael Holtkötter.
„Notwendige Eingriffe in das Gebäude-Äußere bleiben gestalterisch dezent und ordnen sich den denkmalpflegerischen Zielen unter. Die Umwandlung der ehemaligen Passage und Kassenhalle in einen Atrium-Innenraum stellt eine spürbare, aber nach aber außen kaum wahrnehmbare Veränderung des Gebäude dar“, erklärte Erasmus Eller, Geschäftsführer von Eller + Eller Architekten.
„Wir haben die gegenüber einem Bankgebäude gänzlich anderen Anforderungen an eine Eingangshalle in einem Ärztezentrum verträglich umgesetzt. Denkmalschützer, Bauherr und die Architekten sind mit dem Ergebnis zufrieden.“ Eller ergänzte: „Eine große technische Herausforderung ist der Erhalt der Fassadenkonstruktion bei gleichzeitiger Anpassung an heutige technische und wärmedämmtechnische Standards.“
Regina Brandt, Geschäftsführerin der RB.Medkonzept GmbH & Co. KG, zeichnet für die Vermarktung zuständig. Folgende Nutzung ist geplant:
Facharztpraxen zum Beispiel für Orthopädie, Gynäkologie, Urologie, Dermatologie, Zahnmedizin, Augenheilkunde, Diabetologie und Innere Medizin, Gesundheitsdienstleister und andere Dienstleister wie eine Apotheke, eine Praxis für Heilpraktik, Physiotherapie aber auch Gastronomie, und eine Lounge Bar sollen dort angesiedelt werden.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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