Plötzliche Lockdown-Pläne überraschen Handel, Familien, Schulen und Kitas in NRW
Der Plan: Kinder müssen nicht mehr in die Schule

Kehrtwende zum harten Lockdown: Nach den plötzlichen Plänen der NRW-Landesregierung sollen Schüler ab Mittwoch, 16. Dezember, nicht mehr zur Schule gehen, die Klassenzimmer ab der 8. Klasse leer bleiben. Schüler und Lehrer überrascht, dass kurzfristig entschieden werden soll, ab dieser Stufe bis zum 18. Dezember Distanzunterricht zu machen.     | Foto: pixabay
  • Kehrtwende zum harten Lockdown: Nach den plötzlichen Plänen der NRW-Landesregierung sollen Schüler ab Mittwoch, 16. Dezember, nicht mehr zur Schule gehen, die Klassenzimmer ab der 8. Klasse leer bleiben. Schüler und Lehrer überrascht, dass kurzfristig entschieden werden soll, ab dieser Stufe bis zum 18. Dezember Distanzunterricht zu machen.
  • Foto: pixabay
  • hochgeladen von Antje Geiß

Das wäre die beste Woche gewesen. Noch gestern hat der Handel sich in Dortmund vorbereitet auf die Tage vor Weihnachten, die endlich das "richtige" Weihnachtsgeschäft bringen sollten, denn das haben viele Verkäufer in den Geschäften vermisst, dann überraschte sie gestern die Nachricht vom schnellen Lockdown. Am Sonntag wird mit einer  Entscheidung der Ministerpräsidenten gerechnet. Der plötzliche Plan der schwarzgelben NRW-Landesregierung: Ab Mittwoch,  Geschäfte, bis auf die des täglichen Bedarfs zu schließen. Auch solle ab Montag kein Kind mehr in die Schule gehen und nur, wer keine Möglichkeit zur Betreuung findet, soll sein Kind noch in die Kita bringen. Der sich ankündigende Lockdown soll angesichts immer mehr Corona-Infizierter, -Kranker und -Toter vorgezogen werden.

213 weitere positive Testergebnisse waren es gestern alleine in Dortmund. Das Gesundheitsamt meldete einen Inzidenz-Wert von 186,3 neu infizierten Dortmundern in einer Woche pro 100.0000 Einwohner. Und auch drei weitere Todesfälle forderte das Virus.  Seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund liegen insgesamt 11.024 positive Tests vor. Aktuell sind 1984 Corona-Infektionen in Dortmund bekannt. 

140 Corona-Kranke in Kliniken

Da so viele Neu-Infektionsfälle dem Gesundheitsamt gemeldet werden, kann es derzeit mehrere Tage dauern, bis das Team es schafft, positiv auf das Coronavirus getestete Dortmunder und ihre  Kontaktpersonen zu kontaktieren. 140 Corona-Patienten sind zurzeit so schwer erkrankt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden,  32 intensivmedizinisch, davon werden 21 Covid-Erkrankte beatmet.
Und es gibt 3 weitere Covid-19 Todesfälle. Es handelt sich um drei Frauen im Alter von 82 bis 87 Jahren. Alle drei Frauen sind im Krankenhaus verstorben. Insgesamt verstarben damit in Dortmund 70 Menschen ursächlich an Covid-19, weitere 38 mit SARS-CoV-2 infizierte Patient*innen verstarben aufgrund anderer Ursachen.

49 von 297 Intensivbetten frei

Von insgesamt 297 Intensivbetten in Kliniken sind aktuell 49 frei, und rund 9 Prozent von SARS-CoV-2 Patienten belegt. Landesweit liegt der Anteil bei 17,6 Prozent. Auch die 1024 NRW-Bürger, die derzeit von Ärzten und Pflegern auf Intensivstationen versorgt werden und  die derzeit 622, die Schwerkranken, die beatmet werden müssen, haben die Landesregierung veranlasst, ihre Strategie im Kampf gegen die Pandemie drastisch zu ändern.  
Nicht nur der Handel, Eltern, Schüler, Erzieher, sie alle überraschten die Planungen aus der Landeshauptstadt viel schneller als erwartet landesweit einen Lockdown umzusetzen.

Harter Lockdown geplant

Die Vollbremsung beim Versuch Bildung, Betreuung und Wirtschaft zu schützen trifft Kindergärten, Geschäfte und Schulen. Beabsichtigt ist voraussichtlich ab Mittwoch:

  • Die Schulen bleiben auch nächste Woche vom bis zum 17. Dezember geöffnet. Doch Eltern dürfen entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken. 
  • Für Kinder, deren Eltern keine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder haben, wird es in den  Schulen ein Betreuungsangebot geben. 
  • Das Ziel: Wenn weniger Kinder in der nächsten Woche zur Schule gehen, kann mehr Abstand in Bussen Klassen ermöglicht werden. 
  • Schüler ab Klasse 8 sollen auf Distanz unterrichtet werden.      
  • Verlängerte Weihnachtsferien in NRW vom Freitag, 18. Dezember, bis Freitag 8. Januar, 2021. Schulbeginn am 10. Januar 2021.
  • Kita- und Kindergarten-Kinder sollten, wenn es möglich ist, schon ab Mittwoch, 16. Dezember, bis zum Ferienende 8. Januar 2021 nicht in die Betreuungseinrichtung gebracht werden. Wichtig: Die Einrichtungen sind geöffnet, Kinder, deren Familien keine andere Möglichkeit zur Betreuung finden, werden weiter in ihrer Kita betreut.     
  • Bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs plant die NRW-Regierung noch vor Weihnachten alle Geschäfte zu schließen - voraussichtlich bis zum 10. Januar.  
  • Wenn erforderlich, sollen auch danach Maßnahmen zum Coronaschutz verhängt werden. 
  • Weihnachtsbäume dürfen verkauft werden. 
  • Feuerwerk nicht. Es soll auch Silvester nicht abgebrannt werden.
  • Zu Weihnachten gilt als Kontaktbeschränkung: ein Hausstand + 4 Personen.
  • Weihnachtsbesucher sollten nicht in Hotels übernachten dürfen.
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.