Camp sucht Alternative - im Park nicht erlaubt

Für das im Tremoniapark geplante Antifa-Camp suchten die Veranstalter gestern Morgen auf dem Friedensplatz nach einer Alternative. Die Stadt hatte das mehrtägige Camp aus Sicherheits- und Hygienegründen nicht, wie geplant, im Tremoniapark genehmigt.
Für den Sprecher des Camps Tobias Schmidt blockiert die Stadt die geplanten Veranstaltungen der Antifa, die im Camp Diskussionen und auch ein Konzert veranstalten wollen. „Faktisch versucht die Stadt das Antifa-Camp zu verhindern, doch wir halten weiterhin an den Plänen für das Camp fest“, fügt er hinzu. In den nächsten zehn Tagen werde es in Dortmund Veranstaltungen und Aktionen gegen Neonazis, Rassismus, Militarismus und soziale Ausgrenzung geben, so die Veranstalter.

Die Piratenpartei Dortmund kritisiert die Entscheidung der Stadt, das Antifa-Camp nicht zuzulassen, scharf. Weder erscheinen den Dortmunder Piraten die Umstände nachvollziehbar, noch halten sie das Verbot für gerechtfertigt.
„Unter dem Vorwand einer möglichen Anreise gewaltbereiter Extremisten könnte man besser die Nazi-Demo verbieten“, sagt Christian Gebel, Kreisvorsitzender der Dortmunder Piraten. „Dass diese Entscheidung aber erst möglich wurde, nachdem dem Antifa-Camp zuerst den Charakter einer politischen Versammlung aberkannt worden ist, lässt hinter dem gesamten Vorgehen einen Plan vermuten.“
„Man erlaubt den Rechten ein Konzert in Lütgendortmund, verbietet aber den Gegnern ein Camp im Tremoniapark. Weshalb misstraut die Stadt den Organisatoren?“, fragt Hanns-Jörg Rohwedder, Dortmunder Landtagsabgeordneter der Piratenpartei. „Während landesweit Razzien den Rechtsextremisten zeigen, dass man sie nicht länger duldet, wahrt man in Dortmund lieber einen trügerischen Frieden.“
Die Organisatoren des bundesweiten Antifacamps in Dortmund rufen dazu
auf, alternative Platzvorschläge einzubringen. „Ob Bauer, Pfarrer,
Jugendzentrum – Wer uns einen Platz anbieten möchte, der möge auf dem
Friedensplatz vorbei kommen und mit uns ins Gespräch treten. Der
schönste Platz gewinnt.“ so Tobias Schmidt, Pressesprecher des
Antifacamps „Wir sind Freitag (24.) auf dem Friedensplatz den ganzen Tag erreichbar.“Die Organisatoren bieten OB Ulrich Sierau weiterhin Verhandlungsgespräche an und betonten, dass alle geplanten
Veranstaltungen stattfinden werden.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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