Offener Brief gegen geplante Sperrung zwischen den Westfalenhallen
Bündnis für offenen Weg für Radler und Fußgänger

 Wenn die neue Brücke über die B1, wie geplant, im weiten Bogen im Osten endet, müssten sich Radfahrer zukünftig im Zickzack über die Rampe quälen, um den Weg zu erreichen, kritisiert das Bündnis.  | Foto: VeloCityRuhr
  • Wenn die neue Brücke über die B1, wie geplant, im weiten Bogen im Osten endet, müssten sich Radfahrer zukünftig im Zickzack über die Rampe quälen, um den Weg zu erreichen, kritisiert das Bündnis.
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Der Wunsch der Westfalenhallen, den Weg zwischen den Messehallen drei und vier zeitweise oder sogar ganz zu schließen, stößt in Dortmund auf breite Ablehnung.

In den letzten Wochen hatten sich bereits der Bund Deutscher Architekten und die Initiative "Aufbruch Fahrrad Dortmund" gegen eine Sperrung des Wegs ausgesprochen, der das Kreuzviertel und die Lindemannstraße direkt mit der Strobelallee verbindet. Nun haben sechs Organisationen einen offenen Brief an die Geschäftsführerin der Westfalenhallen und den Planungsdezernenten der Stadt geschrieben. Ihre Forderungen an Sabine Loos und Ludger Wilde: Der Weg müsse für Fußgänger und Radfahrer geöffnet bleiben, auch vorübergehende Sperrungen dürfe es nicht geben.

Messe-Logistik soll optimiert werden

Die Westfalenhallen GmbH möchte den Weg zeitweise oder dauerhaft schließen, um für Messen Anlieferung und Auf- und Abbau zu beschleunigen. Ein abgeschlossenes Betriebsgelände wird gewünscht. Fußgänger und Radfahrer müssten dann einen Umweg um die große Halle machen oder über die Wittekindstraße und Am Rabenloh ausweichen.
Dagegen wehrt sich ein breites Bündnis von sechs Organisationen: Der Fahrradclub ADFC, der Fußgängerverband FUSS, der Runde Tisch zur Prävention von Kinderunfällen, der Seniorenbeirat der Stadt, der Verkehrsclub VCD und die Fahrradinitiative VeloCityRuhr. Gemeinsam betonen sie die Bedeutung des Wegs für Fußgänger und Radfahrer und fordern, den Weg uneingeschränkt offen zu halten.

Umweg rund um die Westfalenhalle 

Auch vorübergehende Sperrungen dürfe es nicht geben, denn sonst müssten Nutzer des Bahnhaltepunkts Signal-Iduna-Park aus dem Kreuzviertel die Zeit für den Umweg immer einplanen.
"Eine Sperrung des Weges, widerspricht auch dem Ziel einer Minderung der Stickoxid- und Kohlendioxidemissionen, das die Stadt sich gesetzt hat", so der ADFC-Vorsitzende Werner Blanke. "Es ist widersinnig, einerseits Radwege auszubauen, um Menschen zum Umstieg vom Auto auf emissionsfreie Verkehrsmittel zu bewegen - und andererseits durch die Sperrung des wichtigen Wegs Radverkehr, Fußverkehr und ÖPNV zu erschweren."
Das Bündnis fordert auch, die Lindemann-Brücke über die B1 so zu planen, dass Radfahrer den Weg geradlinig erreichen können. Denn in den Plänen zum Messe- und Veranstaltungszentrum Strobelallee ende die Brücke auf der Südseite in einem weiten Bogen nach Osten.

Radfahrer auf Zickzackkurs schicken

"Würde das so gebaut, müsste der Radverkehr erst den Bogen fahren und sich dann im Zickzack über die engen Rampen mit 180-Grad-Kehren vor den Hallen 3a und 2 quälen, bevor er den Verbindungsweg nutzen kann", so Blanke. „Dabei würde es auf den engen Rampen zu Konflikten mit Nutzern mit Rollstuhl oder Rollator kommen, für die diese Rampen eigentlich angelegt wurden.“
Hier müsse zusätzlich eine geradlinige Verbindung für Radfahrer von der Brücke zum Weg eingeplant werden. Da über den Bogen bereits eine barrierefreie Verbindung bestehe, könne die Direktverbindung für Radfahrer mit einer größeren Steigung und ohne Zwischenpodeste gebaut werden. Notfalls sei eine spindelförmige Rampe denkbar.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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