Blitzer überall?

Fünf Radarfahrzeige sind in Dortmund im Einsatz. Demnächst könnten sie überall stehen und blitzen - die Landesregierung macht es möglich. | Foto: Archiv
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Bislang dürfen Städte nur an Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkten blitzen - in Zukunft soll das anders werden.

Beim letzten Blitzmarathon am 4. Juni gingen der Dortmunder Polizei trotz Voranmeldung der Kontrollen 1972 Fahrer in Netz, die zu schnell unterwegs waren. 240 Beamte waren im Dienst, insgesamt 44778 Fahrer wurden kontrolliert.
Insgesamt 20 Raser mussten nach dem Blitzmarathon mit einem Fahrverbot von ein bis zwei Monaten rechnen.

Raser fuhr 65 km/h zu schnell

Den Spitzenreiter bildete außerhalb geschlossener Ortschaft ein Fahrer, der bei einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern mit 145 Sachen gemessen wurde. In einer 30er Zone mussten die Beamten einen Autofahrer anhalten, der mit 62 Sundenkilometern doppelt so schnell wie die zulässige Höchstgeschwindigkeit fuhr.

Polizei überrascht: Viele fuhren zu hohes Tempo

"Insgesamt zeigte uns die vierte Auflage des Blitzmarathons, dass wir dem Ziel, weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr durch eine Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus mit diesem Aktionstag näher gekommen sind. Überrascht hat jedoch die Anzahl der Fahrzeugführer, die trotz der intensiven Ankündigung und Berichterstattung deutlich zu schnell unterwegs waren, so dass sie in absehbarer Zeit als Fußgänger am Verkehr teilnehmen werden", so Günther Overbeck, Leiter der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Dortmund.

Jetzt kann überall kontrolliert werden

Diese Informationen dienen nur als Hintergrund vor einer neuen Praxis: Die Landesregierung hat jetzt eine Verordnung geändert, die es größeren Städten und Kreisen erlaubt, überall dort zu blitzen, wo zu schnell gefahren wird, erklärte Innenminister Ralf Jäger jetzt. "Jeder muss damit rechnen, dass seine Geschwindigkeit zu jeder Zeit und zu jedem Ort kontrolliert werden kann."

Dortmund plant keine Änderungen

Dortmund plant angesichts dieser Änderung aber offenbar nicht, seine Radar-Praxis zu ändern: "Auch mit Blick darauf, dass bislang noch nicht einmal ein entsprechender Gesetzentwurf des Landes vorliegt, gibt es im Ordnungsamt keine Planungen, dieVerkehrsüberwachung für den fließenden Straßenverkehr zu verändern. Übrigens: Haushaltstechnisch erreicht die mobile Geschwindigkeitsüberwachung einen Kostendeckungsgrad von rund 135 Prozent, währenddessen die Überwachung des ruhenden Straßenverkehrs bei knapp 60 Prozent liegt. Unter dem Strich also kein„Geschäft“ für den Haushalt", erklärte der Sprecher der Stadt Hans Joachim Skupsch vor einigen Wochen auf Nachfrage.

Lohnt sich das Blitzen nicht?

Doch lohnt sich die Verkehrsüberwachung wirklich nicht? Immerhin rund 7 Mio.Euro sind im letzten Jahr durch Radarüberwachung in die Stadtkasse geflossen, 80653 Autofahrer haben wegen Falschparkens oder Parkens ohne Parkschein ein Knöllchen zahlen müssen, rund 2.934 300 Euro hat die Stadt auf Nachfrage eingenommen.

Dreimal so viele Raser erwischt

Während die Zahl der Knöllchen und Parkverstöße sich in den Jahren von 2001 bis 2012 von 151 225 auf 80 653 Fälle rund halbiert hat, ist es bei den Geschwindigkeitsverstößen umgekehrt: im Jahr 2001 waren 54 737 zu schnell unterwegs, 2012 waren es 149 670, das ergaben Recherchen des Ordnungsamtes.
Ab dem Jahr 2004 wurden zur Geschwindigkeitsüberwachung auch stationäre Anlagen eingesetzt. 2012 wurde die mobile Geschwindigkeitsüberwachung von vier auf fünf Radarfahrzeuge mit sechs Kameras, davon eine mit Doppelblitz, aufgestockt. bei den Mitarbeitern gab es keine Neueinrichtung von Planstellen, lediglich Stellenvakanzen wurden nachbesetzt.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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