Barrierefrei Wohnen

Die Dogewo-Musterwohnung in der Landgrafenstraße  zeigt Möglichkeiten zur Sanierung auf | Foto: privat
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In Dortmund werden in den kommenden Jahren rund 17 060 altengerechte Wohnungen fehlen. Das geht aus der aktuellen Studie „Wohnen 65plus“ hervor, die das Regionaldaten-Institut Pestel gemacht hat

Die Wissenschaftler aus Hannover geben darin erstmals auf der Grundlage der neuen Zensus-Zahlen eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung. Demnach werden im Jahr 2035 in Dortmund rund 145 880 Menschen älter als 65 Jahre sein – 24 Prozent mehr als heute.

„Mit der starken Zunahme Älterer wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen rasant wachsen“, sagt Pestel-Studienleiter Matthias Günther. Die Prognose für Dortmund gehe von rund 20 370 Pflegebedürftigen im Jahr 2035 aus.

„Bei dieser Entwicklung wird es höchste Zeit, barrierearme Wohnungen für Senioren zu schaffen. Ziel muss es sein, die älteren Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu lassen. Auch dann noch, wenn sie dort ambulant gepflegt werden müssen. Die Alternative ist der Umzug ins Pflegeheim. Genau das wollen viele Ältere aber nicht“, sagt Matthias Günther. Zudem führe die stationäre Pflege im Heim zu enormen Mehrkosten.

Ein Pflegeplatz im Heim koste – im Vergleich zur ambulanten Pflege zu Hause – pro Jahr rund 7200 Euro mehr. Verglichen mit dem Aufwand, der notwendig ist, um eine Wohnung altersgerecht zu sanieren, gehe die Rechnung schnell auf. Jedenfalls die, die das Bundesbauministerium ganz offiziell aufmacht:
„Demnach kostet der Umbau einer barrierearmen Wohnung durchschnittlich 15 600 Euro. Rein wirtschaftlich betrachtet, lohnt es sich also, in das altersgerechte Bauen und Sanieren zu investieren“, sagt Matthias Günther. Schon mit der Einsparung der Extrakosten für die Heimpflege lasse sich eine seniorengerechte Wohnungssanierung in gut zwei Jahren finanzieren.

Insgesamt müssen in Dortmund rund 266 Millionen Euro in das altersgerechte Bauen investiert werden. Nur so kann es nach Angaben des Pestel-Instituts gelingen, die rund 17 060 zusätzlichen Senioren-Wohnungen zu schaffen. Dies funktioniere jedoch nur dann, wenn es hierfür finanzielle Anreize gebe: „Es ist dringend notwendig, den Neubau und das Sanieren von altersgerechten Wohnungen stärker zu fördern“, sagt Matthias Günther. Insbesondere der Bund sei hier gefordert.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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