AUSLANDSGESELLSCHAFT: "AFRIKA IST DER MARKT DER ZUKUNFT"
Heute fand das 4. DEUTSCH-AFRIKANISCHE WIRTSCHAFTSFORUM NRW in Dortmund statt. Mit über 300 Gästen aus NRW, Deutschland, Europa und afrikanischen Ländern (darunter Vertretern von 6 afrikanischen Botschaften) hat sich das Forum zu einer der wichtigsten Afrika-Wirtschaftskonferenzen in Deutschland etabliert.
Perspektive Afrika: Export- und Investitionspotenziale für deutsche Unternehmen!
Afrika ist der Markt der Zukunft – nach wie vor! Die Auslandsgesellschaft NRW und
die Industrie- und Handelskammern in NRW als Veranstalter nahmen in diesem Jahr
wieder die momentan interessantesten Branchen in den Fokus: Infrastruktur und
Bauwirtschaft, Erneuerbare Energien, Umwelttechnik und Wasserwirtschaft,
Gesundheit und Medizintechnik sowie Maschinen für Ernährung und Landwirtschaft.
Vorrangig ging es bei der Veranstaltung in den Räumen der IHK zu Dortmund um
Marktinformationen zu Subsahara-Afrika. Im Themenblock „Erneuerbare Energien,
Umwelttechnik und Wasserwirtschaft“ stand allerdings auch Nordafrika im
Mittelpunkt.
Hervorzuheben ist, dass von Seiten der Landesregierung sowohl der neue für die
Eine-Welt-Politik zuständige Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und
Medien und Chef der Staatskanzlei, Franz-Josef Lersch-Mense, als auch
Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky aus dem kooperierenden
Wirtschaftsministerium NRW Reden hielten. Diese hervorragende Unterstützung
sowohl durch das Land NRW als auch einiger Wirtschafts- und Branchenverbände
zeugt von der Qualität der Veranstaltung“, so Klaus Wegener, Präsident der
Auslandsgesellschaft NRW. Die Keynote lag in Händen von Prof. Dr. Robert Kappel,
dem ehemaligen Präsidenten des GIGA-Instituts aus Hamburg. Der exzellente
Afrika-Kenner präsentierte zum Thema „Dynamische regionale Märkte“ seine
aktuellen Forschungsergebnisse.
Die Veranstalter zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz der Berater-Lounge.
„Das war ein besonderes Highlight. Die Delegierten der Deutschen Wirtschaft aus
acht afrikanischen Ländern, ein Vertreter der Euler Hermes AG, ein EZ-Scout sowie
ein Mitarbeiter von Germany Trade and Invest standen unseren Gästen für
persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung.“
Deutsch-Afrikanisches Wirtschaftsforum NRW in Dortmund – eine Marke im
Land NRW mit Wachstumspotential
Anknüpfend an den Erfolg der Vorjahre ist diese Wirtschaftskonferenz mittlerweile
eine der größten Afrika-Wirtschaftskonferenzen in Deutschland und ist im Land NRW
ohne Konkurrenz. In Zusammenarbeit mit der Landesregierung soll sie weiter als
feste Marke in NRW und bundesweit etabliert werden. „Für diese 4. Auflage sind alle
wichtigen Akteure dabei. Referenten und Organisationen sind von sich aus auf uns
zugekommen. Viele Verbände haben uns umfangreich unterstützt. Diese Konferenz
hat Wachstumspotential. Davon bin ich überzeugt“, kommentierte Wegener.
Nach bewährtem Konzept wurden Unternehmern aus NRW und dem ganzen
Bundesgebiet die aktuellen Perspektiven des Wachstumsmarkts Afrika dargestellt.
Denn die nach wie vor andauernd überdurchschnittlichen Wachstumsraten des
afrikanischen Marktes verdienen durchaus unternehmerische Beachtung. Die
deutsche Zurückhaltung soll durch eine verstärkte Außenwirtschaftsförderung in
Richtung Afrika überwunden werden. Das Kammernetzwerk der Industrie- und
Handelskammern NRW, das Wirtschaftsministerium NRW mit NRW.International, die
afrikanischen Auslandshandelskammern (AHKs) sowie der Deutsche Industrie- und
Handelstag (DIHK) und der Afrika-Verein der Deutschen Wirtschaft e.V. sind dabei
als Mitveranstalter bzw. bewährte Kooperationspartner.
Wirtschaftliches Engagement deutscher Unternehmen in Afrika hat zudem einen
wichtigen Nebeneffekt, wie Minister Lersch-Mense in seiner Eröffnungsrede
hervorhob: „Nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist ein wichtiges Element in der
Bekämpfung von Fluchtursachen. Afrikas junge Bevölkerung – die Hälfte ist jünger
als 20 Jahre – ist eine große Chance, aber zugleich auch eine Herausforderung und
Verpflichtung. Denn die Bekämpfung der zum Teil erschreckend hohen
Jugendarbeitslosigkeit gehört zu den wichtigsten Aufgaben auf dem afrikanischen
Kontinent. Der Transfer von Wissen, Investitionen in die wirtschaftliche Entwicklung
Afrikas und Hilfe beim Aufbau von Ausbildungsmöglichkeiten sind daher ebenso
Bausteine der Außenwirtschaftsförderung wie der Entwicklungspolitik. Für die
Landesregierung schließen sich diese beiden Bereiche daher nicht aus, sondern
gehören im Gegenteil unbedingt zusammen. Die Eine-Welt-Strategie der
Landesregierung strebt daher ausdrücklich eine stärkere Verzahnung beider
Bereiche an.“
Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund
und Leiter des Bereichs Internationales, betonte ausdrücklich die guten
wirtschaftlichen Perspektiven Afrikas und die Chancen für die Unternehmen: „Mit
seinen 54 Staaten und einer Bevölkerungszahl von über eine Milliarde Menschen ist
Afrika ein Riese auf der Weltkarte – und gilt wirtschaftlich dennoch als letzter
'unentdeckter Markt' – besonders für die deutsche Wirtschaft."
Größte Herausforderung und zugleich auch größte Chance sei das enorme
Bevölkerungswachstum des Kontinents. Bis 2050 soll sich alleine die Einwohnerzahl
in Subsahara-Afrika auf etwa zwei Milliarden Menschen verdoppeln. „Die damit
einhergehende Urbanisierung zwingt viele Staaten zu einem Ausbau ihrer
Infrastruktur. Innovative Lösungen für Straßen, Energieversorgung und den
Wohnungs- und Bürobau werden flächendeckend benötigt. Hier kann die deutsche
Wirtschaft helfen! Zudem entsteht in Afrika eine stark wachsende,
technologieorientierte Mittelschicht, die für neue Produkte begeistert werden kann",
sagte Ehrich.
Laut Internationalem Währungsfonds wird das Bruttoinlandsprodukt in Subsahara-
Afrika von 2016 bis 2020 um 4,9 Prozent pro Jahr zunehmen. Und auch die für
Deutschland sehr wichtigen nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien, Marokko
und Tunesien können trotz aller politischen Probleme mit Wachstumsraten zwischen
drei und fünf Prozent punkten. Gute Aussichten also, zumal der Nachholbedarf der
deutschen Wirtschaft groß ist. Wie Ehrich ausführte, lag die Summe der NRWExporte
nach Afrika 2014 bei etwa 3,4 Milliarden Euro. Damit landete Afrika als
Verbund von 54 Staaten in der Statistik gerade einmal auf Platz 16 – zwischen
Schweden und Ungarn. Von diesen 3,4 Milliarden Euro wiederum wurden Waren im
Wert von 1,5 Milliarden Euro nach Nordafrika und Waren für 1,2 Milliarden Euro nach
Südafrika exportiert. „Bei einem Kontinent mit über einer Milliarde Menschen ist also
noch reichlich Luft nach oben“, sagte Ehrich.
Ergänzend zur Förderung durch die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen hatte
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wieder die Schirmherrschaft übernommen. Die
neue Botschafterin aus Ghana in Deutschland, I.E. Akua Sena Dansua, hielt zum
Abschluss der Konferenz das Plädoyer aus afrikanischer Sicht.
Weitere Infos unter What's The Story Morning Glory? Kortmanns Online-Zeitung
Autor:Thilo Kortmann aus Dortmund-City |
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