Dortmunder Fabido-Kitas am Donnerstag vom Warnstreik betroffen
Auch Sport-, Kulturbetriebe, Jobcenter und Arbeitsagentur betroffen
Ausgeweitet werden in dieser Woche die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) in Westfalen ruft weitere Beschäftigte zu ganztägigen betriebsnahen Warnstreiks auf. Der Schwerpunkt liegt am 1. und 2. Oktober auf Dortmunder Einrichtungen und Verwaltungen.
Für den Verdi Bezirk werden nachdem heute Busse und Stadtbahnen sowie die Müllabfuhr betroffen sind folgende Betriebe am Donnerstag, 1. Oktober, in den ganztägigen Warnstreik gerufen:
- Stadtverwaltung Dortmund inklusive aller Eigenbetriebe, wie
- Fabido
- die Wirtschaftsförderung Dortmund
- die Sport- und Freizeitbetriebe
- die Stadtentwässerung,
- die Friedhöfe
- die Kulturbetriebe mit Bibliotheken, Museen, VHS, Musikschule
- Betroffen vom Streik ist auch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
- Bundesagentur für Arbeit
- Jobcenter Dortmund
Am Freitag, 2. Oktober, wird bei DEW21 und DoNetz gestreikt sowie bei der Sparkasse Dortmund.
Verdi will Maßnahmen intensivieren
„Die Beschäftigten zeigen deutlich, dass sie auch in der aktuellen Krise bereit sind, sich für ihre Interessen einzusetzen. Trotzdem gehen wir die Warnstreiks maßvoll an und halten vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen ein. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Zeitgleich gehen wir davon aus, dass sich die Maßnahmen in der nächsten Zeit noch intensivieren werden“, erklärte Gabriele Schmidt, Landesleiterin von ver.di NRW.
"Verhalten ist perfide"
Michael Kötzing, Bezirksgeschäftsführer von ver.di Westfalen ergänzt: „Das Verhalten der öffentlichen Arbeitgeber ist perfide. ver.di hatte angeboten die Tarifverhandlungen pandemiebedingt zu verschieben. Dieses Angebot haben die kommunalen Arbeitgeber (VKA) und der Bund im Juni eiskalt ausgeschlagen, sie sehen sich während der Pandemie in der besseren Verhandlungsposition und setzen auf öffentliches und mediales Unverständnis, welches sie auch selbst noch schüren. Anstatt dann in zwei Verhandlungsrunden ein Angebot vorzulegen, verplempern sie Zeit und fordern stattdessen zahlreiche Sonderopfer der eigenen Beschäftigten."
Von Wertschätzung oder Dankbarkeit gegenüber den Leistungen vieler Mitarbeitenden in den letzten Monaten keinerlei Spur, so Kötzing. Dieses Verhalten sei verantwortungslos. Denn die Konsequenzen von Warnstreiks bekommen im öffentlichen Dienst die Bürger zu spüren.
"Warnstreiks sind alternativlos"
"Für uns sind die Warnstreiks daher jetzt alternativlos, denn Tarifverhandlungen ohne das Druckmittel des Streiks sind nicht mehr als kollektives Betteln", stellt Kötzing klar. "Die Beschäftigten werden nicht diese Krise bezahlen!", fügt der Gewerkschafter hinzu.
Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Erwartet wird zudem die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Die dritte Runde der Verhandlungen ist für den 22./23. Oktober erneut in Potsdam angesetzt.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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