Guter Start im Impfzentrum Dortmund: 341 über 80-Jährige zum ersten Mal geimpft
Alle haben die Impfung gut vertragen
341 über-80-Jährige nahmen gestern den Weg durch Eis und Schnee auf sich, um sich im Dortmunder Impfzentrum gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Mit Hilfe der Feuerwehr räumte die EDG den zugeschneiten Weg, die Feuerwehr half mit Allrad-Bullis und alle vorhandenen 10 Rollstühle waren im Einsatz, um die Senioren sicher zum Impfen zu bringen.
Die meisten Hochbetagten, die in der Winterwitterung ihren ersten Impftermin wahrnahmen, wurden begleitet. "Nur 19 haben den Termin nicht wahrgenommen", berichtet Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner, "einer unserer ältesten Impflinge war ein 100-Jähriger, der pünktlich erschienen ist." Auch erklärt sie, dass die extra organisierten Caddys bei Eis und Schnee auf dem Parkplatz gar nicht eingesetzt werden konnten. "Insgesamt waren alle sehr zufrieden mit dem Start, alles ist sehr reibungslos verlaufen und auch beim Auschecken haben sich sehr viele Leute bedankt, das alles so gut funktioniert hat", sagt sie.
Viele Senioren bedankten sich
Die gute Nachricht: Alle geimpften Senioren haben die Impfung gut vertragen, es gab keine Impfreaktionen. Nur ein Impfling wurde aufgrund von Vorerkrankungen nicht zugelassen. 7 Impfstraßen waren am ersten Tag im Impfzentrum Phoenix-West in Betrieb. Auch heute und morgen wird am Phoenix-Platz geimpft, am Donnerstag werden 380 Rettungsdienste und mobile Pflegedienste immunisiert.
7.585 Dortmunder erstmals geimpft
In Dortmund sind bis heute 3.951 Menschen das 2. Mal geimpft, 7.585 Dortmunder das 1. Mal geimpft. Die Stadt zählt derzeit 812 Infizierte und 142 Covid-19-Erkrankte Dortmunder müssen aktuell in Krankenhäusern behandelt werden.
Rückblickend nennt Zoerner mit einer Inzidenz von 77,7 am vorletzten Sonntag, im Vergleich zu diesem Sonntag mit 70,9 und am Montag 65,8 die Corona-Lage in Dortmund erfreulich stabil. Doch noch sei man vom Ziel 50 neue Infektionen in einer Woche pro 100.000 Einwohner entfernt.
Per Erlass vom Land wurde jetzt klargestellt, dass im Impfzentrum derzeit nur über 80-Jährige geimpft werden dürfen. Alle jüngeren sind vom Impfzentrum abzuweisen.
AstraZeneca-Impfstoff für Menschen bis 65
Zum Hintergrund erklärt die Dezernentin: Nicht in allen Pflegeheimen hat es stattgefunden, dass alle Mitarbeiter von Heimen geimpft wurden. Es konnten sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung auch diese Menschen für einen Impftermin registrieren, da sie auch impfberechtigt sind. "Wir hatten das noch nicht", berichtet Birgit Zoerner vom Impfzentrum, "aber wir müssen sie abweisen." Hinter der Entscheidung des Landes stehe, dass der AstraZeneca Impfstoff nur für Menschen bis 65 eingesetzt werden kann, der derzeit verimpfte Biontech-Impfstoff auch an Ältere.
158.458 Impfdosen bekomme das Land von AstraZeneca.
Stadt soll plötzlich Termine machen
Überrascht wurde die Stadt diesmal seitens des Landes am Freitagabend, 5. Februar, dass sie die Termine für das Impfen der Dortmunder abstimmen solle. "Das sollten wir sofort leisten mitten in der letzten Vorbereitung fürs Impfzentrum", so Zoerner. Diese Woche werde das Terminmanagement geklärt. Denn die Stadt soll zukünftig die Termine für alle bis zu 79 Jahren vereinbaren. Alle Termine für über 80-Jährige werden weiterhin von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe organisiert. Doch seien diese Termine bis Ende April ausgebucht.
Land macht es den Städten nicht leicht
"Wir tun alles was wir können und was in unserer Macht steht", betont Oberbürgermeister Thomas Westphal zum Umgang mit der Pandemie auf lokaler Ebene. Doch dies werde den Städten in NRW nicht leicht gemacht. "Wir müssen auch Fehler und Nachlässigkeiten anderer ausbügeln", stellt er klar, "irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, darüber zu reden, wie das stattgefunden hat", aber das werde hinterher gemacht und nicht mittendrin, in der Bekämpfung der Pandemie.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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