Klimakrise
Aktive vernetzen sich: Klimabündnis in der Pauluskirche gegründet
Auf dem evangelischen Kirchentag wurde es noch einmal bekräftigt: Die evangelische Kirsche sieht sich als starker Unterstützer von Klimaschützern und will aktiv gegen die Klimakrise ansteuern: „Wir bitten die Mitglieder unserer Kirchen und kirchlichen Organisationen ihr Engagement für Klimagerechtigkeit sowohl im persönlichen als auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben deutlich zu verstärken“, das sagt das ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit in einem Aufruf. Auch die Organisation „Churches für Future“ gibt es schon.
Eine Gemeinde in Dortmund ist beim Klimaschutz ganz vorne mit dabei. Seit einigen Wochen treffen sich verschiedene Dortmunder Initiativen, Organisationen und Vereine, die sich mit der Klimakrise und dem Klimaschutz beschäftigen, als Klimabündnis regelmäßig in der Pauluskirche.
Hier soll in den nächsten zehn Jahren eine dauerhafte Basis entstehen, um sich auszutauschen, zu vernetzen und mit verschiedenen Aktionen Druck auf Politik und Entscheider auszuüben. Nicht nur Umweltschutzorganisationen sind aufgerufen, sich zu beteiligen, sondern alle, die sich in der Sache engagieren wollen, ob Künstler, Musiker, Bands, Einzelpersonen oder Vereine.
Viel Zeit, um wenigstens die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzufangen, bleibt nicht mehr: Möglichst schnell muss gehandelt werden. Nicht nur der Kohleausstieg, sondern auch der Wechsel bei der Mobilität, weg vom Auto mit Verbrennungsmotor, müssen vorangetrieben werden, Ziel ist es, die CO²-Werte schnellstmöglich zu senken und den CO²-Ausstoß in allen Lebenslagen mit einem realistischen Preis zu versehen.
Doch die Politik agiert zögerlich. „Die Vernetzung der Klimaschützer soll dafür sorgen, dass auf breiterer Ebene was passiert“, sagt Friedrich Laker, Pastor der evangelischen Pauluskirche, die gemeinsam mit anderen Gemeinden zur Lydia-Gemeinde fusionierte. Hervorgegangen ist das Bündnis aus der Arbeit der Gemeingüter-Initiative, die sich schon seit Jahren in der Pauluskirche trifft. „Es gab überhaupt gar keine Diskussion darüber, ob wir die Klimadialoge starten sollten“, erzählt Laker. „Alle waren sofort einverstanden und fanden den Vorschlag gut. Für Thomas Quittek, der schon lange in der Kreisgruppe des BUND in Dortmund aktiv ist, ist das sogar ein historisches Datum.“
Rund 24 Organisationen sind bereits dabei, „nach und nach werden es noch mehr“, davon ist Friedrich Laker überzeugt. „Die nächste Klimadekade wird entscheidend, davon sind wir überzeugt. Mindestens so lange werden wir hier aktiv sein.“ Das Bündnis will drängen und fordern, ausloten, was machbar ist, und damit eine zweite Ebene schaffen, zusätzlich zu den Demos von Fridays for Future und den Aktionen des zivilen Ungehorsams, etwa von Ende Gelände oder Extinction Rebellion. Mit Diskussionen will man dauerhaft im Gespräch bleiben und auch die Bürger mit ihren Meinungen einbeziehen.
Mit Christian Nähle, der auch schon an der Gemeingüter-Inititative beteiligt war und ist, gibt es einen Anker ins Umweltamt und damit in die Stadtverwaltung. Friedrich Laker hofft, dass ich auch andere Bereiche der Verwaltung für das Thema öffnen. „Wir bleiben darn, wir werden Politik und Verwaltung nicht mehr in Ruhe lassen“, so Laker, „Wir wollen den politischen Kampfgeist der 70er und 80er Jahre wieder aufleben lassen, und auch der emotionale Aspekt soll nicht vernachlässigt werden – schließlich eine Kernkompetenz des Seelsorgers Laker.
Konkret sind Veranstaltungen mit Musik, Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen und Diskussionen geplant, auch Essen und Trinken soll nicht zu kurz kommen. Den Auftakt für die Klimadialoge unter dem Motto „Zukunft für alle“ macht am 6. Juli Fridays or Future ab 14 Uhr in der Pauluskirche in der Schützenstraße.
Nach den Sommerferien gibt es die Klimadialoge regelmäßig an jedem 2. Samstag im Monat, jeweils um 14 Uhr. Alle sind willkommen. Weitere Infos gibt es unter www.pauluskircheundkultur.net
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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